Prototype Continuum, Metal Axe Records, 2006 |
Vince Levalois | Gesang, Gitarre | |||
Kragen Lum | Gitarre | |||
Kirk Scherer | Bass | |||
Gäste: | ||||
Daimon Ramirez, Pat Margrath | Schlagzeug | |||
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1. The way it ends | 7. Transcendent velocity | |||
2. Probe | 8. Seed | |||
3. Devotion | 9. Undying | |||
4. With vision | 10. Heart machine | |||
5. Synthespian | 11. Cold is this God | |||
6. Sea of tranquillity | ||||
Wohl eher unfreiwillig liefern PROTOTYPE mit der Wahl ihres Bandnamens dem Rezensenten eine nahezu perfekte Steilvorlage, die dieser nur allzu gerne annimmt. Was die Band aus Kalifornien auf ihrem zweiten kompletten Album "Continuum" veröffentlicht, erweckt nicht unbedingt den Eindruck hundertprozentiger Serienreife.
Die Band mischt mutig aggressiven Power Metal US-amerikanischer Prägung mit thrashigen Gitarrenriffs und kreiert daraus keineswegs überlange, aber durchaus komplexe und vertrackte Kompositionen. Fast ist man geneigt, von progressivem Metal zu sprechen, zumal immer wieder auch noch melodisch-melancholische Akustikpassagen eingestreut werden, die für zusätzliche Abwechslung sorgen.
So ein klein wenig fühlt man sich an die NEVERMORE-Vorläuferband SANCTUARY erinnert, wenn sie mit den semi-progressiven Undergroundhelden HEIR APPARENT eine Allianz eingehen würden.
Das ist durchaus eine spannende Angelegenheit, die immer wieder aufhorchen lässt, aber man wünscht sich auch, PROTOTYPE würden dem Hörer häufiger einen roten Faden anbieten, an dem er sich innerhalb der Kompositionen entlang hangeln kann.
Mit drei, vier Hördurchgängen ist es jedenfalls nicht getan, um sich ein halbwegs fundiertes und dauerhaftes Urteil über die Band und ihr neuestes, fraglos ambitioniertes Werk, erlauben zu können.
Zwei Seelen schlagen in meiner Brust. "Continuum" entfaltet, wenn man die entsprechende Geduld aufbringt, durchaus seinen Reiz, aber ich sträube mich dennoch, PROTOTYPE dafür den ganz großen Wurf zu attestieren. Zumindest aber ist es dem Trio und seinen Gastschlagzeugern gelungen, ein Album zu erschaffen, von dessen stilistische Ausrichtung die Plattensammlung nicht bereits bis zum Erbrechen überquillt.