Pussybox Anguish Means Control, Consolidate Records, 2003 |
Bernd Spahlinger | Vocals, Guitar | |||
Matthias Erb | Bass, Electronics | |||
Marc O'Connor | Drums, Percussion | |||
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1. Change of creativity | 7. Mole | |||
2. You will be mine | 8. Dive | |||
3. March of things | 9. The new science of control | |||
4. Go (something hurts) | 10. Reflection | |||
5. Breathing | 11. All awake | |||
6. Mole Intro | 12. It's no good crying | |||
Die drei Allgäuer machen bereits seit 1997 Musik und haben jetzt ihre erste vollständige CD "Anguish means control" herausgebracht.
Schon der Opener Change of creativity deutet die Richtung an: Zupackender Alternativerock mit 80er-Jahre-Synthiesounds und reichlich Weltschmerz.
Sänger Bernd Spahlinger, der auch fast alle Songs und sämtliche Lyrics geschrieben hat, versteht es, die Balance zwischen Emotionalität und Power zu halten. Das zeigt sich auch in You will be mine, ein zu maximaler Intensität verdichtetes Stück Power Pop.
March of things ist mit seinen bleiern-ernsten Keyboardsounds ein Vorbote des Herbstes, während Go (something hurts) mit einem wall of sound mächtig auf die Tube drückt. Breathing ist dagegen eine sanfte, geradezu zerbrechliche Ode.
Nach dem boxenmordenden Zwischenspiel Mole Intro folgt mit Mole ein strahlend schönes, hymnisches Stück mit (Alternative-)Hitpotential.
Dive ist ein ziemlich unspektakulärer Mid-Tempo-Song, wohingegen The new science of control, der sich um die Titelzeile der CD rankt, voller Herzblut steckt.
Reflection ist ein rhythmusbetonter 80er-Jahre-Indie-Rocker, während All awake nochmals, mit kleinen soundtechnischen Experimenten versehen, die gesamte Tiefe der emotionalen Klangwelt von PUSSYBOX auslotet.
Das abschließende It's no good crying ist mit dem treibenden Bass und den über den Song gezogenen Gitarrenguß ein gelungener, stimmiger Endpunkt.
Die Jungs propagieren ausdrücklich eine Anti-Spaß-Haltung, was sich auch in der Musik deutlich ausdrückt. PUSSYBOX sind keine Partyband, sondern transportieren Wehmut, Sehnsucht, Leidenschaft und tiefe Emotionen, ohne daß die Ernsthaftigkeit zum Sich-(zu)Wichtig-Nehmen verkommt.
Wer auf Alternative-Rock mit reichlich Synthie- und Keyboardsounds der späten 80er-Jahre steht, sollte PUSSYBOX eine Chance geben.