Pyramaze Contingent, Inner Wound Recordings, 2017 |
Terje Harøy | Gesang | |||
Morten Gade Sørensen | Schlagzeug | |||
Jacob Hansen | Gitarre | |||
Jonah Weingarten | Keyboards | |||
Toke Skjønnemand | Gitarre | |||
Gastmusiker | ||||
Kristen Foss | Gesang | |||
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01. Land Of Information | 08. Obsession | |||
02. Kingdom Of Solace | 09. Heir Apparent | |||
03. Star Men | 10. Contingent Part II: The Hammer Of Remnant | |||
04. A World Divided | 11. Under Restraint | |||
05. Nemesis | 12. The Tides That Won't Change | |||
06. Contingent Part I: The Campaign | 13. Symphony Of Tears | |||
07. 20 Second Century | ||||
Die Geschichte der Band PYRAMAZE ist von Widrigkeiten aber auch von exzellenten Alben geprägt. Für die ersten beiden Scheiben - "Melancholy Beast" und "Legend Of The Bone Carver" - konnte die Band mit Lance King (BALANCE OF POWER) einen hervorragenden Sänger verpflichten, als dieser sie verließ fanden sie in Matt Barlow (Ex-ICED EARTH, ASHES OF ARES) für "Immortal" sogar einen noch besseren Ersatz. Dann jedoch begannen die Probleme: Barlow kehrte Ihnen den Rücken für ein kurzzeitiges Engagement bei seiner Ex-Band, dann stieg mit Michael Kammeyer auch noch der Band-Gründer aus und schließlich ging auch Bassist Niels Kvist von Bord, so dass das Ende der Band eigentlich besiegelt schien.
Aber wie Phönix aus der Asche stiegen PYRAMAZE wieder empor und meldeten sich 2015 mit neuem Sänger, Terje Harøy (Ex-MEMORIZED DREAMS, TEODOR TUFF), und neuem Album, "Disciples Of The Sun", zurück. Das Werk fand denn auch bei Kritikern und den Anhängern der Band sehr positive Reaktionen und zeigte, dass die Band mit der Entscheidung weiterzumachen absolut richtig gelegen hatte. Nun folgt Album Nummer Zwei nach dem Neustart, " Contingent". Ein episches, postapokalyptisches Konzeptwerk, beeinflusst von den aktuellen Ereignissen, basierend auf dem menschlichen Geist, der bemüht ist, Vielfalt und Kampf zu überstehen und die Brüderlichkeit zu erkennen, die in uns allen liegt.
Und wenn man sich diese neue Version von PYRAMAZE anhört, dann fällt einem zunächst mal auf, dass die Unterschiede - mal abgesehen von der Stimme - überraschend klein ausfallen. Die neuen Songwriter der Band, Jonah Weingarten, Jacob Hansen (der nach dem Ausstieg von Kammeyer zur Band stieß) und Toke Skjønnemand, setzen die Tradition von PYRAMAZE konsequent fort und verbinden typische Power Metal-Trademarks mit leicht progressiven Elementen und kreieren daraus eine sowohl eingängige - aber auch nach wiederholten Durchgängen immer noch spannend-bleibende - recht eigenständige Mischung, die eben typisch nach PYRAMAZE klingt.
So dürfen sich Metal-Fans hier über klasse Songs wie Land Of Information, Kingdom Of Solace, Star Men, A World Divided (was für ein hymnischer und mitreißender Refrain), 20 Second Century oder Obsession freuen. Einzig die Nummer Under Restraint wirkt auf mich zu sehr konstruiert und passt nicht so richtig zu den übrigen Stücken. Was allerdings absolut passt, das ist der Sänger. Harøys Stimme ergänzt die Musik ganz hervorragend auch wenn er natürlich ganz anders klingt und nicht einen so großen Bekanntheitsgrad mitbringt wie seine beiden prominenten Vorgänger. Aber er legt hier eine absolut makellose Performance hin und veredelt die starken Kompositionen mit seiner Leistung noch zusätzlich. Ein weiteres Highlight des Albums ist denn auch die Ballade The Tides That Won’t Change, die Harøy im Duett mit Kristen Foss vorträgt – und dabei eine weitere Facette seiner Stimme zeigen kann.
"Contingent" ist wieder eine sehr starke Platte von PYRAMAZE geworden. Es wäre der Band wirklich zu gönnen, wenn sich langsam auch mal der verdiente Erfolg in Form erhöhter Aufmerksamkeit einstellen würde. Aber zumindest diejenigen, die die Band kennen und lieben, werden einmal mehr ihre helle Freude an dem neuen Album mit den knalligen Riffs, den epischen Keyboards-Arrangements und den kraftvollen aber auch eingängigen Vocals haben. PYRAMAZE vereinen weiterhin das Beste aus Power und Progressive Metal zu einem Sound, dem man sich nicht so leicht entziehen kann wenn man ihn mal gehört hat.