Die 2006 in Malmö gegründete Formation PYRAMIDO vereint fünf Musiker, die bei allen individuellen Differenzen eine Leidenschaft eint. Sie stehen allesamt auf harte und nicht allzu schnelle Musik. Und dadurch wuchsen sie mit der Zeit zu einer künstlerischen Einheit zusammen. Das kleine südschwedische Kollektiv brachte bisher immerhin vier Alben und etliche EPs heraus. Außerdem tourten die Jungs  quer durch Europa und spielten dabei in dermaßen üblen Kaschemmen, dass man sie sich kaum vorzustellen vermag.

Stilistisch wandten sich die Nordmänner zunächst einer Mixtur aus Sludge Metal und Doom Metal mit nur allzu offensichtlichen Einflüssen zu. Mit den Jahren entwickelte die Band sich beständig weiter und veränderte im Zuge dieses Prozesses ganz natürlich ihre stilistischen Ausrichtungen. Diese Transformation zeigte sich erstmals beim dritten Longplayer “Saga“ und setzte sich auf dem 2016er Nachfolger “Vatten“ fort.  Darauf begann sich aus den unterschiedlichen musikalischen Vorlieben der fünf Mitglieder langsam aber sicher eine eigene Klangwelt herauszuschälen.

Im Herbst 2019 erschien dann “Fem“ (auf Deutsch: Fünf), das (wie überraschend) fünfte vollwertige Studiowerk. Das Hooked on Music erhielt mit ziemlicher Verspätung die Möglichkeit zur Beurteilung der Scheibe, die wir trotzdem nur zu gerne nutzten.

Die Aufnahmen und der anschließende Mix des über einen Zeitraum von immerhin fünf Jahren entstandenen Materials gingen im Herbst des Jahres 2018 vonstatten. PYRAMIDO scheuten sich dabei nicht, bei den ganz langsam und natürlich gereiften Stücken auch für die von ihnen sonst favorisierten Genres fremde Stilelemente ins Spiel zu bringen.

Beim Kreieren seiner Songs bleibt der Fünfer (sämtliche Mitglieder sind in das Songwriting involviert) unüberhörbar beeinflussbar. Man hört Bestandteile vom Independent Rock der 1990er Jahre, die folkigen Klanganteile des schwedischen Psychedelic Rock früherer Tage und die bittersüßen Harmonien des Schaffens der von Henrik Berggren mit gegründeten Independent Pop Band BRODER DANIEL durch. PYRAMIDO versehen ihr Material dann noch mit einer gewissen schweren Härte und einer Portion Aggressivität, schon ist der in einigen Teilen eigenständige (zusätzlich durch häufig auftretende Wechsel von schnell zu langsam und umgekehrt geprägte) Sound geboren. Hinzu kommen schwedische Texte, die sich um den Alltag eines jeden Menschen und die Hoffnung auf positive Veränderungen in der menschlichen Gesellschaft drehen.    

“Fem“ hat seine Reize, da die sechs Tracks darauf letztlich auch die Handschrift ihrer Schöpfer tragen. PYRAMIDO sind beziehungsweise waren damals auf einem guten Weg zur Erschaffung eines eigenen Klanguniversums.