Queensryche

Tribe

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.07.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Queensryche
Tribe, Sanctuary Records/Metal-Is Records, 2003
Geoff TateVocals
Michael WiltonGuitars
Eddie JacksonBass, Vocals
Scott RockenfieldDrums, Percussions
Gäste:
Chris DeGarmoGuitars
Produziert von: Queensryche Länge: 41 Min 37 Sek Medium: CD
1. Open6. Rhythm of hope
2. Losing myself7. Tribe
3. Desert dance8. Blood
4. Falling behind9. Under my skin
5. Great divide10. Doing fine

QUEENSRYCHE können einem fast schon ein bisschen leid tun. Mittlerweile befindet sich die Band doch in der Situation, dass sie veröffentlichen kann was sie will und dafür von Fans und Kritikern gleichermaßen abgewatscht wird.
Der Fluch der Vergangenheit! Wer nun mal mit "Operation: Mindcrime" ein geniales Meisterepos abliefert, das auch noch fünfzehn Jahre nach seiner Veröffentlichung als Referenzwerk für Konzeptalben herhalten muss, mit "Empire" einen nahezu adäquaten Nachfolger nachschiebt und zuvor schon mit der Debüt-EP und "The Warning" in der Rockszene gewaltig für Aufsehen sorgte, der muss einfach damit leben, an diesen Alben gemessen zu werden.

Eigentlich haben QUEENSRYCHE danach das einzig Vernünftige gemacht und stilistisch neue Wege eingeschlagen. Dumm nur, dass sie ihr Publikum mit dem düster-dramatischen "Promised Land" auf dem völlig falschen Fuß erwischten und mit dem grungigen "Hear In The Now frontier" vollends vergraulten.
Was nun? Die Möglichkeit zur Rolle rückwärts hat sich die Band durch einige unglückliche Statements in der Öffentlichkeit selber verbaut. Eine Rückkehr zum ursprünglichen Sound würde die Jungs aus Seattle verdammt unglaubwürdig wirken lassen. Also Augen zu und die Flucht nach vorne antreten.
Dementsprechend wird "Tribe" für die alten Fans der Band zu einer weiteren, bitteren Enttäuschung. Dabei ist "Tribe", wie seine Vorgänger, ein durchaus gutes und hörenswertes Album, wenn man einfach mal außer Acht lässt, welcher Bandname da auf dem Cover prangt.

QUEENSRYCHE 2003: Das bedeutet zeitgemäße Rockmusik, die immer noch eine deutliche 'Pearl in Alices Nirvana'-Schlagseite aufweist. Die Songs besitzen Tiefgang und einen Hang zum Düster-Depressiven, dennoch lassen sich, wenn man sich die Zeit nimmt tiefer in das Album einzutauchen, vor allem in der Gitarrenarbeit und der Melodieführung viele typische QUEENSRYCHE-Elemente entdecken.
Die technische Umsetzung ist über jeden Zweifel erhaben, wenngleich das keine große Überraschung darstellt. Geoff Tate wartet mit einer entspannten, aber leider auch sehr verhaltenen Gesangsdarbietung auf, und genau dieser offensichtliche Verzicht auf die Ausnutzung des gesamten Stimmumfangs dürfte mit einer der Gründe sein, warum sich die alte Fangarde mit den neuen QUEENSRYCHE so schwer tut.
Mich erinnern QUEENSRYCHE mittlerweile stark an U2. Nicht was die stilistische Ausrichtung und natürlich auch nicht, was die kommerzielle Bedeutung angeht, aber in ihrer Kompromisslosigkeit allen Widerständen zum Trotz ihr 'Ding' konsequent durchzuziehen. Dafür gebührt der Band großer Respekt.

Und trotzdem will ich an dieser Stelle einen flehenden Hilferuf absetzen: Wo bleibt die Band, die den Faden von Queen of the Reich, The lady wore black, En force, The killing words, I don't believe in love, Suite Sister Mary oder Best I can aufnimmt und weiterspinnt? QUEENSRYCHE selbst werden das nicht mehr tun. Also, Freiwillige vor!

Martin Schneider, 21.07.2003

 

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