Quidam

surREvival

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Quidam
surREvival, Eigenvertrieb/Just For Kicks Music, 2005
Bartosz Kossowicz Vocals
Zbyszek Florek Keyboards
Maciej Wroblewski Drums, Percussion
Maciek Meller Guitars
Mariusz Ziolkowski Bass
Jacek Zasada Flutes
Produziert von: Zbyszek Florek & Maciek Meller Länge: 54 Min 53 Sek Medium: CD
1. Airing 5. Surrevival
2. Hands Off6. Queen Of Moulin Rouge
3. Not So Close7. Everything's Ended
4. The Fifth Season

Nachdem die aus Polen stammenden QUIDAM lange Jahre die Erfolgsleiter des Art-Rock/Prog-Rock erklommen, zeichneten sich mit dem Ausstieg der langjährigen Sängerin Emila Derkowska und dem zeitgleichen Abflug der Rhythmus-Fraktion Rafal Jermakow und Damian Sikorski einige Risse im sonst so einträchtigen Bild dieser Combo ab.
Im Anschluss an das umjubelte Farewell-Konzert in ihrer Heimat (15.02.2003) folgte zunächst ein ganzes Jahr Pause, innere Einkehr, Kräfte sammeln und bündeln und letztlich der kaum verwunderliche Entschluss, in geändertem Line-Up die Geschichte fortzuschreiben.

Nun warten QUIDAM, zur Überraschung aller, mit einem Sänger auf. Bartek Kossowicz (ex-NEO) ist, neben dem frischen Drummer Maciek Wroblewski und dem neuen Bassisten Mariusz Ziolkowski, der Auserwählte, der die Band in scheinbar unerforschte Sphären entführen soll.
Schon ein gewagter Schritt, das lange Zeit durch eine Sängerin geprägte Hörbild nun durch einen männlichen Kollegen drastisch zu verändern. Doch auf dem neuen Album "surREvival" funktioniert dies ohne Probleme. QUIDAM-Fans sind es eh gewohnt, mehr oder weniger intensive Umorientierungenn im Band-Kosmos hinzunehmen, klangen die bisherigen Alben der Polen doch immer recht unterschiedlich.
Das Wortspiel des Albumtitels "surREvival" impliziert also das Überleben der Urformation von 1991 einerseits und die trotzige Wiederbelebung und Neubesinnung der Band auf der nächsthöheren Ebene.

Überraschend kommt der nach dem hörspielartigen Intro zündende Metal-Gitarrenriff von Hands off, der stark an die Kollegen von PORCUPINE TREE erinnert und auch nicht weit von den hart rockenden Licks einer Band wie KING'S X entfernt scheint.
Hands off kommt als Paradestück gerade Recht, um die Ausrichtung der neuen QUIDAM zu dokumentieren. Die neuneinhalb Minuten zeigen all das auf, was man an derlei Prog-Bands zu schätzen weiss. Ein komplexes, dichtes Arrangement, ein dynamischer wellenförmiger Parforce-Ritt, sphärisch-elegische Wolkenreiterei, spannungsgeladene Soli von Orgel, Synthie und Gitarre. Ja, das passt. Neben dem leicht angejazzten und später auch mit keltischem Kulturgut spielendem The fifth season mein Lieblingslied auf "surREvival".
Der neue Sänger Bartosz Kossowicz brilliert in den ruhigeren Passagen mit einfühlsamer Empathie, lässt aber innerhalb der heftigeren Passagen ein wenig an Durchlagskraft vermissen. Da bräuchte er wohl noch ein wenig mehr Biss, um zu beeindrucken.
Maciek Mellers Gitarrensoli orientieren sich nach wie vor an David Gilmours Saitenfahrten, stets melodisch, weiträumig dahingleitend und niemals zu verspielt.
Schön auch die Querflöte von Jacek Zasada, die mit ihrer verzärtelten Melodieführung oftmals an die guten alten CAMEL "Snowgoose"-Tage erinnert.

Was haben wir also? Ein schönes neues QUIDAM-Album, dass sich den alten Einflüssen wie PINK FLOYD, CAMEL und MARILLION (insbesondere bei Not so close) natürlich nicht verschliesst, sich aber durch das Riff-Stahlbad der E-Gitarre mehr in die PORCUPINE TREE-Ecke bewegt. Allemal interessant genug, um weiterhin für Aufmerksamkeit und Furore zu sorgen, zumal der neue Sänger zwangsläufig ein gänzlich neues Kapitel der QUIDAM-Geschichte eröffnet. Für ausreichend Spannung ist also gesorgt.

Frank Ipach, 14.08.2005

 

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