Titel |
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01. All Around The World |
02. She's So Irresistable |
03. How Many Tears |
04. In A World Without You |
05. She's Gone |
06. Baby Please |
07. Real Thing |
08. You're The One |
09. Wide Awake |
10. Strawberry Rain |
11. Jessica |
12. Keep Up |
Musiker | Instrument |
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Quinn Sullivan | Guitars, Vocals |
Oliver Leiber | Guitars, Backing Vocals, Bass |
Paul Peterson | Bass, Backing Vocals |
Jesse Johnson | Bass, Guitars, Keyboards |
David Goodstein | Drums |
Abe Laboriel Jr. | Drums |
Mike Finnigan | Organ |
Aaron Sterling | Drums |
David Gamson | Rhodes Piano |
Matt Rhode | Keyboards |
Sharlotte Gibson | Backing Vocals |
Kommt ein Album mit einem Haufen gefälliger Melodien unbedingt besser beim Publikum an? Eine zwickelige Gratwanderung. Zu viel 'catchiness' kann auch zur Bürde werden, wenn es am Ende vielleicht ein wenig angestrengt oder aufgesetzt wirkt. Wohlgemerkt wir reden hier über Quinn Sullivans neues Album "Wide Awake". Ein junger Mann, seines Zeichens Gitarrist und Sänger, der als kleiner Bengel unter der Führung von niemand geringerem als Buddy Guy in die Welt des Blues begleitet wurde und die großen Bühnen der Welt schon gesehen und gefühlt hat. Und das mit gerade mal knapp 22 Jahren.
Das erwachsen gewordene "Wunderkind" veröffentlicht nun nach "Cyclone" (2011), "Getting There" (2013) und "Midnight Highway" (2017) sein viertes Album. Ein Werk, dass laut eigenem Bekunden seine Fähigkeiten als Songwriter unter Beweis stellen soll. Seine Fertigkeiten als fingerflinker und geschmackvoller Bluesrockgitarrist hat er ja in den letzten zehn Jahren schon ausgiebig zur Schau gestellt. Was sich auf seiner letzten Platte ("Midnight Highway") mit gefälligen Tracks wie Tell Me I'm Not Dreaming' bereits andeutete, setzt sich auf der neuen Langrille konsequent fort.
Wer also bisher auf den eher kernigen Quinn Sullivan stand, der auch schon mal seiner Klampfe die Sporen gab und mit ein paar feisten Riffs und Licks über die Weide ritt, muss sich jetzt erstmal ein wenig umgewöhnen. Das neue Album klingt, als wolle er John Mayer Konkurrenz machen. Aber dieses eloquente Grenzgängertum zwischen nicht allzu konformen Rock, locker-leichten Dance-Grooves und völlig unpeinlichen Pop-Melodien, gelingt dem Mayer John eben am besten. Sullivan mag da auf 'nem recht guten Weg sein. Aber unterm Strich wirken viele der neuen Songs, trotz allen handwerklichen Geschicks, produktionstechnischer Eleganz und trotz sehr, sehr guten Gesangs einfach zu beliebig. Eine Nummer wie das hübsche Jessica könnte tatsächlich auch von einem älteren Backstreet Boys Album stammen.
Da mag der liebe Quinn zwar für sich selbst behaupten, er habe sich songschreiberisch weiterentwickelt, doch den aufmerksamen Hörer lässt "Wide Awake" mit ein paar ambivalenten Gefühlen zurück. Was bleibt? Ein nettes, geschmeidiges und gefälliges Pop-Rock Album ohne den rechten Biss. Wer's mag...