Raging Speedhorn We will be dead tomorrow, Steamhammer/SPV, 2002 |
Frank Regan | Vocals | |||
John Loughlin | Vocals | |||
Gareth Smith | Guitars | |||
Tony Loughlin | Guitars | |||
Darren Smith | Bass | |||
Gordon Morison | Drums | |||
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1. The hate song | 7. Heartbreaker | |||
2. Scrapin' the resin | 8. Fuck the voodooman | |||
3. Me and your man | 9. Spitting blood | |||
4. Scaramanga | 10. Welcome the shitsville | |||
5. Chronic youth | 11. Ride with the devil | |||
6. Iron cobra | ||||
Seien wir doch ehrlich: In Sachen harter und heftiger Musik haben sich die Bands aus dem Vereinigten Königreich in den vergangenen Jahren wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Geradezu wahnwitzig ist es jedoch, wie die sogenannte englische Fachpresse trotzdem jede drittklassige einheimische Band über den grünen Klee lobt und zur neusten Sensation erklärt.
RAGING SPEEDHORN sind auch eine dieser Bands, die auf der Insel ohne Ende abgefeiert werden und das macht einen natürlich zunächst einmal skeptisch. Auch die Teilnahme am hippen Ozzfest ist eigentlich eher Anti-Werbung, doch lasst euch davon nicht aufs Glatteis führen.
Frustration, Zorn, Gewalt, Arbeitslosigkeit, Armut, schlechtes Bier... das ist der Nährboden, der RAGING SPEEDHORN inspiriert. Und die Jungs klingen wirklich verdammt wütend.
Zwei Leadsänger sind für eine Metal-Band eher untypisch, überhaupt erinnert die Art und Weise wie sich Frank Regan und John Laughlin gegenseitig anbellen eher an die Vorgehensweise von Rap-Bands. Doch damit haben RAGING SPEEDHORN nun wirklich überhaupt nichts am Hut. Das ist Metal pur, in seiner Essenz auf die gute alte Schule bauend, aber in der Umsetzung absolut 'up to date'.
Stellt euch vor, man schnappt sich MOTÖRHEAD, SLAYER und die alten BLACK SABBATH, stecke sie in einen großen Sack und fange gnadenlos an auf sie einzuprügeln.
Was wie die Anleitung zum Amoklauf eines Elton John-Fans klingt, beschreibt ganz gut das Soundinferno der Briten. Heftige Thrash-Elemente, prolliger Rock'n'Roll und dazu schleppende, zähflüssige Lava-Grooves, wenn das Tempo herausgenommen wird.
Die Mischung ist originell, abwechslungsreich und das Album macht Spaß, ja, es ist ziemlich genau die Scheibe, die ich mir von SLAYER seit Ewigkeiten wünsche.
Songtitel wie Hate song, Welcome to Shitsville oder Fuck the Voodooman (genial!) sprechen eine überdeutliche Sprache.
"We will be dead tomorrow" ist garantiert balladenfrei und ein ganz heißer Tipp für die Momente, wenn man mal zwischendurch wieder die totale Dröhnung braucht, zum Beispiel wenn es in der Rush hour mal wieder etwas länger dauert...
(oder jetzt dann die permanente Weihnachtsgedudelbeschallung losgeht... - Bärbel Scholz)