Raimund Burke Get it, Weltall Schallplatten, 2005 |
Raimund Burke | Guitars, Programming | |||
Gäste: | ||||
Peter | Drumsamples | |||
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1. Come on | 7. Music speaks my mind | |||
2. Sunny day | 8. Friday night | |||
3. Dedicated to... | 9. The day before | |||
4. Break through | 10. It happened tomorrow | |||
5. Get it | 11. The typewriter | |||
6. Balance | ||||
Instrumentale Gitarrenalben sind immer so ein ganz besonderer Fall für sich. Egozentrische Selbstbeweihräucherung, sterile kreative Werkschau, uninspiriertes Gedudel... alles schon da gewesen. Es gibt erfreulicherweise auch Ausnahmen und das ist eigentlich keine Überraschung: Es sind nicht unbedingt die üblichen Verdächtigen - sprich Vai, Satriani und Co. - die uns diese bescheren.
Ist euch schon einmal der Name Raimund Burke begegnet? Der mittlerweile 36-jährige Hamburger war einst gemeinsam mit Björn Eilen (REBELLION) und Peter Breitenbach (GRAVE DIGGER) bei der Band INVERNESS aktiv. Zudem schrieb für Roland Grapow - ja, ja Hamburg ist ein Dorf - das Stück Dedicated to..., das in überarbeiteter Form auf dem Soloalbum "The four seasons of life" des heutigen MASTERPLAN-Gitarristen landete.
Im vergangenen Jahr nahm Raimund Burke nun sein erstes Soloalbum auf und "Get it" darf sich ohne weiteres mit dem Attribut 'hörenswert' schmücken.
Konzeptionell bewegt sich der Absolvent der Musikhochschule Hamburg natürlich im erwarteten Rahmen und nimmt den Hörer auf eine vielseitige und abwechslungsreiche musikalische Reise, die zwar von unterschiedlichen Stimmungen geprägt ist, aber dabei nie ihre Wurzeln, die im (harten) Rock liegen, aus den Augen verliert.
Die Joe Satriani-Einflüsse treten offen zu Tage, aber Raimund Burke legt auch eine Emotionalität im Ausdruck an den Tage, die mich unweigerlich an Richie Blackmores gefühlvolles Spiel denken lässt.
"Get it" bietet aber vor allem richtige Songs, die sowohl für sich alleine stehen können, aber auch im Gesamtkontext des Albums funktionieren und im Gegensatz zu vielen ähnlichen Veröffentlichungen auch für Nichtmusiker nie auch nur einen Hauch von Langeweile aufkommen lassen.
Mich persönlich sprechen vor allem die baladesken Momente des Albums wie Dedicated to... oder Balance an. Das ist einfach schöne Musik in die man tief eintauchen und sich fallen lassen kann. Doch auch die schnelleren und härteren Stücke wie Friday night oder das klassisch inspirierte The typewriter haben ihren Reiz.
Anhänger dieser Art von Musik liegen jedenfalls nicht falsch, wenn sie den Albumtitel wörtlich nehmen und die CD für schlappe zehn Euro über die Raimunds Homepage ordern.