Rainbow

Black Masquerade (CD)

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.08.2013
Jahr: 2013
Stil: Classic Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Rainbow
Black Masquerade (CD), Eagle Rock, 2013
Ritchie BlackmoreGitarre
Doogie WhiteGesang
Paul MorrisKeyboards
Greg SmithBass & Gesang
Chuck BurgiSchlagzeug
Gastmusiker
Candice NightGesang
Produziert von: Peter Ruechel Länge: 100 Min 55 Sek Medium: CD
CD 01CD 02
01. Introduction/Over The Rainbow01. Temple Of The King
02. Spotlight Kid02. Black Masquerade
03. Too Late For Tears03. Ariel
04. Long Live Rock'n'Roll/Black Night04. Since You've Been Gone
05. Hunting Humans05. Perfect Strangers
06. Wolf To The Moon/Difficult To Cure06. Greensleeves
07. Keyboard Solo07. Hall Of The Mountain King
08. Still I'm Sad08. Burn
09. Man On The Silver Mountain09. Smoke On The Water

Als Ritchie Blackmore 1993 seinen endgültigen Abschied bei DEEP PURPLE einreichte und seine "Zweitband" RAINBOW reaktivierte, da musste sich der "Man in Black" des Rock mit einer veränderten Rock-Szene auseinandersetzen. Mittlerweile beherrschte der Grunge den Massen-Geschmack und RAINBOW waren wie ein wieder auferstandener Dinosaurier. Ihre Message Long Live Rock'n'Roll war zwar nicht über Nacht falsch geworden, aber sie erreichte die größte Masse der Fans nicht mehr in einer Zeit, in der die Fähigkeit des Interpreten, seine persönliche Befindlichkeit zu vermitteln eben wichtiger war, als die zeitlose Grundaussage.

Blackmore sah sich 1993 einer Armee aus Cobains, Vedders, Cornells und Gleichgesinnten gegenüber, die zwar nicht seine musikalischen Fähigkeit hatten, aber eine persönliche Beziehung zum Hörer aufbauen konnten, die ihm als Rockstar alten Schlages zunehmend fremd geworden war. Insofern erscheint es aus der Rückbetrachtung heraus geradezu konsequent, dass Blackmore diese Inkarnation von RAINBOW nach nur einem Album und einer Tournee wieder 'ad acta' legte und sich einer neuen Ausdrucksform zuwandte. Dabei beweist die Band an diesem Abend, dass sie mehr als diese eine Chance verdient gehabt hätte.

Aber wenn schon ein Abschied, dann eben doch mit Klasse und so verabschiedete sich der wieder Ritchie Blackmore’s RAINBOW benannte Regenbogen mit einer machtvollen Demonstration seines Könnens von den Fans, die hier bei einem der letzten Konzerte in der altehrwürdigen Düsseldorfer Philippshalle mitgeschnitten wurde. Dabei lieferten Blackmore und seine Kollegen Doogie White (Gesang), Paul Morris (Keyboards), Greg Smith (Bass & Gesang) und Chuck Burgi (Schlagzeug) eine wahre Lehrstunde in Sachen klassischer Rock-Musik.

Dabei kamen an diesem Abend überraschend viele Stücke der damals aktuellen Platte "Stranger In Us All" zur Aufführung, ebenso wie immerhin drei Klassiker von Blackmores Ex-Band (Perfect Strangers, Burn und dem unvermeidlichen Smoke On The Water). Die dafür nötigen Einschnitte nahm man zumeist in der späteren Band-Phase vor. So kommen aus der Zeit zwischen 1978 (Ausstieg des Ur-Sängers Ronnie James Dio) und 1984 (Rückkehr von Blackmore zu PURPLE) gerade einmal die beiden Gassenhauer Spotlight Kid und Since You've Been Gone sowie das Instrumental Difficult To Cure auf der abendlichen Setlist.

Die Band ist dabei gut aufgelegt und verpasst den Songs einen großen Schuss Energie, der bei manchen DEEP PURPLE-Konzerten vor Blackmores Ausstieg durch die konstanten Reibereien und Streiterein ein wenig abhanden gekommen war. Der Sound der Aufnahme klingt sehr natürlich und wenn überhaupt nur sehr wenig nachbearbeitet. Dabei steht Blackmores Gitarre deutlich im Mittelpunkt und lässt viele Facette seines Spiels wahrnehmen, ohne dabei aber die anderen Instrumente komplett zu übertünchen.

Ein Fehler hat sich aber damals offenbar eingeschlichen: beim Opener Spotlight Kid klingt es so, als ob sich im Hintergrund eine Frau (eventuell Blackmores Muse Candice Night, die später bei Ariel einige Gesangs-Parts übernimmt) warm singt und ein Mikrofon in der Nähe schon offen ist. Wenn man es einmal bemerkt hat, dann kann man es im Anschluss einfach nicht mehr ignorieren.

Ansonsten kommt "Black Masquerade" aber ohne Mängel daher - wenn man davon absieht, dass die Setlist auf Killer-Tracks wie Gates Of Babylon, Tarot Woman, Kill The King oder Stargazer verzichtet. Insofern scheint es unverständlich, warum diese Aufnahmen fast 20 Jahre auf ihre Veröffentlichung warten mussten. Sie präsentieren die Band an einem starken Abend mit einer interessanten Setlist und voller Spielfreude.

Marc Langels, 19.08.2013

 

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