Rawhead Rexx

Rawhead Rexx

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.03.2002
Jahr: 2001

Links:

Rawhead Rexx Homepage



Redakteur(e):

Ralf Frank


Rawhead Rexx
Rawhead Rexx, AFM Records/Connected, 2001
Jürgen Volk Vocals, Guitars
Rüdiger Fleck Guitars
Dany Löble Drums
Face Bass
Produziert von: Charly Bauerfeind Länge: 58 Min 23 Sek Medium: CD
1. The Curse (1:02)8. Request (5:08)
2. Town Of Sculls (3:53)9. Blood On My Hands (5:29)
3. Opposing Force (4:02)10. The Wolf (4:01)
4. Mr. Hyde (4:51)11. Pain (4:35)
5. Holy War (4:13)12. Don't Tear Me Down (4:45)
6. Sons Of Mayhem (7:30)13. The Scream (4:14)
7. Rawhead Rexx (4:38)

RAWHEAD REXX sind eine echte Bereicherung für die deutsche Heavy Metal-Szene. Hier haben wir endlich keinen weiteren HELLORAY / GAMMAWEEN-Clon und auch keinen dieser typischen, teutonisch stumpf vor sich hin rockenden, Truemetal-Bands ala RUNNING DIGGER oder GRAVE WILD.

Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Diese Bands haben durchaus ihre Daseinsberechtigung und machen als Originale auch mächtig Spaß, doch eine weitere Kopie wäre so überflüssig wie (auf die Gefahr hin mich zu wiederholen) jeder Punkt für den VfB Bad Cannstatt in der Bundesliga.

RAWHEAD REXX stehen eher in der Tradition des melodischen US-Metals von Bands wie VICIOUS RUMORS oder ARMORED SAINT, mit einem kleinen Schuss Progressiv-Metal, wie ihn beispielsweise LETHAL oder auch GLENMORE, die ehemalige Band von Sänger Jürgen Volk pflegte.
Okay, das ist jetzt auch nicht unbedingt so furchtbar originell, aber eben noch lange nicht so abgedroschen wie andere Spielweisen.

Zudem - und hier liegt das große Plus von RAWHEAD REXX gegenüber anderen deutschen Metal Bands - sind sie in der Lage echte Killersongs zu schreiben. Hört euch nur mal The scream an. So eine Nummer bekommt man wirklich nicht alle Tage zu hören.

Zugegeben, auch RAWHEAD REXX schütteln sich solche Knaller nicht dutzendweise aus dem Ärmel, aber ihr selbstbetiteltes Debut ist eine Scheibe, die von Anfang bis Ende Spaß macht und den Eindruck erweckt, dass hier eine Band am Werke ist, die über genügend Potential verfügt, um, mit entsprechender Unterstützung ihrer Company und den einschlägigen Medien, erfolgsmäßig in die Fußstapfen von PRIMAL FEAR treten zu können.
Zumindest habe ich seit dem PRIMAL FEAR-Debut 1998 kein besseres schwermetallisches Gesellenstück aus deutschen Landen gehört.

Martin Schneider, 06.03.2002

Gleich beim ersten Durchgang drängte sich mir unweigerlich nachfolgender Text auf, der vor geraumer Zeit, ursprünglich in englisch, per email durch's Internet geisterte und bei dem man letztendlich nicht genau weiss, ob man lachen oder weinen soll.

Die musikalischen Qualitäten der vier Routiniers, die sich bereits bei beachteten Truppen wie Glenmore, Letter X, Höllenhunde oder Erotic Jesus ihre Sporen verdient haben, lassen im Prinzip nichts zu wünschen übrig und Fans des Genres kommen durchaus auf ihre Kosten, wie man sich ja bereits auf der Saxon Tour überzeugen konnte (siehe Konzertbericht).
Leider schmälern eben genau diejenigen Versatzbausteine den Genuss, die auch den Verfasser eben jenes Textes zu gerade diesem veranlasst haben dürften. Im Übrigen hätte es auch eine ganze Reihe anderer Kandidaten treffen können und wird es in Zukunft wohl auch, schließlich brauche ich bei ähnlichen Reviews nur noch zu verweisen (sorry RR, dumm gelaufen).

Die CD kommt übrigens als aufwendige Multimedia-CD daher, ist mir bei dem primitiven Ballerspiel aber gleich abgestürzt, so dass ich mich vorsichtshalber mit dem Rest nicht mehr beschäftigt habe (Tipp Ballerspiel: Return to Castle Wolfenstein - mega geil !!!).

Der Text selbst ist natürlich einerseits stark überzogen, aber andererseits sicherlich auch noch ausbaufähig, u.a. um einen Punkt der Covergestaltung und wenn einige der anderen Punkte möglicherweise nicht zutreffen (z.B. habe ich keine Ahnung, was für Klamotten die Jungs tragen), hier müssen sich Rawhead Rexx tatsächlich an die eigene Nase packen, denn schlimmer geht's nimmer.
Aber genug der vielen Worte und lasset Taten sprechen, will sagen, lest selbst:

How to make your own True Metal band ....
(Wie mache ich mir eine eigene True Metal Band)

- Versichere dich, dass du Deutscher, Italiener oder Schwede bist, wenn nicht, ändere deine Nationalität entsprechend.

- Such dir vier Leute zusammen, alle sollten lange Haare haben.

- Achte darauf, dass dein Sänger exakt wie eine Mischung aus Michael Kiske und Bruce Dickinson klingt. Er sollte sehr klar und hoch singen.

- Gehe mit den Jungs in den nächsten Karnevalsladen einkaufen und sucht euch die lächerlichsten Mittelalterkostüme aus, die ihr finden könnt. Ein paar Schafsfelle und Wikingerhelme könnten auch hilfreich sein. Achtet darauf, dass ihr so schwul wie nur menschenmöglich ausseht.

- Nun bist du soweit, dein Debüt Album zu schreiben. Achte darauf, die Titel "Krieger des Stahls", "Reite den Wind" und "Drachenfürst" in deine Liste aufzunehmen.

- Weitere Titel, die du vielleicht in Erwägung ziehen möchtest, sind "Feuer, Blut und Ruhm", "Tapfere Ritter des Feuers", "Der Triumph der Schlacht" oder "Der Ruhm meines mächtigen Stahls".

- Wir wissen, dass diese Titel keinen Sinn machen, aber das ist ok; da du Deutscher, Italiener oder Schwede bist, kannst du dich damit entschuldigen, dass dein Englisch nicht so besonders ist.

- Wenn du die Texte schreibst, achte darauf, Worte wie "Stahl", "Ruhm", "mächtig", "tapfer", "Krieger", "Drache", "wahr", "Metal", "Feuer" und "König" zu verwenden. Benutze diese Worte häufig und benutze sie in jedem verdammten Song.

- Versuche, soviel Schmalz wie möglich in die Texte zu packen. Vergiss nicht, mit verschiedenen Variationen zu experimentieren.

- Wenn du nicht weiterkommst, eignen sich hervorragend Sätze wie "reite hoch über den Himmel auf mächtigen Schwingen der Rache zum Ruhm", "kämpfe für Ruhm mit deinem mächtigen Stahl der Gerechtigkeit" und "wir stehen aufrecht, gross, stolz und tapfer, kämpfen für die Ehre des wahren Metal gegen den falschen Metal, während der Drache hoch oben auf den Winden der Ewigkeit fliegt".

- Mach dir keine Sorgen darüber, ob das, was du schreibst, irgend einen Sinn macht. Du bist "true" metal. Die Leute werden es verstehen.

- Achte darauf, dass alle Songs die du schreibst, sich komplett an einem eingängigen Chorus orientieren.

- Achte darauf, dass du nur Stücke in 4/4- und 3/4-Takt schreibst. Diejenigen in 3/4 sollten mittelalterliche Balladen oder Schlachthymnen zum Mitsingen sein.

- Achte darauf, dass die einzige Songstruktur, die du benutzt, einfach Strophe/Refrain ist. Vergiss nicht, nach dem zweiten Refrain ein Gitarrensolo einzufügen.

- Achte darauf, dass kein Lied länger als 3 Minuten ist.

- Die einzige Ausnahme zu den obigen Regeln ist der letzte Song des Albums, welcher etwa 6-7 Minuten gehen und entweder eine schmalzige Ballade namens "Flieg weg nach Traumland" sein sollte, oder aber eine eintönige mid-tempo Melodie namens "Der Triumph der Ehre". Dies wird dann dein "epischer" Moment auf deinem Album.

- Fertig geschrieben? Das war gar nicht so schwer, oder? Nun brauchst du noch eine Plattenfirma, am besten Nuclear Blast.

- Jetzt hol dir Tommy Hansen oder Sasha Paeth um dein Album zu produzieren und auch ein paar Gastmusiker wie z.B. Kai Hansen, Roland Grapow, Timo Tolkki, Oskar Dronjak oder Fabio Lione. Nerve die Leute nicht wegen eigenem Material, ein kurzes Solo oder ein paar Gesangseinlagen reichen völlig aus. Die Plattenfirma wird sich um den Rest kümmern.

- Nun wird es Zeit mit der Presse zu sprechen.

- Erkläre, dass dein Sänger von Michael Kiske und Bruce Dickinson beeinflusst ist. Erwähne niemand anderen.

- Erzähle, dass deine Lieblingsbands und stärksten Einflüsse ältere Helloween und Iron Maiden sind.

- Achte darauf, dass du die "Keeper of the Seven Keys" CDs als deine absoluten Lieblingsalben erwähnst.

- Zuletzt erklärst du, dass ihr der einzig wahre Metal seid und dass ihr hier seid, um allen falschen Metalbands eine Lektion in True Metal zu erteilen. Tod dem falschen Metal!

- Herzlichen Glückwunsch, dein Album kam direkt in die deutschen, italienischen und schwedischen Hitparaden. Ihr seid nun eine erfolgreiche, pathetische True Metal Band.

Nix für Ungut ;-)

Ralf Frank, Dezember 2001

 

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