Titel |
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01. You Could Have Been Someone |
02. Mother Earth |
03. We Knew The Truth Once |
04. I, Like You |
05. Amelia |
06. The Weight Of Man |
07. The Last Laugh |
08. Almost Famous |
09. Symptomatic |
10. Cold Like Stone |
11. Golden Slumbers |
Musiker | Instrument |
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Ray Wilson | Gesang & Gitarre |
Ali Ferguson | Gitarre |
Laurie McMillan | Bass |
Jethro Bodean | Keyboard & Piano |
Nir Z | Schlagzeug |
Marcin Kajper | Saxophon & Klarinette |
Gastmusiker: | |
Yogi Lang | Keyboards & Background Gesang |
Uwe Metzler | Gitarre & Banjo |
Alicija Chrzaszcz | Violine |
Scott Spence | Keyboards & Piano |
Frank Dapper | Frank Dapper |
Rainer Scheithauer | Piano |
Martin Ziaja | Bass |
Henrik Mumm | Cello |
Der Schotte Ray Wilson ist seit mittlerweile mehr als 20 Jahren als Solo-Künstler unterwegs. Trotzdem wird er immer noch vor allen Dingen über seine kurze Zeit als GENESIS-Frontmann und für den früheren Erfolg mit seiner Band STILTSKIN wahrgenommen. Daran ist der mittlerweile 53-jährige Sänger natürlich nicht ganz unschuldig, schließlich bestehen seine Konzerte zu nicht unerheblichen Teilen aus Material insbesondere von GENESIS, auch überwiegend von Stücken, an deren Entstehung er gar nicht beteiligt war. Dass er das eigentlich gar nicht nötig hätte, beweist Wilson immer wieder, indem er ganz wunderbare Solo-Alben veröffentlicht, jüngstes Beispiel dafür ist “The Weight Of Man“.
Musikalisch geht es Wilson hier wieder sehr entspannt. Ruhige und gefühlvolle Klänge dominieren die Scheibe. Diese Sounds harmonieren aus meiner Sicht auch am besten mit seiner sanften Reibeisenstimme, mit der Wilson wieder auf sehr nachdenkliche und reflektierte Art und Weise Texte formuliert, die sowohl sehr lyrisch als auch philosophisch daherkommen. Das wohl eindrücklichste Beispiel von vielen ist dabei die erste Single Mother Earth. Passend zu den Texten kommt dann auch das Songwriting eher etwas melancholisch daher, aber nicht wirklich schwermütig. Die Lieder bilden hier eindeutig den passenden Rahmen zu den Texten – und nicht umgekehrt.
Instrumental betrachtet kann dabei vor allen Dingen die gefühlvolle Lead-Gitarre von Ali Ferguson betören und bezaubern.Sehr bluesig und gefühlvoll geht er an seine zahlreichen Lead- und Solo-Spots. Dabei erinnert er manches Mal ein wenig an David Gilmour (Ex-PINK FLOYD). Und bei Amelia darf die Sechssaitige dann auch mal ganz dezent über afrikanische Beats rocken, was mich dann fast schon an Peter Gabriel erinnert. Neben dem Gesang ist die Gitarre damit das wichtigste Instrument, auch wenn Wilson hier immer wieder geschickt eine große Bandbreite bei der Instrumentierung und Melodiegebung beweist, so zum Beispiel durch die Klarinette im Opener You Could Have Been Someone.
Wenn ich denn dann etwas an “The Weight Of Man“ zu kritisieren habe, dann vielleicht, dass die Scheibe in der zweiten Hälfte manchmal etwas zu ruhig wird. Almost Famous, Symptomatic und Cold Like Stone sowie das BETLES-Cover Golden Slumbers sind aus meiner Sicht einfach etwas zu viel, wobei der erste aus meiner Sicht der stärkste der drei eigenen Songs ist. Da hätte noch eine etwas kräftigere Nummer – wobei man das bei diesem Album ohnehin alles relativ betrachten muss, es ist ja schließlich keine STILTSKIN-Platte – dem Flow gutgetan. Aber auch so ist das neueste Wilson-Werk wieder eines voller Emotionen, in dem jeder Song ein Stück seiner Musiker-Seele transportiert und das beim Hören auch einfach unter die Haut geht. Also kurz gesagt: “The Weight Of Man“ ist ein weiteres Argument dafür, auf künftigen Wilson-Konzerten weniger alte GENESIS-Songs zu performen, sondern mehr aktuelle Wilson-Stücke.