Rebekka Karijord The Noble Art Of Letting Go, Lil Facit, 2011 |
Rebekka Karijord | Vocals, Piano, Harp, Harmonium & Glockenspiel | |||
Anders Scherp | Guitar, Bass & Backing Vocals (on Dead On My Feet) | |||
Erik Nilsson | Drums & Percussion | |||
Anna Dager | Cello | |||
Hanna Ekström | Violin | |||
Staffan Findin | Trombones | |||
Ane Brun | Backing Vocals (on Wear It Like A Crown) | |||
Elin Ruth Sigvardsson | Backing Vocals (on Wear It Like A Crown) | |||
Jennie Abrahamson | Backing Vocals (on Paperboy) | |||
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01. Wear It Like A Crown | 07. This Noble Art Of Letting Go | |||
02. Undo Love | 08. Life Isn't Short At All | |||
03. Parking Lot | 09. To Be Loved By You | |||
04. Dead On My Feet | 10. Morning Light Forgives The Night (feat. Ane Brun) | |||
05. This Anarchistic Heart | 11. Wear It Like A Crown (Living Room Version) | |||
06. Paperboy | ||||
Eines schicke ich gleich vorweg: Ich habe ein Faible für ausdrucksstarke Frauenstimmen und in den letzten Jahren sind in diesem Segment viele Talente entdeckt worden, von denen ich einige sehr schätze. Insbesondere der hohe Norden bringt immer wieder sehr interessante Sängerinnen ans Tageslicht, angefangen von der mittlerweile sehr populären Norwegerin KARI BREMNES, über MARI BOINE, Namensvetterin REBEKKA BAKKEN oder ANNA TERNHEIM, um nur einige zu nennen. In diese Kategorie gehört nach meinem Dafürhalten ab sofort auch die in Schweden lebende REBEKKA KARIJORD, deren bereits 2009 entstandenes Werk „The Noble Art Of Letting Go“ dank Cargo Records ab dem 18. Februar auch deutschen Ohren zugänglich gemacht wird.
REBEKKA KARIJORD kam zwar bereits mit 17 bei einem Major-Label unter, allerdings beendete sie die Zusammenarbeit recht schnell, da sie ihre künstlerische Freiheit zu sehr beschnitten sah. Ihre ersten Kompositionen entstanden am Computer, waren aber stets geprägt von ihren Kindheitserinnerungen an die Heimat, die Lofoten. Das drückt sich, wie bei vielen Nordlichtern, in einer melancholischen Grundstimmung aus, die aber zu keinem Zeitpunkt düster wirkt.
Nach "Neophyte“ aus 2003, einem recht schrägen, symphonisch-elektronischem Album und “Good Or Goodbye“ (2005), welches schon mehr auf konventionelleren Pfaden wandelte ist “The Noble Art Of..“ erst ihr drittes Werk, aber was für eines!
Dabei erfindet sie das Rad nicht neu, aber ihre Kompositionen sind durchweg spannend und mit genügend Widerhaken versehen um nicht als leichte Pop-Kost durchzugehen. Die Mehrzahl der Titel bewegt sich im Slow- bis Midtempo-Bereich und werden durchgängig von abwechslungsreichen Pianoklängen untermalt.
Bereits mit dem Eröffnungsstück Wear It Like A Crown, einer klassischen Pianoballade mit wehmütigem Gesang über Verlassensängste (“I Became So Afraid Of Losing Everyone“) nimmt Rebekka einen gefangen. Undo Love dürfte mit seinen energischen Klavieranschlägen und dem nachdrücklichen Gesang insbesondere Fans von TORI AMOS zusagen, während Parking Lot mit seinen treibenden Drums recht flott um die Ecke kommt und durchaus das Zeug zum Hit hätte. Bis zur rein akustischen Version des Eröffnungsliedes hält Rebekka das hohe musikalische Niveau, auch begünstigt durch verschiedene musikalische Farbtupfer, die unter anderem durch die Musiker der Stockholm Strings sowie durch Rebekkas Harfenspiel gesetzt werden. Von dieser jungen Frau möchte ich zukünftig mehr hören!