Reckless Kelly Long Night Moon, Blue Rose Records, 2013 |
Willy Braun | Lead Vocals, Rhythmn Guitar, Harmonium, Harmonica, Percussion | |||
Cody Braun | Fiddle, Mandolin, Electric Guitar, Harmony Vocals, Percussion | |||
David Abeyta | Lead Guitar, Percussion, Lap Steel, Piano | |||
Jay Nazz | Drums, Percussion | |||
Joe Miller | Bass Guitar, Upright Bass | |||
Additional Guests: | ||||
Bukka Allen | B-3 Hammond (1.2.4,8,11) | |||
Jeff Plankenhorn | Electric Dobro (10) | |||
Lloyd Maines | Pedal Steel Guitar (5.6.7) | |||
John Ross Silva | Shaker (10,12) | |||
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01. Long Night Moon | 07. I Can`t Stand It | |||
02. Real Cool Hand | 08. Last Goodbye | |||
03. Irish Goodbye | 09. Did`nt Mean To Break Your Heart | |||
04. Every Step of The Way | 10. The Only Home I´ve Ever Know | |||
05. Be My Friend (In Real Life) | 11. Long Night Moon (Reprise) | |||
06, The Girl I Knew | 12. Idaho | |||
Was um Himmelswillen soll denn nach Long Night Moon, ein harmloser und scheinbar kein Wässerchen trübender Titelsong, noch folgen, wenn sich David Abeytas Gitarre hypnotisch langsam im Kopf festsetzt, die Violine dazu klagt und das Schlagzeug trancig schleppend im Hintergrund dazu werkelt und sich das Ganze zu einer Killerballade mausert?
Aber da sollte niemand Bedenken haben, denn Cody und Willy Braun servieren ihre Songs mal straight rockend ( Real Cool Hand), während sich Akustik- und Elektrische Gitarre ein Kopf an Kopf Rennen liefern und eine fette Hammond auch mit im Rennen ist. Sie entwickeln ungemeines Potential und dies ist beängstigenderweise erst als "Warm Up" für ihr mittlerweile zehntes Album seit 1995 zu verstehen.
RECKLESS KELLY besitzen das Know How, mal todtraurige Balladen wie Irish Goodbye ins Rennen zu schicken, wenn Steel Guitar und Fiddle auf hohem Niveau um die Wette klagen, um dann im Handumdrehen flugs mit Every Step Of The Way eine musikalische Rampensau abzuliefern, die mit Harmonica, Orgel und knackig geprügeltem Schlagzeug daher kommt und allenthalben Begeisterung zu entfachen vermag.
Und da ist es auch durchaus chic, wenn ein knalliges Schlagzeug beim Social Network kritischen Be My Friend (In Real Life) den Song eindringlich anschiebt und die Gitarre den Song schön am Köcheln hält und kurzweilig gestaltet.
Geradewegs in die American/Country Airplay Charts sollten es I Can`t Stand It und Last Goodbye schaffen, die den gewissen, unwiderstehlichen Midtempo Groove in sich haben, wo sich langsam Drums und fiebrige Gitarren und die satten Hammond-Melodien (Last Goodbye) ihren Weg ins Gehirn bahnen und sich dort unweigerlich festhaken.
Man kann das Album von vorne bis hinten sezieren, unter die Lupe nehmen, verdammt, keinerlei Anzeichen für schwache Songs, kein Material das auch nur in die Nähe eines "Füllers" geraten könnte. Und um das auch nochmal dick zu unterstreichen, schieben RECKLESS KELLY mit Didn't Mean To Break Your Heart und Idaho nochmal eine fette Portion geballter Lapsteel, Akustikgitarre und sehnsuchtschwangerer Harp plus Fiddle hinterher.
Grosses Kino, meine Herren! Hätte ich einen Stetson, würde ich ihn ziehen.