Olli Herman	Vocals
Pepe	Guitar
Jalle Verne	Bass
Hessu Maxx	Drums
Produziert von: Illka Wirtanen Länge: 42 Min 00 Sek Medium: CD
01. Night On Fire	07. Dying To Live
02. Bad Lovin'	08. Metal Ass
03. I Love Heavy Metal	09. Runaway Love
04. Favorite Flavor	10. So Happy I Could Die
05. Edge Of Our Dreams	11. Hot Rain
06. Sex, Drugs & Reckless Love

Die finnischen RECKLESS LOVE lassen auch mit ihrem dritten Album die 80er wieder aufleben. Nein, keine Angst, kein Wave oder Synthie Pop, sondern – der Leser wird es angesichts des Covers schon ahnen – waschechten Hair Metal mit einer kräftigen Prise Sleaze Rock. Und eigentlich haben sie alle nötige dazu im Gepäck: Nicht nur die entsprechenden Matten auf dem Kopf, sondern auch eingängige, mitgrölkompatible Songs. Natürlich ist so was bei echten, beinharten Metallern verpönt, die werden angesichts solcher fast schon als Plagiate durchgehenden Songs wie I Love Heavy Metal oder Metal Ass nur verächtlich die Mundwinkel hochziehen.

Aber Hair Metal, Sleaze Rock und Glam Punk hatten immer ihre Berechtigung und haben irgendwo vielleicht auch ein bisschen gitarrendominierte Musik durch die achtziger Jahre gerettet. Auch wenn es natürlich eine sehr kommerziell ausgerichtet Musik war, die auch sehr viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt hat. Aber bevor ich endgültig abschweife – RECKLESS LOVE erfinden ganz bestimmt das Rad nicht neu. Vielen wird ihre Musik zu popaffin ausgefallen sein und wer weiß, ob sich die Band damals hätte durchsetzen können. Vielleicht kommt der eine oder andere Act aus Los Angeles noch etwas authentischer und vor allem rockiger rüber.

Aber angesichts der schon längere Zeit grassierenden Retrowelle für alle möglichen Musikrichtungen, Hauptsache schöner Vintage-Look, hat auch ein Wiederaufleben des Hair Metal, wenn hier auch in extrem konsumentenfreundlicher, will sagen popiger Ausrichtung, seine Existenzberechtigung. Denn letztlich wollen RECKLESS LOVE mit ihrer Musik in erster Linie eines vermitteln: Freude am Leben ohne große Hintergedanken.