Redeem Awake, Fastball Music, 2016 |
Stefano "Saint" Paolucci | Gesang & Gitarre | |||
Alessio Piazza | Bass | |||
Simon Steiner | Schlagzeug | |||
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01. Insanity | 07. La Luna | |||
02. Chanson D'Amour | 08. The Riddle | |||
03. The Last Goodbye | 09. Borderline | |||
04. Guilty | 10. Alter Ego | |||
05. Awake | 11. No Judgement Day | |||
06. Beautiful Day | 12. The Last Goodbye (Acoustic Version) | |||
Das Magazin Stern hat eine beliebte Rubrik mit dem Titel „Was machen eigentlich?“. Das möchte ich hier mal aufgreifen und die Frage aufwerfen: „Was machen eigentlich REDEEM?“. Um mal kurz zu erläutern: bei REDEEM handelt es sich um ein Schweizer Rock-Trio aus dem Kanton Zug, das im Jahr 2006 mit ihrem Erstling “Eleven“ das erste Mal bei Hooked-On-Music vorstellig wurde. In der Zwischenzeit hatten die drei Musiker im Jahr 2011 mit “999“ noch ein zweites Album auf den Markt geworfen und scheinen sich nun auf den 5-Jahres-Rhythmus für neue Veröffentlichungen festzulegen, denn jetzt ist das dritte Werk erschienen, namens “Awake“.
Die Band bleibt auch hier ihrer musikalischen Grundausrichtung treu: Alternative Rock-Sound trifft Gespür für eingängige Pop-Melodien. Dabei mag das Pendel im Vergleich zu den ersten beiden Alben dieses Mal sogar noch deutlicher als bisher in die zweite Richtung ausschlagen. Noch mehr COLDPLAY, mehr U2, mehr SUNRISE AVENUE als 3 DOORS DOWN, CREED oder HINDER. Das ist alles sehr routiniert und professionell und eingängig – aber das ist eben auch austauschbar, beliebig und ohne besonderen Widererkennungswert. So könnten das Titellied sowie Beautiful Day und auch die anderen Songs von jeder der genannten Bands stammen und von noch gut tausend anderen, die einen nahezu identischen Klang ihr Eigen nennen. Und eine Nummer wie The Riddle fällt zwar positiv aus dem Rahmen – erinnert dann aber doch an eine eingängigere Variation von RADIOHEAD und deren Welthit Creep.
“Awake“ ist ein Album, das über seine gesamte Laufzeit keinen besonderen Wiedererkennungswert an den Tag legt. Und da liegt für REDEEM schon der Hase im Pfeffer: wenn man weder vom Songwriting, noch vom Sound oder der Gesangsstimme etwas Individuelles vorzuweisen hat, dann sticht man eben auch nicht heraus aus der Masse an Bands, die es auf die nahezu gleiche Art und Weise versuchen, sich im Haifischbecken Pop-Business zu behaupten oder gar erst zu etablieren. Da reicht dann ein italienisches Pop-Rock-Nümmerchen wie La Luna - das ebenso gut hätte von Nek oder auch Eros Ramazotti stammen können – auch nicht wirklich. Wie schon bereits gesagt, das ist alles gut gemacht und Fans der Richtung Radio-Pop-Rock machen hier definitiv nichts falsch. Aber wenn man Musik als mehr sieht denn nur eine reine Hintergrundbeschallung, dann fragt man sich, ob man diese Zeit nicht hätte mit Musik verbringen können (oder sogar sollen), die einen mitreißt, bewegt oder doch zumindest in irgendeiner Form emotional berührt. Und diese Ebene fehlt mir bei REDEEM.