Titel |
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01. Crossfire |
02. Say What |
03. That Driving Beat |
04. You’re Killing My Love |
05. Sweet Release |
06. Shape I’m In |
07. Hard To Be |
08. Riviera Paradise |
09. Take The Time |
10. So Much Trouble |
11. I’ve Got The Right To Be Blue |
12. Soul Island |
13. Blackbird |
Musiker | Instrument |
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Reese Wynans | Keyboards, Piano, Hammond & Gesang |
Sam Moore | Gesang |
Joe Bonamassa | Gitarre & Gesang |
Vince Gill | Gesang |
Keb Mo | Gesang |
Warren Haynes | Gesang |
Kenny Wayne Shepherd | Gitarre |
Tommy Shannon | Bass |
Chris Layton | Schlagzeug |
Bonnie Bramlett | Gesang |
Jimmy Hall | Gesang |
Doyle Bramhall II | Gitarre & Gesang |
Mike Farris | Gesang |
Jack Pearson | Gitarre |
„We owe you one“ - „Wir schulden dir eines“ - so lapidar begründete Blues-Superstar Joe Bonamassa die Entstehung des ersten Solo-Albums von Reese Wynans. Und wahrlich es war überfällig, dass der Mann, der es als Sidekick unter anderem von Stevie Ray Vaughan sogar schon in die Rock & Roll Hall Of Fame geschafft hat, nun auch mal als Haupt-Akteur und mit seinem Namenszug auf einer Scheibe erscheint. Was dem Mann, der seit 50 Jahren im Geschäft ist, aber auch hier fern liegt, seine individuellen Fähigkeiten einfach egoistisch in den Mittelpunkt zu stellen. Vielmehr ging es ihm darum, mit einigen befreundeten Musikern Spaß zu haben.
Natürlich wollten bei einer solchen Gelegenheit dann auch zahlreiche seiner prominente Mitstreiter ihren Beitrag zum Gelingen leisten, so dass es kein Problem war, einen beeindruckenden Cast an legendären Musikern zusammen zu bekommen. Als da insbesondere seine beiden ehemaligen DOUBLE TROUBLE-Kumpanen Tommy Shannon und Chris Layton wären. Kein Wunder auch, dass Joe Bonamassa sich als einer der Gitarristen und Sänger zur Verfügung stellte und zudem noch seiner Premiere als Produzent feierte. Daneben sind hier unter anderem auch Kenny Wayne Shepherd, Warren Haynes, Keb Mo, Sammy Moore und Doyle Bramhall II zu hören. Da sind individuelle Spitzenleistungen schon von vorneherein garantiert und werden hier auch dann wie selbstverständlich geliefert.
Die 13 Tracks auf “Sweet Release” folgen einem zwanglosen Konzept, das Wynans mit einem Augenzwinkern so beschreibt: „Es ist eine Sammlung von Songs, die ich live gespielt habe, an deren Aufnahmen ich selbst mitgewirkt habe oder gerne beteiligt gewesen wäre. Sozusagen eine Retrospektive meiner eigenen Karriere und meiner lebenslang währenden Liebe zur Musik im Allgemeinen.” Zu dieser Rückschau in die Blues-, R&B- und Rockgeschichte gehören zum Beispiel von der Chicago-Blues-Legende Tampa Red gecoverte Titel wie So Much Trouble, der alte Les Dudek-Song Take The Time, und Musik von Otis Redding. Dem Titelstück Sweet Release aus der Feder von Boz Scaggs verleihen hier insbesondere die Sänger Vince Gill, Warren Haynes and Keb’ Mo’ als fulminant agierendes Trio einen guten Schuss Southern-Feeling. Und so bodenständig und retro wie bei I‘ve Got The Right To Be Blue hat man den Blues sicherlich auch schon lange nicht mehr gehört.
Natürlich wurde bei der Songauswahl ein ganz besonderes Augenmerk auf die Schaffensperiode mit Stevie Ray Vaughan gelegt. So sind gleich vier Nummern der Texas Blues-Legende hier vertretenen: Crossfire, Say What!, Riviera Paradise und Hard To Be. Hier wirken dann neben Shannon und Layton auch die Gitarristen Bonamassa und Kenny Wayne Shepherd mit. Und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass sich Wynans hier noch ein ganzes Stück heimischer fühlt als in einigen der anderen Songs. Weitere Highlights sind aber auch noch Take The Time und So Much Trouble, bei denen die Musiker einfach voller Leidenschaft und mit extrem viel Gefühl und Ausdruck zu Werke gehen. Und wer zum Beispiel auf einen Schuss Fusion steht, der wird hier auch bei Soul Island exzellent bedient.
Wynans selbst meinte zur Entstehung der Scheibe nur: “Ich hatte noch nie ein Album mit meinem Namen drauf, also bin ich sehr aufgeregt. Ich möchte, dass diese Platte Menschen glücklich macht und die Musik feiert. Weil wir das gemacht haben…”. Und tatsächlich “Sweet Release” macht jede Menge Spaß und damit dem Albumtitel alle Ehre. Reese Wynans selbst betrachtet diese erste Platte mit seinem Namen auf dem Cover nicht nur als Bestandsaufnahme des eigenen Schaffens, sondern auch als Statement, das da lautet: „Seid glücklich und genießt gute Musik, darum geht es uns bei allem was wir tun!” Dem kann man sich nach diesem starken Solo-Debüt im Alter von zarten 71 Jahren wirklich nur anschließen – und die Musik dieser Scheibe nur noch mal ein wenig lauter aufdrehen, um noch das letzte bisschen Spaß aus den Nummern herauszuholen.