Reincarnatus Media Vita, F.A.M.E., 2009 |
Renate Dirix | Gesang, Schalmei, Rauschpfeife, Drehleiern, alle Dudelsäcke | |||
Joyce Hamers | Drums, Prcussion, Background Vocals | |||
Marna van der Velden | Irische Bouzouki, F-Schalmei, Gitarre, Gesang, Percussion | |||
Isabelle Dosne | Blockflöte, Rauschpfeife | |||
Linda Custers | Fiedel, Gesang, Geige | |||
Inge Stallinga | Fiedel, Schlüsselfiedel, Gesang | |||
Hellen Hurkens | Bass | |||
Eleen Bartholomeus | Gitarre, Irische Bouzouki | |||
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01. Shadow Dance | 07. Fin Amor | |||
02. Jeanne D' Arc | 08. She Moved Through The Fair | |||
03. Humilitas | 09. Life Goes On | |||
04. Love's Calling | 10. Love's Calling (Alternate Version) | |||
05. Sweet Divinity | 11. My Love | |||
06. Media Vita | ||||
Der Name scheint Programm, denn wenn man so will, tritt diese holländische Band tatsächlich in die Fußstapfen legendärer, sogenannter "Electric Folk" Pioniere der 70er Jahre wie z. B. FAIRPORT CONVENTION, OUGENWEIDE oder STEELEYE SPAN, wobei sie Letzteren sogar mit einer kleinen Hommage huldigen und in dem an sich eher mainstreamigen Life Goes On einen Vers des 1973er Nr. 14 UK Charts Hits Gaudete verstecken. Schade, die gelungene Interpretation des alten Christmas Carols aus dem 16. Jahrhundert hätte durchaus einen kompletten Song verdient gehabt, aber wollen wir das Pferd nicht von hinten aufzäumen.
REINCARNATUS sind acht "lekker Meisjes", die mit mittelalterlichen Instrumenten wie z. B. Schalmeien, Bouzoukis, Drehleiern, Dudelsäcken (bei denen es sich angeblich um Originale aus der Sammlung von Bandleaderin Renate Dirix handelt), aber auch Gitarren, Bass, Synthesizer und Schlagzeug eine elektrisierende Mischung aus Medieval, Celtic, Folk, Rock und Pop, irgendwo zwischen JETHRO TULL, Andreas Vollenweider, SCHANDMAUL, Loreena McKennitt und BLACKMORE'S NIGHT, kreieren und mit ihrem unvergleichlich satten und melodischem Sound sowie ausdrucksvollen, meist mehrstimmigen Vocals direkt den Weg in das Ohr des Zuhörers finden und sich dort festsetzen.
Die Songs sind überwiegend selbst komponiert bzw. Arrangements überlieferter Traditionals (z. B. das bereits von Loreena McKennit bekannte She Moved Through The Fair) und werden dabei u. a. in verschiedenen mittelalterlichen Sprachen sowie auf Deutsch, Französisch, Englisch oder Latein präsentiert, wobei sie dabei auch schon mal an Enya oder Lisa Gerrard erinnern.
“Media Vita” wurde in den Niederlanden bereits im Mai 2008 veröffentlicht und schaffte schon nach kurzer Zeit den Sprung in die Top 100 der heimischen Charts. Als Support von SCHANDMAUL im April und Mai dieses Jahres werden REINCARNATUS sich und ihr Debütalbum auch dem deutschen Publikum vorstellen.
Puristen oder härtere Vertreter des Genres werden hier vermutlich nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen, aber wer sich z. B. ESTAMPIE oder BLACKMORE'S NIGHT schon immer mal gerne mit etwas rockigeren Grooves gewünscht hatte, sollte hier mal reinhören und die auch sonst recht informativen Websites der Band aufsuchen, wo man nebenbei auch etwas über die verwendeten altertümlichen Instrumente erfahren kann (sogar in Deutsch).