R.E.M. Unplugged 1991-2001 - The Complete Sessions, Rhino, 2014 |
Michael Stipe | Vocals | |||
Peter Buck | Guitars | |||
Mike Mills | Bass, Vocals, Keyboards | |||
Bill Berry | Percussion | |||
Peter Holsapple | Guitars, Vocals | |||
Joey Waronker | Drums | |||
Scott McCaughey, Ken Stringfellow | Guitars, Keyboards, Vocals | |||
| ||||
Disc One: 1991 | Disc Two: 2001 | |||
01. Half A World Away | 01. All The Way To Reno | |||
02. Disturbance At The Heron House | 02. Electrolite | |||
03. Radio Song | 03. At My Most Beautiful | |||
04. Low | 04. Daysleeper | |||
05. Perfect Circle | 05. So. Central Rain | |||
06. Fall On Me | 06. Losing My Religion | |||
07. Belong | 07. Country Feedback | |||
08. Love Is All Around | 08. Cuyahoga | |||
09. It's The End Of The World | 09. Imitation Of Life | |||
10. Losing My Religion | 10. Find The River | |||
11. Pop Song 89 | 11. The One I Love | |||
12. Endgame | 12. Disappear | |||
13. Fretless | 13. Beat A Drum | |||
14. Swan Swan H | 14. I've Been High | |||
15. Get Up | 15. I'll Take The Rain | |||
16. World Leader Pretend | 16. Sad Professor | |||
Nachlassverwaltung im Hause R.E.M., sehr zur Freude der zahlreichen Fans in aller Welt. Für den einen Teil der Anhängerschar starb die Band zwar schon während des Wechsels vom Independent-Label I.R.S. zur potenteren Major-Company (Warner), während die andere Hälfte ihrer Jünger die sich anschließende pop-lastige Major-Phase in den Himmel hob und den endgültigen Split der Band aus Athens/Georgia im Jahre 2011 heftigst beklagte.
Nun versuchen Michael Stipe und Co die Fans beider Lager (und natürlich auch die, die beide Phasen mochten) zu beglücken, indem sie ein wertiges Live-Doppelpack veröffentlichen, das die beiden mehr oder weniger legendären MTV Unplugged Konzerte aus den Jahren 1991 und 2001 in voller Schönheit und Länge samt zuvor nicht veröffentlichter Bonus-Tracks präsentieren.
Das zunächst im April 2014 nur als 4-fach-Vinyl erschienene Bonbon, purzelt jetzt auch als hübsche Doppel-CD über die Ladentische.
Das 1991er Konzert portraitiert den frühen Charme der noch ziemlich unverbrauchten R.E.M. in Urbesetzung. Musikalisch aufs Nötigste reduziert, singen und spielen sich die Südstaatler Stipe, Buck, Mills und Berry mit Hilfe ihres alten Kumpels Peter Holsapple durch ihren damals noch in Blüte stehenden Back-Katalog.
Ihr seinerzeit frisch vom Stapel gelaufener Major-Knaller "Out Of Time" wird zwar auch mit einigen Songs bedacht (Half A World Away, Low, Endgame, Losing My Relegion), doch der größere Teil dieser MTV-Party rekrutiert sich aus charmanten, älteren Krachern wie Fall On Me, Perfect Circle, It's The End Of The World, World Leader Pretend, Pop Song 89, Get Up, Disturbance At The Heron House). Songs, die noch den rauen, etwas ungehobelten Indie-Ansatz verfolgten und innerhalb der künstlich generierten MTV-Lagerfeueratmosphäre ein stimmiges Bild zauberten.
Auf dem Gipfel des Erfolgs angelangt, geben sich R.E.M. im Jahre 2001 etwas abgeklärter und vor allen Dingen musikalisch opulenter. Drummer Joey Waronker ersetzt kompetent den inzwischen ausgeschiedenen Bill Berry. Außerdem verstärkt sich das Rest-Trio mit den Muliinstrumentalisten und Sängern Scott McCaughey und Ken Stringfellow. Das klingt satt und ausgewogenen, aber auch ein wenig kalkuliert. Wenig überraschend präsentieren die zu Superstars aufgestiegenen Amerikaner Songs aus ihren jüngeren Alben "Reveal" und "Up". Schön und geschmeidig. Ein paar ältere, liebgewonnene Tracks wie Cuyahoga und So. Central Rain mischen sich noch dazwischen. Angenehm, irgendwie für jeden etwas.