Remington Beach Club My Trivial Pursuit Of Happiness, Meraklis Records, 2009 |
Dr. Schmidtrock | Vocals | |||
Pretty Gridschneider | Guitar | |||
Vuk Voltage | Guitar | |||
Michael Meraklis | Bass | |||
J.R. Rip-Off | Drums | |||
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01. Call Of The Wild | 06. Hidden Track | |||
02. I Already Can See... | 07. Vroom | |||
03. Remington Beach | 08. Bird Boy | |||
04. Paint Myself Into a Corner | 09. Heavyweight Champion of Love | |||
05. Better This (New Romance) | 10. My Trivial Pursuit Of Happiness | |||
REMINGTON watt? Ok, vorab einige aufklärende Worte zum Act…
Die Nordlichter wurden 2004 gegründet und versorgen seitdem von ihrer Basis Bremen aus die Szenerie oberhalb des Weißwurstäquators mit einem smarten Indie-Punk'n'Roll, der inzwischen vielerorts für hochgeklappte Lauschlappen gesorgt hat. Im Sommer 2008 brachte man es immerhin zu einer Tour durch das Land der tausend Seen. Neben Finnland hat man insbesondere den norddeutschen Raum auf sich aufmerksam machen können und gelangte so auf die Position des Headliners der vorjährigen Breminale. Im sich allmählich verabschiedendem Jahr trat man beim örtlichen Viertelfest bereits vor mehr als 1000 Zuschauern auf, die ihre hanseatische Reserviertheit zu den Tönen des REMINGTON BEACH CLUB abzulegen bereit waren.
"Selbst ist der Mann" lautet die Devise und so erscheint Mitte November "My Trivial Pursuit Of Happiness" auf dem bandeigenen Label "meraklis records".
Bereits der Opener Call Of The Wild lässt das Potential der Remingtons erahnen. Ein tanzbarer Indiekracher, der sich neben einer gehörigen Portion Ruppigkeit auch durch eine hängen bleibende Melodie auszeichnet.
Das folgende I Already Can See... setzt diesen Trend fort, wobei man allerdings sagen muss, dass Dr. Schmidtrock manchmal neben der Spur zu liegen scheint. Das wirkt auf der einen Seite zwar herrlich unkommerziell, während andererseits etwas mehr "Catchyness" nicht schaden dürfte.
REMINGTON BEACH CLUB präsentieren sich auf dem Remington Beach als eine rollende Riff- und Rhythmus-Lokomotive, welche mal zuckersüß, mal kantig von Garagenrockhausen nach Power-Pop-City rattert. Die Tempo- und Rhythmuswechsel lassen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen, auch wenn es zuweilen an richtigen Höhepunkten mangelt. Solides Niveau ist angesagt, und damit hat man der Konkurrenz die gewisse Nasenlänge voraus.
Das es trotzdem nicht zum Überknaller reicht und eine Tour durch's benachbarte Ostfriesland wahrscheinlicher ist als eine European Tour, woran liegt es dann? Jedenfalls nicht am knackigen, furztrockenen Sound, welcher der Gruppe prima zu Gesicht steht. Vielleicht sollte man sich etwas mehr am T-Shirt des Doktors orientieren - Atze/Detze stehen für Grooviness! Leider mangelt es zuweilen an den entscheidenden Hooklines, wobei man ausdrücklich den Hidden Track ausnehmen sollte, denn der hat es in sich und dürfte live garantiert ein Abräumer sein.
Ohnehin wirkt "My Trivial Pursuit Of Happiness" auf mich, als hätte man das Album etwas gebremst aufgenommen. Soviel Schmackes wie beim Brecher Vroom wünsche ich mir öfter. Das ist erste Liga, an welche man leider zuweilen höchstens anklopfen kann. Der Bird Boy beispielsweise klingt zu hausbacken, um die große weite Welt zu knacken. Dann schon eher der Riff-Rocker Heavyweight Champion Of Love, welcher die Bude wackeln lässt (Play It Loud!!).
Mit dem abschließenden Titelsong hat man sich den vielleicht besten Track bis zum Ende aufbewahrt. Abwechslungsreich und andeutend, dass da noch mehr drin gewesen wäre.
So beschränkt man sich zunächst auf die nördlichen Gefilde und ist demnächst in Hamburg, Bremen, Helsinki und Groningen zu Gast. Schaut Euch den REMINGTON BEACH CLUB an. Ich glaube, es lohnt sich!