Reto Burrell Lucky Charm, Blue Rose Records, 2014 |
Reto Burrell | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, E-Bow, Harmonica | |||
Toby Bachmann | Bass | |||
Thomas Kull | Organ, Wurlitzer, Piano | |||
Ewald Heuser | Electric Guitars, Harmony Vocals | |||
Rafael Woll | Drums | |||
Pascal Biedermann | Pedal Steel | |||
Dave Hofmann | harmony Vocals | |||
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01. Lucky Charm | 06. The Journey | |||
02. A New Pair Of Shoes | 07. Hit The Ground | |||
03. Come Rain Or Shine | 08. The Reason Why | |||
04. Right Beside Me | 09. Half Your Love Is Fine | |||
05. Everybody's Sneekin' Around | 10. Can't Break The Rules | |||
Da hat der Kerl aber noch mal Glück gehabt. Mehr oder weniger wieder ins Schwarze getroffen, der gute, alte Reto. Hat wohl 'nen Talismann in der Tasche. Der musikbesessene Schweizer Burrell, der uns jetzt schon fast dreizehn Jahre lang regelmäßig mit ordentlichen bis guten Alben versorgt, landet mit seinem neuen Werk "Lucky Charm" erneut einen sicher aus dem Handgelenk geworfenen Treffer.
Okay, nicht ganz ganz genau ins Zentrum, sondern wieder ein klein wenig neben der Höchstpunktzahl. Aber Reto verfügt ja bereits über ein gutes Polster. Für das absolute Über-Album, für die ultimative Knallerscheibe fehlt es dem Eidgenossen leider erneut an unverwechselbarem Profil, an betörender Präsenz.
"Lucky Charm", das dieses Mal wieder unter Blue Rose Records Flagge segelt, klingt nicht wesentlich anders als all seine Vorgänger. Gut gemachter, sauber produzierter, zweifelsfrei sehr solide eingespielter Roots-Rock, quasi Americana mit Pop-Schlagseite samt catchy Hooklines à la Tom Petty oder Frühneunziger DEL AMITRI bzw. WALLFLOWERS. Im Grunde erneut ein feines Album, das uns die Wartezeit auf die nächste Todd Thibaud Langrille versüßt.
Im wahrsten Wortsinn, ein typisches Car Stereo Album. Nicht zu kompliziert angelegt, versehen mit einer beschwingten Leichtigkeit, die hin und wieder zu lauthalsem Mitträllern animiert. Eine Scheibe mit der Option, sie auf der Autobahn durchaus zweimal hintereinander zu hören, ohne sich zu langweilen.
Reto Burrell hat im Grunde alles drauf: fette, zupackende Rocker (Hit the Ground), herzliche Jingle Jangle Tralala-Songs mit "Spiel-mich-bitte-im-Radio"-Garantie (Lucky Charm), und die nachdenkliche, vom Abendrot gefärbte Americana-Ballade (The Journey). Hier zeigt zeigt sich Reto Burrells Intention bzw. offenbart er uns seine Philosophie: Der Weg ist das Ziel. Es gibt eine Menge zu lernen, zu erfahren: "The journey's long but I don't care, it's the going on not the getting there."
Und solange ihm nicht Heerscharen von schwarzen Katzen über den Weg laufen, wird es Reto auch schaffen, seine Fans mit diesem und allen weiteren Alben zu überzeugen.