Rich Robinson

Live At The Knitting Factory

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.01.2005
Jahr: 2004

Links:

Rich Robinson Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Rich Robinson
Live At The Knitting Factory - NYC, 1/16/04, Dynasonic, 2004
Rich Robinson Guitar, Lead Vocals
Tony Shanahan Bass, Vocals
Jack Petruzzelli Keyboards, Guitar, Vocals
Bill Dobrow Drums
Gäste:
Antoine Silverman & Jonathon Dinklage Violin
Joan Wasser Viola
Anja Wood Cello
Joy Askew Vocals
Produziert von: Rich Robinson Länge: 85 Min 26 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Know Me5. Veil
2. Enemy6. Begin
3. Places7. Hold You
4. Leave It Alone8. Answers
CD 2:
1. Shallow Words5. Green Pastures
2. Forgiven Song6. Don't Do It
3. Goodbye7. Memo From Turner
4. When You Will

Anscheinend vertragen sich die beiden Krähen-Köpfe Rich und Chris Robinson mittlerweile wieder und ihre Homepage läßt wenig Zweifel an einem Neustart der BLACK CROWES.
Seit ihrer selbstverordneten "Pause" waren insbesondere die beiden Brüder nicht untätig. So veröffentlichte Sänger Chris Robinson mit seiner Band NEW EARTH MUD zwei Alben und auch Rich, seines Zeichens Gitarrist, blieb der Musik nicht lange fern. Zunächst mit einer neu gegründeten Band namens HOOKAH BROWN, die leider keine CD veröffentlichte, kam schließlich Mitte 2004 sein Solo-Album "Paper" heraus. Weniger beachtet wurde das mir vorliegende Live-Album, welches der Mitschnitt eines Konzertes aus dem Januar 2004 ist und einen Großteil der später auf "Paper" veröffentlichten Songs beinhaltet. Da kann man mal wieder sehen: Bruder Chris hat ja wirklich schöne Alben herausgebracht, aber wo der Sound und Stil der BLACK CROWES seine Wurzeln hat, hört man hier!

Also wer, wie ich, Fan der Band ist, der braucht diese Scheibe. Schon Know Me, ein Up-Beat-Song mit gutem Drive, klingt wie ein Song aus den ersten Alben und erst im Refrain klingt es voll nach Lennon/BEATLES. Auch der Gesang von Rich paßt gut, seinem Bruder nicht unähnlich, und die Gitarren kommen mit den gewohnten STONES-Riffs.
So viele Worte wie vor und nach dem ersten Song hab ich den Rich in einem halben Dutzend BLACK CROWES Konzerten zusammen nicht sprechen hören. Er scheint richtig gut drauf zu sein und sogar der ein oder andere Scherz kommt von seinen Lippen.
Das wirkt sich auch auf die Musik aus. Enemy (der Titel klingt nicht umsonst so ähnlich wie Remedy!) entwickelt einen hypnotischen Sog, der einen sofort vereinnahmt und bei Places kommt die Jam-Fraktion-Vollbedienung. Erinnerungen an die Live-Jams der Krähen werden wach und der Song erreicht unversehens die zehn Minuten Marke.
Es ist natürlich der Sound, der so vertraut ist. Offensichtlich hatte Rich Robinson kein Interesse (glücklicherweise!) etwas an seinem Equipment zu verändern. Verschiedene Gitarren auf der Bühne zu spielen, gehört ebenso zu seinem Stil wie die verschiedenen offenen Stimmungen und der Einsatz eines Bottlenecks.

Mit jedem Hören dieser Doppel-CD gefällt sie mir besser! Wahrscheinlich gerade, weil nicht zu Tode produziert, klingt sie auch total "echt". So hätte die Live-CD der BLACK CROWES klingen sollen! Komisch, hatte die doch den selben Produzenten.
Fast stört mich deren anstehende Reunion, zumindest dann, wenn diese Songs hier nie mehr gespielt würden. Leave It Alone ist ein typisch schleppend beginnender bluesiger Song, der, ebenso typisch, mit ein paar Akkorden in einen treibenden, eingängigen Refrain geschoben wird. Der hätte auf jedem Album einen guten Eindruck hinterlassen.
Auch Veil - klasse. Klar, die Gitarre dominiert das Ding sehr, aber klingt auch richtig geil, wenn im Solopart richtig hingelangt wird.
Eine Pause wird angekündigt, in der sich ein Streichquartett auf der Bühne plaziert. Keine Sorge, auch das klingt richtig gut und seicht wird es deswegen längst nicht. Anderswo blubbert so was halt aus dem Keyboard, wohingegen hier die natürlichen Sounds sich entfalten und ich bin der Meinung: Das hört man!

Von ausgiebigen Soli läßt sich Mr. Robinson jedenfalls nicht abhalten. Nicht in Begin und in keinem der folgenden Songs. Gar nicht auszudenken, wenn da noch ein Marc Ford mit auf der Bühne gestanden wäre. Kein Mensch hätte nach der Rückkehr von Chris gerufen.
Laut Rich hatte diese Gruppe gerade eine (!) Probe vor dem Auftritt, was zusätzlich beeindruckt.
Wenn es etwas getragener zugeht, klingen natürlich immer wieder die BEATLES durch. Aber auch in Hold You krachen zwischendurch immer mal ein paar heftigere Akkorde und der Verzerrungs-/Lautstärkegrad wird gern mal hochgefahren.

Auch auf der zweiten CD erklingen viele vertraute Klänge und Harmonien. Könnte Shallow Words nicht von "Amorica" oder "Three Snakes." stammen? Mit seinem leicht psychedelischen "Geleiher"? Nicht abschrecken lassen, Folks, in diesem Sound kommt das wirklich gut.
Leicht irisch angehaucht wird's bei Forgiven Song. Das klingt stark nach den Songs die Ron Wood z.T. auf seinem letzten Album hatte. Allerdings immer mit entsprechendem Drive durch die E-Gitarre.
Etwas sperriger, so in der Art vom letzten CROWES Album (vgl. Greasy Grass River) ist Goodbye, das wieder effektvoll von den Streichern verziert wird, einen eingängigen Refrain offenbart und gut "abhebt".
Für When You Will werden akustische Gitarren eingestöpselt und wieder wundert man sich, wie ähnlich das den Songs von Bruder Chris klingt. Mit diesem indischen Touch wäre der Song allerdings auch auf einem George Harrison Album äußerst passend.

Bis hierhin wurden alle Songs alleine von Rich Robinson geschrieben. Da man gerade beim akustischen Part ist, folgt ein Traditional: Green Pastures, ein schönes irisch-folkiges Duett von Rich und Sängerin Joy Askew. Wieso hab ich plötzlich so eine Lust auf Guiness?
Don't Do It klingt zwar nach BLACK CRWOES, stammt aber im Original von Holland/Dozier und wurde erstmals durch Marvin Gaye bekannt. Ich bezweifle, daß bei dem solche Soli vorkamen...
Zum Schluß erweist Rich Robinson dann doch noch seinen größten Einflüssen Referenz: Memo From Turner gehört nicht zu den großen Hits von Jagger/Richards und um so lieber hört man den Song in Richs Fassung. Auch wenn er manchmal sehr nach Kicking My Heart Around klingt J. Jedenfalls gibt's wieder Gitarre satt!

Ich hätte das niemals erwartet, aber da hat Rich Robinson mit seiner Band in der 'Knitting Factory' ein richtig gutes Live-Album 'gestrickt'.

Epi Schmidt, 23.01.2005

 

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