Richard Bargel It's Crap!, Meyer Records, 2014 |
Richard Bargel | Vocals, Dobro, Acoustic Slide Guitar, Banjo | |||
Roger Schaffrath | Acoustic & Electric Guitars | |||
Paul G. Ulrich | Double Bass | |||
Geert Roelofs | Drums, Percussion | |||
Charlie Musselwhite | Blues Harp | |||
Freddy Koella | Violin, Mandolin | |||
Noel Stevens | Hammond Organ | |||
Joachim Gellert | Tuba | |||
Laurenz Gemmer | Piano | |||
| ||||
01. It's Crap! | 07. Bad Manners | |||
02. Autumn Blues | 08. Stray Cat | |||
03. Slow Moving Woman | 09. Done And Out | |||
04. You Got No Brains | 10. Little Children Blues | |||
05. Devil's Bar-B-Que | 11. Out Of Tune | |||
06. Lady Of The Black Bamboo | 12. Will Your House Be Blessed | |||
Seinen Hörsturz aus 2012 hat der Rheinländer Richard Bargel offenbar gut weggesteckt. Er solle es ruhiger angehen lassen, riet ihm der Arzt seinerzeit und somit wurde die fruchtbare Zusammenarbeit (MEN IN BLUES) mit ex-BAP-Klampfer Major Heuser kurzerhand beendet.
Der erfahrene Blues-Barde verlegt sich nun auf vergleichsweise gedämpfte Klänge aus dem Roots- und Americana Umfeld, schlängelt sich mit gleißender Dobro-Slide und seiner sonoren Bass-Stimme durch meistenteils akustische Arrangements, die gleichsam den Schlamm des Mississippi-Delta aufquirlen, im heißen Sand der Wüstenregionen von Texas und New Mexico waten oder das bunte Treiben einer Stadt wie New Orleans mit verspiegelter Sonnenbrille genießen.
Bargel vertraut dabei auf die kompetente Hilfe seiner einfühlsmanen Combo DEAD SLOW STAMPEDE und auf die gelegentliche Unterstützung solcher Koryphäen wie Charlie Musselwhite (Blues-Harp) und Freddy Koella (Violin, Mandolin), die es auf lässig-souveräne Weise schaffen, die jeweils aufgerufenen Stimmungsbilder zu illustrieren. Der knorrige Bargel, der sich in seinen pfiffigen Texten als genervter Nörgler, ätzender Zyniker, amüsanter Giftspritzer und liebenswerter Kauz darstellt, entspricht dabei mit seiner roots-getränkten Mixtur eher einem grobkörnigen Schwarzweißbild als einem scharf konturierten Farbfoto.
Das macht richtig Laune, ist im Stande aufwallende Gemüter zu beruhigen, ohne einschläfernd zu wirken und verweist etwaige Gedanken an einen weiteren Hörsturz ins Reich der Fabel.