Richard Koechli

Laid Back

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.06.2008
Jahr: 2008

Links:

Richard Koechli Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Laid Back, Mara Records, 2008
Richard KoechliVocals, Guitars, Mandolin, Percussion
Fausto MediciDrums, Percussion
David ZopfiBass Guitar
Michael DolmetschHammond Organ, Piano, Accordion
Dani LaukAccordion, Blues Harp
Patrick BütlerFiddle
Produziert von: Richard Koechli Länge: 57 Min 12 Sek Medium: CD
01. Laid Back Sur Hamac08. Silence
02. My Slide Is crying09. Une Derniere Fois
03. La Chance De T'Aimer10. Blue Lord
04. Ce Soir11. Raccourcir
05. Mister Marketing Man12. Searching For A New God
06. Deep Water13. Se Taire
07. Sexappeal

Man muss wirklich zugeben, dass die Schweizer Roots-Rock-Musikszene bislang in Deutschland weitestgehend unbekannt geblieben ist. Hank Shizzoe fällt einem natürlich auf Anhieb ein, Reto Burrell, aber sonst ? Das hat wohl weniger mit der durchaus vorhandenen Qualität, als mit dem massenhaften Angebot hochwertiger Rockmusik aus dem Mutterland dieser Gattung, USA, zu tun. Kann ein Mann wie der Schweizer Richard Koechli, seines Zeichens Slide-Gitarrist und anerkannter Meister seines Fachs, z.B. gegen einen US-amerikanischen Top-Gitarristen wie Sonny Landreth anstinken? Zumindest kommt mir bei Koechlis Album "Laid Back" Landreths Name unweigerlich in den Sinn und erinnert mich schnurstracks an den musikalischen Melting Pot der US-Südstaaten, New Orleans und Umland.

Zum einen setzt Koechli auf einen dem guten Sonny Landreth angenäherten Slide-Stil, zum anderen bemüht er auf "Laid Back" die diversen Genres des Südens. Sumpfiger, elektrifizierter laid back Groove (siehe Albumtitel) mit gelegentlichem Rhythm'm'Blues Touch im Sinne Bonnie Raitts, deren Slide-Stil Koechli hier auch schon mal interpretiert. Ach ja, und der selige Lowell George (LITTLE FEAT) huscht auch schon mal durch Richards Slide-Röhrchen. Louisianas stets vibrierende Cajun-Euphorie wird ebenfalls stilecht aufgegriffen, Fiddle und Akkordeon versprühen ein lebenslustiges Tanzboden-Feeling, und, vor allen Dingen singt Koechli in französischer Sprache, was ihm als Schweizer, der in Frankreich lebt, natürlich entgegenkommt. Der eine oder andere Blues-Tupfer darf natürlich auch nicht fehlen. Neben dem zurückgenommen schönen Se taire, z.B. der Song Sex appeal, den Koechli mit Dobro-Slide zelebriert und der eine deutliche und kritische Sprache spricht. Letztlich deckt der Schweizer, der neben aller musikalischen Qualität auch als renommierter Fachbuchautor (diverse Gitarrenlehrbücher) von sich reden macht, sein Country-Folk-Interesse mit dem inbrünstigen Searching for a new God ab. Ich sagte ja oben bereits: Melting Pot.

Somit bekommt der Louisiana/Mississippi-Musik-Fan sicherlich alles geboten, was er mag, zumal Richard Koechli 8 der 13 Tracks in französische Sprache kleidet, was einen besonderen Reiz darstellt. Koechlis Band spielt zudem absolut kompetent auf. Doch der Albumsound ist mir, offen gestanden, stellenweise etwas zu glatt, zu poliert, so dass das Feuer manchmal zu sehr auf Sparflamme züngelt. Auch so eine kandierte Pop-Ballade wie La chance de t'aimer hätte "Laid Back" nicht unbedingt gebraucht. Diesen Song hätte Koechli besser an Zucchero verschenkt. Trotz dieses kleinen Lapsus wird die zufriedenstellende Qualität, die herzerwärmende Intention des Albums nicht hintergegangen. Die eingangs aufgeworfene Frage zum Vergleich Koechli/Landreth muss letztlich aber jeder für sich beantworten. Der Unterhaltungswert von "Laid Back" bleibt jedoch unbestritten. Ein fein herausgeputzter musikalischer Setzkasten, wohl geordnet und stilvoll drapiert. Schön anzusehen/anzuhören.

Frank Ipach, 27.06.2008

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music