Titel |
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01. Same Heartbreak Different Day |
02. Only A Memory |
03. Anything |
04. Moscow Calling |
05. Believe In Me |
06. Shame On You |
07. My Love, My Enemy |
08. Just Go |
09. One More Yesterday |
10. We Are Not Alone |
11. Everything I've Got |
12. Misery Loves Company |
13. One Day Longer |
14. Breaking My Heart |
15. We Had It All |
16. Always |
17. Still In My Heart |
18. Maybe |
19. As If We'll Never Love Again |
20. Never After |
Musiker | Instrument |
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Richard Marx | Vocals, Guitar, Piano, Bass |
Lucas Marx | Guitars, Synthesizer, Programming |
Adam Messinger | Guitar, Bass, Keyboards |
Matthew Prock | Drums |
Taylor Hawkins | Drums |
Jesse Marx | Guitar, Bass, Keyboards |
Shawn Fichter | Drums |
Jerry McPherson | Guitar |
Mark Hill | Bass |
Josh Freese | Drums |
Michael Landau | Guitar |
Greg Phillinganes | Piano |
Gutaussehend und mega-erfolgreich. Dutzendfach in den amerikanischen Charts als Nummer eins Künstler vertreten. Mehrfache Platinauszeichnungen in Sachen Albumverkäufe. Grammy Auszeichnung. Das ist inzwischen lange her. Los ging es 1987 und währte ca. 7 Jahre auf höchsten Niveau. Dann flaute die Kurve allmählich ab. Doch als etablierter "Altstar" sieht der fesche Richard Marx mit seinen 59 Jahren immer noch aus wie ein kaum gealtertes Fotomodell. Irgendwo auf der Generationenlinie zwischen John Mayer, Tom Cruise und Rick Springfield.
Natürlich macht der der smarte Richard, der aus einem musikalischen Hause stammt (beide Eltern waren Musiker), weiterhin unbeirrt Musik, veröffentlicht regelmäßig seine Alben und muss sich angesichts seiner ruhmreichen Vergangenheit nicht mehr allzu viel beweisen. Sein ausgeprägtes Talent für das erfolgreiche Konzipieren von niveauvollem Hitmaterial hat der Sunny Boy bis heute nicht eingebüßt. Auch sein aktueller Longplayer "Songwriter" watet allerdings tief im Sumpf des Mainstream und blickt mit beiden Augen scharf auf die vorderen Plätze der Adult Contemporary Charts. Aber das war ja nie anders bei Mr. Marx.
Im Grunde sind alle 20 Nummern dieses opulent ausgestatteten Album mit einer ziemlich markanten Hookline gesegnet. Mainstream wie gesagt. Gutes Zeugs, wenn man drauf steht. Manche seiner Songs klingen allerdings ein bisschen zu sehr nach Reißbrett und wirken schablonenhaft. Diese Titel laufen dann auf relativ belanglose und unspektakuläre Art und Weise an einem vorüber. Nettes Radiofutter zwar, aber nicht unbedingt mit zwingender Nachhaltigkeit. Richard Marx' angenehm geschulter Popstimme kann man nach wie vor einen echten Wiedererkennungswert zugestehen, aber manche Nummern könnten auch von irgend einem anderen namenlosen Staff Writer aus L.A. oder Nashville stammen. Ein Hauch von Fließbandarbeit weht vorüber.
Interessant bleibt die Tatsache, dass der umtriebige Amerikaner sein neues Album in vier Segmente a 5 Songs einteilt, die seine diversen Vorlieben und sein umfangreiches Talent in unterschiedlichen Genres unterstreicht: Pop, Rock, Country, Ballads. Hochprofessionell und musikalisch äußerst kompetent in Szene gesetzt, hat dieses neue Marx Album sicher einige gute Songmomente wie Believe In Me aus dem etwas nervigen Pop-Kapitel. Das ziemlich gelungene, aber etwas in die Irre führende Country-Kapitel hält mit Misery Loves Company und Breaking My Heart zwei echte ohrwurmige Top-Songs parat. Alle 5 Nummern klingen natürlich nach Nashville New Country, also mehr poppige Zutaten als dem echten Country-Fan lieb sind.
Die Abteilung Rock tönt auch ganz ordentlich. Irgendwie so wie Richard Marx goes NICKELBACK. Das klingt alles relativ jugendlich und frisch. Tiefer gestimmte Gitarren und hymnische Refrains. Hier hilft Richards Sohn Jesse Marx tatkräftig mit. Den Albumabschluss bilden schließlich die 5 Balladen. Ja, das kann der aus Illinois stammende Songwriter richtig gut. Superschmalzig, zärtlich, melancholisch und tränenerstickt. Die absolut traditionell ausgerichtete Piano-Ballade Always, die Marx gemeinsam mit Altmeister Burt Bacharach komponierte, klingt berührend und ziemlich zauberhaft. Sehr entspannend. "Songwriter" hat durchaus seine Qualitäten und Richard Marx beweist, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört.