Richie Sambora

Aftermath Of The Lowdown

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.09.2012
Jahr: 2012
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Richie Sambora
Aftermath Of The Lowdown, Warner Music, 2012
Richie SamboraGesang & Gitarre
Aaron SterlingSchlagzeug
Matt RollingsPiano & Orgel
Curt SchneiderBass
Rusty AndersonGitarre
Roger Joseph Manning Jr.Keyboards
Produziert von: Luke Ebbin & Richie Sambora Länge: 51 Min 25 Sek Medium: CD
01. Burn That Candle Down07. Always Walk Beside You
02. Every Road Leads Home To You08. Seven Years Gone
03. Taking A Chance On The Wind09. Learning How To Fly With A Broken Wing
04. Nowadays10. You Can Only Get So High
05. Weathering The Storm11. World
06. Sugar Daddy

Bei BON JOVI ist er der Mann im Schatten des Bandgründers und Frontmanns Jon Bongiovi: Richie Sambora, Gitarrist und Zweit-Sänger. Dabei kann man seinen Beitrag zum weltumspannenden Erfolg der Band nicht hoch genug einschätzen. Mit seinen effektiven Riffs und Licks, knackigen aber interessanten Soli und vor allen Dingen seiner hervorragenden Stimme bereichert er die doch in letzter Zeit eher formelhafte Musik der Band und hebt sie so gerade noch aus dem Durchschnitt des AOR-Rock heraus. Manche Klassiker der Bandgeschichte wären ohne seinen Beitrag wohl nichts Besonderes geworden.

Nun hat er sich wieder einmal aufgerafft und hat seine eigenen musikalischen Ideen verwirklicht. “Aftermath Of The Lowdown“ heißt das neue Solo-Werk, mit dem er sich lange Zeit gelassen hat. Seit “American Soul“ sind schon 14 Jahre vergangen. Dabei lässt der Titel schon vermuten, dass es sich bei der neuen Musik nicht unbedingt um prototypischen Hochglanz-Stadion-Rock handelt, für den er mit seiner Hauptband bekannt ist. Das hat in diesem Fall auch mit seinen Lebensumständen zu tun, denn die letzten Jahre waren „turbulent“ für Sambora, der mit seinem Privatleben ebenso oft, wenn nicht gar häufiger als mit seiner Musik im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand.

Diese Erfahrungen hat er nun in elf Lieder gegossen und gewährt dabei nicht ganz so alltägliche Einblicke in das Seelenleben eines Rockstars, von dem die meisten Menschen annehmen würden, dass es ihm an nichts fehlt. Dabei dramatisiert er nicht, aber legt schonungslos seine Probleme mit Alkohol, Verlust und gescheiterten Beziehungen dar und wie er damit umgeht. Dabei kommen keine Tracks wie Bed Of Roses raus, aber er verneint auch nicht seine oder ähnliches heraus, sondern etwas rauere Versionen des Hard Rock, für den er bekannt wurde.

Den Auftakt bildet denn auch ein ungewohnt dreckig-düsterer Rocker Burn That Candle Down, den man so sicherlich nicht von Sambora erwartet hätte. In eine ähnliche Kerbe schlägt später dann auch Learning How To Fly With A Broken Wing. Beide klingen ungewohnt wütend und aggressiv und zeigen eine Seite an Sambora, die er so bei BON JOVI meist nicht ausleben kann. Aber er bietet natürlich auch einige Midtempo-Rocker, die mit etwas mehr Hochglanz-Produktion auch zu seiner Hauptband gepasst hätten (Every Road Leads Home To You, Taking A Chance On The Wind, Seven Years Gone). Zudem liefert Sambora auch einige ruhige, nachdenkliche Momente wie in Always Walk Beside You oder You Can Only Get So High, einer Piano-Ballade, die zusätzlich mit dezenten Hammond-Sounds angereichert wurde.

Die Gitarren-Soli wirken hier oft sehr spontan, wie improvisiert und nicht so ausgearbeitet wie bei den BON JOVI-Scheiben, aber das mag ein bewusster Schritt gewesen sein. Zumal seine besten Soli meiner Meinung nach auf den frühen Band-Werken so wie seinem ersten Solo-Album “Stranger In This Town“ vertreten waren. “Aftermath Of The Lowdown“ zeigt auch wieder einmal, was für ein guter, weil gefühlvoller Sänger Sambora ist, nicht im Sinne von schmalzig, sondern von echten Emotionen. Dabei kommt ihm natürlich seine Erfahrung zugute, da er ja auch bei BON JOVI Frontmann Jon regelmäßig und ausgiebig am Mikrofon unterstützt.

Allerdings ist das Songwriting auf “Aftermath Of The Lowdown“ nicht so zwingend, wie dies bei “Stranger In This Town“ oder sogar noch phasenweise bei “Undiscovered Soul“war, obwohl mir letzteres Werk zu sehr nach von Bruce Springsteen oder Tom Petty inspiriert klang. Hier wirkt vieles wie spontan geschrieben und direkt aufgenommen. Dabei bleiben einige äußerst vielversprechende Ideen leider im Stadium der Ansätze stecken. Vielleicht wäre hier mit etwas mehr Zeit und Geduld noch mehr drin gewesen. Damit bleibt es aus meiner Sicht dabei: “Stranger In This Town“ ist weiterhin Samboras bestes Solo-Werk, weil es das durchgängig stärkste Songwriting bot.

Marc Langels, 20.09.2012

 

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