Rick Springfield

Original Album Classics

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CD-Review

Reviewdatum: 03.05.2014
Jahr: 2014
Stil: Pop Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Rick Springfield
Original Album Classics, Sony Music, 2014
Rick SpringfieldVocals, Guitars, Keyboards, Percussion
Tim Pierce, Robben Ford, Charles Sandford, Jeff SilvermanGuitar
Jeff Rich, Mike Seifrit, Pino PalladinoBass
Gabriel Katona, Alan Pasqua, Brett Tuggle, Michael FroomKeyboards
Neil GiraldoBass, Guitar
Jack White, Mike BairdDrums
Nicky HopkinsKeyboards, Synthesizer
Michael FisherPercussion
Richard ElliotSaxophone
Tom Kelly, Richard Page, Tom Funderburk, Edie LehmannBackground Vocals
Produziert von: Rick Springfield, Keith Olson, Bill Dreacher, Robie Porter Länge: 200 Min 20 Sek Medium: CD
"Comic Book Heroes:"(1973)
01. Comic Book Heroes07. The Liar
02. I'm Your Superman08. The Photograph
03. Weep No More09. Bad Boy
04. Why Are You Waiting10. Born Out Of Time
05. Believe In Me11. Do You Love Your Children
06. Misty Water Woman
"Working Class Dog":(1981)
01. Love Is Alright Tonite08. Daddy's Pearl
02. Jessie's Girl09. Red Hot & Blue Love
03. Hole In My Heart10. Inside Silvia
04. Carry Me Away11. Easy To Cry
05. I've Done Everything For You12. Taxi Dancing (original version)
06. The Light Of Love13. Jessie's Girl (demo version)
07. Everybody's Girl
"Success Hasn't Spoiled Me Yet":(1982)
01. Calling All Girls07. Don't Talk To Strangers
02. I Get Excited08. How Do You Talk To Girls
03. What Kind Of Fool Am I09. Still Crazy For You
04. Kristina10. The American Girl
05. Tonight11. Just One Kiss
06. Black Is Black12. April, 24, 1981
"Living In Oz":(1983)
01. Human Touch06. Motel Eyes
02. Alyson07. Tiger By The Tail
03. Affair Of The Heart08. Souls
04. Living In Oz09. I Can't Stop Hurting You
05. Me & Johnny10. Like Father, Like Son
"Tao":(1985)
01. Dance This World Away07. Walking On The Edge
02. Celebrate Youth08. Walk Like A Man
03. State Of The Heart (Intro)09. The Tao Of Heaven
04. State Of The Heart10. Stranger In The House
05. Written In Rock11. My Father's Chair
06. The Power Of Love (The Tao Of Love)

Man kann nun nicht behaupten, dass man mit dieser Ausgabe der “Original Album Classics“ mit allen Scheiben von Rick Springfield versorgt wäre, die nötig sind, aber vier essenzielle Alben sind hier schon vertreten, die vor allem die einstigen LP-Käufer, wie mich, erfreuen.
Warum man ausgerechnet das 1973er Album “Comic Book Heroes“ hierzu gepackt hat, ist mir nicht ganz verständlich, aber so kriegt man immerhin einen Einblick in das frühe Schaffen des Australiers.
Dieses Album war natürlich weit vor seinen Erfolgsjahren und vom albernen Cover mal abgesehen, irrte er hier noch etwas ziellos im Zeitgeist umher. Die Stimme noch fast sehr jugendlich, fühlt man sich bei Songs wie Weep No More an die Glam Rock Zeiten erinnert und Bowies “Ziggy Sturdust” schaut da öfter mal um die Ecke. Im Prinzip sind die Songs nicht übel, wenngleich ein roter Faden fehlt, aber die Produktion ist doch recht dünn, sodass der bescheidene Erfolg des Albums verständlich bleibt. So ein Glam-Boogie wie Bad Boy hätte sicher in den Händen von Ian Hunter gut gezogen, hier bleibt es beim “ganz nett”.

Wahrscheinlich haben solch etwas zaghafte Alben dem Image von Rick Springfield ebenso geschadet wie sein Einstieg als Schauspieler in die amerikanische Krankenhaus-Soap “General Hospital“. Zumindest was die Reputation beim eher Rock-orientierten Klientel angeht. Es ist aus späterer Sicht auch kaum zu verstehen, aber tatsächlich war es 1981 eben nicht gesichert, dass “Working Class Dog“ erscheinen wird und so brauchte und suchte Rick einen sicheren Broterwerb.
In der Tat wurde das Album aber dann doch ein Erfolg, nicht zuletzt dank der Hit-Single Jessies’s Girl, welche wohl zu den bekanntesten Nummern der 80er zählt.
Für mich stärkt aber das ganze Album voller Hits. Power-Pop-Rock, wie kaum besser vorzustellen. Praktisch immer von Gitarren dominiert und kaum von Verschnaufpausen gestört. Der treibende Opener Love Is Alright Tonite zeigt schon, welch toller Sänger Rick inzwischen war und ein Händchen seine Songs dynamisch und spannend aufzubauen hatte er auch bereits. Dazu noch sich in den Kopf fräsende Ohrwurm-Refrains wie in Hole In My Heart, Carry Me Away und arschgeile Rocker wie das von Sammy Hagar komponierte I’ve Done Everything For You und lockere Reggae-Somer-Songs, wie Everybody’s Girl. Letzteres aber auch mit dem Power-Zwischenspurt. Das Album kann man von Vorn bis Hinten durchhören und wird in allerbeste Laune versetzt. Geht mir heute noch so, wie ich feststellen muss. Diese CD ist die einzige im Package, die mit zwei Bonus-Tracks aufwarten kann. Die Original-Version von Taxi Dancing klingt auch nicht schlechter, als die später für den Soundtrack von “Hard To Hold“ mit Randy Crawford aufgenommene Fassung und die Demo-Aufnahme von Jessie’s Girl lässt hören, wie so ein Song in der Produktion dann aufgemöbelt wird.

Im Jahr 1982 folgte mit “Success Hasn’t Spoiled Me Yet“ der nächste Erfolg. Auch dieses Album ist praktisch durchgehend empfehlenswert. Nicht mehr ganz so unbekümmert rockend, aber ausgefuchster und wie der Vorgänger von Keith Olson aufs Beste produziert. Klar, lehnt man sich mit I Get Excited ein bisschen bei Jessie’s Girl an, aber die ersten vier Songs hier gehen einfach prima ab und sie wieder absoluter Party-Stoff. Tonight bremst etwas, aber eine gewisse Grund-Schärfe bleibt erhalten und macht auch hier mächtig Spaß. Schön, die Wiederauflage des Evergreens Black Is Black hätt’s nicht gebraucht, wenn auch ganz witzig.
Dafür gibt’s mit Don’t Talk To Strangers wieder einen All-Time-Hit, der wohl mithalf, diesem Album eine Grammy-Nominierung zu verschaffen. Dazu klingt’s – für eine 80er Jahre Produktion – auch noch richtig gut.
Was auch auf das folgende “Living In Oz“ zutrifft. “Everbody’s talking to computers, they’re all dancing to a drum machine“, singt Rick und macht gleich deutlich, wie sehr wir den Human Touch benötigen. Auch wenn er selbst nie vor der Technik zurückschreckte, aber diese immer so einsetzte, dass sie seinen Rock unterstützte und nicht dominierte.
Auch dieses Album rockt mit vier, eigentlich fünf, Songs ordentlich los. Das etwas “toughere“ Coverbild sollte sich auch in der Musik widerspiegeln, aber zumindest auf Platte blieb sich Rick überwiegend treu. Live wurde das zum Teil schon heftiger gerockt, was sich ja bis zum heutigen Tage so fortsetzt. Trotzdem sind in Songs wie Affair Of The Heart und Living In Oz schon ganz kernige Sechs-Saiter am Werk. Erstmals lies die zweite Hälfte der Scheibe etwas nach, aber ein erneuter Reggae, namens Tiger By The Tail und der Ohrwurm Souls setzen auch hier Akzente.
Dass sich Ricks Bühnenprogramm noch heute zu einem Großteil aus den Songs dieser letztgenannten drei Alben zusammensetzt, unterstreicht deren Qualität.

Mit “Tao“ beschritt der Sänger dann neue Wege. “Erwachsener“ sollte der Rock klingen, weg vom Teenie-Star-Image und anspruchsvoller sollte was wohl werden. Neue Klänge und Beats wurden integriert und funktionierten in Songs wie Dance This World Away und vor allem in Celebrate Youth auch richtig gut.
Letztlich taten sich die alten Fans wohl etwas schwer mit dem Album und neue wurden damit nicht oder kaum erschlossen. Aber die Klasse der Songs ist trotzdem hoch und ich finde State Of The Heart und Stranger In The House ganz hervorragende Beispiele für großes Songwriting.
Die Songs springen einen nicht mehr so an, wie auf den Vorgängern, aber wer sich die Zeit nimmt, wird hier mehrere Perlen entdecken. Ein tolles Album, das von einer der schönsten und anrührendsten Piano-Balladen aller Zeiten, der Reminiszenz an seinen 1981 verstorbenen Vater, My Father’s Chair beschlossen wird.
Es kamen schon noch ein paar wichtige Alben die den Namen Rick Springfield trugen, aber vier der besten sind hier auf alle Fälle versammelt.

Epi Schmidt, 01.05.2014

 

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