Ring Of Fire Lapse Of Realityy, Frontiers Records, 2004 |
Marc Boals | Vocals | |||
Steve Weingart | Rhythm Guitar, Keyboards | |||
Tony Macalpine | Guitar | |||
Philip Bynoe | Bass | |||
Virgil Donati | Drums | |||
| ||||
1. Lapse of reality | 8. The key | |||
2. Saint fire | 9. Don't know (what you're talking about) | |||
3. Change | 10. One little mystery | |||
4. That kind of man | 11. Darkfall | |||
5. You were there | 12. Faithfully | |||
6. Perfect world | 13. Lapse of reality (Long version) | |||
7. Machine | ||||
Mark Boals, der für Yngwie Malmsteen einige Scheiben einsang, darunter dessen hervorragendes "Trilogy"-Album, veröffentlichte im Jahr 2000 sein Solodebüt "Ring of fire". Daraus entwickelte sich RING OF FIRE als eigenständige Band, die neben einer Live-Veröffentlichung mit "Lapse of reality" mittlerweile auch schon ihr drittes Studioalbum vorlegt.
Das Line Up strotzt geradezu vor bekannten Namen. Tony Macalpine an der Gitarre, Virgil Donati (PLANET X) am Schlagzeug, Bassist Phillip Bynoe (Steve Vai) und Keyboarder Steve Weingart. Da schnalzt der Kenner genüßlich mit der Zunge und die Erwartungen schnellen in unermessliche Höhen.
Diese werden jedoch zu selten erfüllt. Unüberhörbare Ausnahme: Perfect world, ein Stück bei dem RING OF FIRE alle Register ihres Könnens ziehen. Hier stimmt das Gleichgewicht zwischen melodischem Heavy Rock und atmosphärischen neoklassischen Arrangements, zwischen Eingängigkeit und Komplexität, zwischen Songdienlichkeit und individuellen instrumentellen Ausschweifungen.
Macht man sich die potentiellen Stärken von RING OF FIRE anhand von Perfect world bewusst, wird einem schnell klar, was beim überwiegenden Teil des restlichen Albums schief läuft.
RING OF FIRE bewegen sich zwischen Melodic Rock, der bisweilen auch durchaus härtere Töne anschlägt und Progressive Rock. Nicht jede verwendete Idee bringt die Kompositionen allerdings wirklich weiter.
Da treffen sich in einem Stück schon mal tiefergestimmte Gitarren mit einem kreischenden Background-Chor in bester STYX-Tradition. Da steuert Macalpine schon einige exzessive Gitarrenpassagen bei, die einen fasziniert aufhorchen lassen, aber nicht so recht zur Stimmung des jeweiligen Songs passen wollen. Da wird vor allem von Keyboarder Weingart noch ein und immer wieder noch ein Schlenker in die Stücke eingebaut, ohne daß es richtig progressiv wird, aber immerhin den Fluss der Komposition zerfleddert.
Was lernen wir daraus? Hervorragende Musiker müssen noch lange keine hervorragenden Songwriter und Arrangeure sein. Und leise verdrücke ich eine kleine Träne bei dem Gedanken zu welchen Großtaten RING OF FIRE fähig wären, würden sie einfach öfter etwas schneller und präziser auf den Punkt kommen.