Ringo Starr

What‘s My Name

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.11.2019
Jahr: 2019
Stil: Rock, Pop
Spiellänge: 34:50
Produzent: Ringo Starr

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Paul McCartney

Steve Lukather

The Beatles

John Lennon

Titel
01. Gotta Get Up To Get Down
02. It‘s Not Love That You Want
03. Grow Old With Me
04. Magic
05. Money
 
06. Better Days
07. Life Is Good
08. Thank You For Music
09. Send Love Spread Peace
10. What‘s My Name
Musiker Instrument
Ringo Starr Drums, Vocals
Joe Walsh, Dave Stewart, Steve Lukather, Steve Dudas, Colin Hay, Pete Min Guitar
Edgar Winter Clavinet, Synthesizer
Nathan East, John Pierce, Kaveh Rastigar Bass
Bruce Sugar Synthesizer, Synth Horns
Benmont Tench Clavinet
Jim Cox Piano, Organ, Synth Bass
Richard Page, Warren Ham, Windy Wagner, Kari Kimmel, Amy Keys, Maxine Waters, Julia Waters, Zelma Davis, Garen Gueyikian Background Vocals
Paul McCartney Bass, Vocals on Grow Old With Me
Peter Levin Organ

Etwas über vier Jahre hat er sich Zeit gelassen, bevor er sich wieder ins Studio begeben und den Nachfolger seines, durchaus achtbaren, “Postcards From Paradise“ eingespielt hat. Das Prozedere ist bekannt: Ringo trommelt im heimischen Studio vor sich hin, blickt dabei aus dem Fenster und wer nicht schnell genug auf den Bäumen (bzw. Palmen) ist, den verpflichtet er umgehend, einen Beitrag zum künftigen Album abzuliefern.

Anscheinend lungern da, mehr oder weniger, immer die selben Typen herum. Ich unterstelle, dass Leute wie Lukather, Walsh, Dave Stewart, Nathan East, etc. sich beim früheren Beatle nicht deshalb so wohl fühlen, weil sie musikalisch so gefordert wären. Vielmehr hat man mit dem fast 80-jährigen (Richard Starkey wurde 1940 geboren!) wohl nach wie vor einfach eine gute Zeit und jede Menge Spaß.

Und Ringo sieht seinen “Auftrag“ nach wie vor in der Message, die einer der neuen Songs im Titel trägt: “Send Love – Spread Peace“.

Im Prinzip wäre das schon mehr und wichtiger, als die meisten Zeitgenossen zum Leben auf diesem Planeten beizutragen wissen. Musikalisch Bedeutsames, wie sehr das auch  lt. Plattenfirmen-Info, sein Anliegen sein mag, erwartete man von ihm noch nie. Gleichwohl hat er einen da auch manchmal überrascht. Sein neuestes Werk startet mit Schwager Joe Walsh an der Gitarre, der zwar keinen Funk #49 anbringt, aber bei Gotta Get Up To Get Down mithilft, dass das entfernt an Stevie Wonders Superstition erinnert, allerdings mit rockigeren Elementen und einem Rap-Teil. Sollte man laut hören, dann entfaltet das ein tolles Flair. Nicht zuletzt dank dem Tasten-Solo von Edgar Winter.

Genug Innovation: Bei It‘s Not Love That You Want schippert Mr. Starkey zurück in vertraute Gewässer. Der Song ist eine schöne Good-Time-Nummer, die locker ins Ohr geht und neben Dave Stewarts recht rockiger Gitarre sind es Jim Cox und Benmont Tench, die an Piano, bzw. Clavinet, für den rock‘n‘rolligen Drive sorgen.

“Aufreger“ des Albums, im Vorfeld, war natürlich, dass mit Grow Old With Me ein von John Lennon geschriebener Song enthalten ist, den jener, der Sage nach, damals schon Ringo als für ihn passenden Song empfohlen hat. UND das dann obendrein noch Sir Paul McCartney beim einstigen Bandkollegen vorbeischaut und Bass und Background-Vocals beisteuert. Mehr BEATLES geht nicht, solange John und George noch tot sind. Was aus der melancholischen Piano-Ballade allerdings auch nicht unbedingt einen Evergreen macht.

Da steuert bereits das – im Intro an QUEEN oder auch FLEETWOOD MAC erinnernde – Piano-Intro zu Magic bereits mehr Magie bei. Das Piano spielt übrigens Steve Lukather. Keine Sorge, auch die, für ihn typischen, Gitarrensoli steuert der TOTO-Gitarrist bei. Ringo selber lässt die Nummer eher dahin plätschern, doch mit all dem Mitklatschen  und beschwingtem Background-Chor, sowie der Qualität von Lukather, wird doch eine lustige Mitmach-Nummer draus.

Nochmal BEATLES: Den R&B-Klassiker Money haben die Fab Four – damals von John Lennon gesungen – auf ihrem zweiten Album veröffentlicht. Ringo versucht hier eine moderne Version zu kreieren, mitsamt Stimmverfremdung und verschiedenen Effekten auf den Instrumenten. Naja, nicht mein Ding, auch wenn‘s gut gemeint ist.

Wer ist dieser Pete Min, der mit seiner Gitarre Better Days diesen kernigen Drive verschafft? Anscheinend einer dieser Studiocracks, die keine Sau kennt und die trotzdem jedes Jahr auf Dutzenden von Alben vertreten sind. Jedenfalls kommt dieser Song gut und druckvoll und ein besserer Sänger könnte da sicher noch etwas mehr rausholen. Sehr schön und effektiv auch die Bläser-Einsätze.

Wer könnte einen Song namens Life Is Good fundierter präsentieren, als Ringo Starr? Als Beispiel sei nur mal erwähnt, dass er bis zum heutigen Tag (Hochzeit 1981) mit dem ehemaligen Model und Bond-Girl Barbara Bach verheiratet ist. Man kann es wahrlich schlechter treffen. Den Song könnte ich mir auch im Repertoire von, sagen wir: Jeff Lynne vorstellen. Ähnlich das folgende Thank You For Music. Nix überspektakuläres, aber mindestens so unterhaltsam, als der meiste Kram, der heutzutage im Radio läuft. Das bereits erwähnte Send Love Spread Peace plätschert angenehm unaufgeregt dahin und konzentriert sich auf die “Message“. Manchmal ist das Einfache halt auch einfach.

Zum Schluss wird beim Albumtitelsong direkt nochmal ein bisschen gerockt und auch ordentlich Spaß verbreitet. Ringo auf den Leib geschrieben hat den Song Colin Hay und er spielt zusammen mit Steve Lukather auch die effektiv rockenden, bzw. slidenden Gitarren. Dazu noch eine schmissige Mundharmonika und ein Chor, der auf die Frage “What‘s my name“ getreu ein lautstarkes “RINGO!“ erschallen lässt. Rockt gut und wenn man dem Album ein paar Durchläufe gönnt, erschließt sich der ein oder andere Song dem Hörer auch noch mehr.

Sicher nicht Ringos bestes Album, aber durchaus ein respektables Spätwerk.

 

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