Rise Against Long Forgotten Songs, Interscope Records, 2013 |
Tim McIlrath | Gesang & Gitarre | |||
Joe Principe | Bass & Gesang | |||
Brandon Barnes | Schlagzeug & Percussion | |||
Zach Blair | Gitarre & Gesang | |||
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01. Historia Calamitatum | 14. Built To Last | |||
02. Death Blossoms | 15. Voice Of Dissent | |||
03. Elective Amnesia | 16. Little Boxes | |||
04. Grammatizator | 17. Give It All | |||
05. Blind | 18. Minor Threat | |||
06. Everchanging | 19. Obstructed View | |||
07. Generation Lost | 20. But Tonight We Dance | |||
08. Dirt And Roses | 21. Nervous Breakdown | |||
09. Ballad Of Hollis Brown | 22. Gethsemane | |||
10. Sight Unseen | 23. Boy's No Good | |||
11. Lanterns | 24. Anyway You Want It | |||
12. Making Christmas | 25. Sliver | |||
13. Join The Ranks | 26. The Ghost Of Tom Joad | |||
Seit 1999 machen RISE AGAINST (zunächst bis 2001 noch unter dem Namen TRANSISTOR REVOLT) bereits gemeinsam Musik, aber es dauerte bis zum 2011er-Album “Endgame“, ehe die Band so richtig durchstartete und international zum großen Durchbruch kam. Single-Hits wie Make It Stop, Satellite und Help Is On The Way sorgten neben den Stamm-Fans auch bei einem nicht immer unbedingt Rock-affinen Publikum für Aufsehen und Anerkennung.
Da man das Eisen namens „Erfolg“ am besten schmiedet, während es noch heiß ist, legen RISE AGAINST, bevor sie sich an die Arbeit zum Nachfolger für “Endgame“ machen, noch eine CD vor: “Long Forgotten Songs“ fasst insgesamt 26 B-Seiten und Cover-Versionen zusammen, die die Amerikaner im Laufe ihrer Karriere geschrieben und aufgenommen haben, die sie aber bisher aus verschiedenen Gründen nicht veröffentlicht haben. Das Ganze erinnert mich dabei ein wenig an DANKO JONES, die Kanadier legten nach “Never Too Loud“ ebenfalls eine ähnliche Sammlung mit dem Titel “B-Sides“ auf.
Und wenn man es nicht schon im Untertitel der CD “B-Sides & Covers“ auf die Nase gebunden bekäme, so dürfte wohl den wenigsten Hörern ein Qualitätsunterschied zu einem Werk wie etwa “Endgame“ auffallen. Dafür sind Stücke wie Historia Calamitatum, Death Blossoms, Elective Amnesia oder Blind einfach zu stark. Dann sind wir erst bei Lied Nummer Fünf angekommen und haben schon vier starke Stücke im Angebot. Da muss sich die Band schon fragen, warum sie diese Kracher bisher im Schrank gelassen hat.
RISE AGAINST bieten auch hier wieder die gesamte Bandbreite ihres musikalischen Könnens auf. Auch wenn die oben genannten Songs eher den Midtempo-Bereich der Band abdecken, so finden sich auf den “Long Forgotten Songs“ auch Verweise auf die eher Hardcore-orientierte Vergangenheit der Band. Aber sie sind doch deutlich in der Unterzahl, denn die Stärke der Band besteht mittlerweile darin, emotional-berührende und zugleich eingängige Punk-Rocker zu komponieren, bei denen zudem meist eine mal mehr, mal weniger offensichtliche Botschaft transportiert wird.
“Long Forgotten Songs“ dürfte insbesondere in der ersten Hälfte all jenen gefallen, die auch schon “Endgame“ mochten. Danach werden die Stücke ein Stück weit punkiger im ursprünglichen Sinne, sprich sie sind nicht mehr immer ultra-eingängig oder hoch-melodisch (als Beispiel sei hier mal der Song Making Christmas angeführt, der sicherlich jede Weihnachtsfeier binnen kürzester Zeit leert). Das absolute Highlight der Cover-Sektion ist dabei das abschließende The Ghost Of Tom Joad, das im Original von Bruce Springsteen ist, aber bereits zuvor von RAGE AGAINST THE MACHINE hervorragend – wenn nicht gar besser weil mitreißender – gecovert wurde. Deren Gitarrist Tom Morello hat bei dieser Live-Version übrigens ebenso einen Gast-Auftritt wie Wayne Kramer von MC 5.
Insofern zeigt die CD wieder deutlich die beiden Gesichter der Band. RISE AGAINST lagen mit ihrer Einschätzung wohl goldrichtig, dass diese Songs einfach viel zu gut sind und zu viel Spaß machen, um sie nicht zu veröffentlichen. “Long Forgotten Songs“ ist genau das, was die Fans an der Band lieben: Lieder voller Energie und Melodie. Kurzum: Punk Rock at it’s best.