Rise Against The Black Market, Interscope Records, 2014 |
Tim McIlrath | Gesang & Gitarre | |||
Joe Principe | Bass & Gesang | |||
Brandon Barnes | Schlagzeug | |||
Zach Blair | Gitarre & Gesang | |||
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01. The Great Die-Off | 07. A Beautiful Indifference | |||
02. I Don't Want To Be Here Anymore | 08. Methadone | |||
03. Tragedy + Time | 09. Zero Visibility | |||
04. The Black Market | 10. Awake Too Long | |||
05. The Eco-Terrorist In Me | 11. People Live Here | |||
06. Sudden Life | 12. Bridges | |||
RISE AGAINST dürften momentan eine der international bedeutendsten Punk-Bands sein. Diesen Erfolg haben sie sich spätestens mit “Endgame“ (erschien auch schon vor drei Jahren) und den darauf vertretenen Hit-Singles Make It Stop (September’s Children) und Satellite wahrlich verdient. Da durfte es auch nicht verwundern, dass es die Songs in die Rotation von Viva oder MTV schafften und so die Band auch einem ganz neuen Publikumskreis bekannt machten, der vermutlich gar nicht wusste, dass die Band zu diesem Zeitpunkt bereits seit 1999 existierte. Nachdem sie die wohlverdiente aber zum Glück kurze Verschnaufpause mit der Veröffentlichung der Compilation “Long Forgotten Songs“ ebenfalls erfolgreich überbrückt haben, steht nun also der neue Longplayer an, betitelt “The Black Market“ .
Darauf beschreiten RISE AGAINST den Weg konsequent weiter, der ihnen ihren bisherigen Erfolg eingebracht hat. Straighte aber niemals eintönige Punk-Hymnen, die schon beim ersten Hören im Ohr hängen bleiben und dabei Lust auf nochmalige Durchgänge machen, zeichnen auch “The Black Market“ aus. Ihre Hardcore-Vergangenheit haben die Jungs aus Chicago dabei schon lange hinter sich zurückgelassen. Die Härtegrade ganz früher Tage findet man auf den jüngsten Veröffentlichungen nicht mehr. Das wird Fans der ersten Stunde sicherlich stören, dem Erfolg der Band wird es aber keinen Abbruch tun.
Denn RISE AGAINST haben die Kunst perfektioniert, aggressive Punk-Songs zu schreiben, die nicht so gleichförmig daherkommen wie das BAD RELIGION oft – und auch zu recht – vorgeworfen wurde, aber auch nicht so offensichtlich nach dem Erfolg schielen wie dies zuletzt bei GREEN DAY der Fall war. Denn selbst ruhige Stücke wie People Live Here sind eher nachdenklich als auf Erfolg getrimmt (auch wenn die Streicher ein bisschen viel sind und das Lied sicher auch ohne sie eindringlich genug gewesen wäre). Aber ruhige Momente bleiben auch hier wie schon bei den Vorgängern die Ausnahme. Vielmehr zeichnen Punk-Rocker der Marken The Great Die-Off, I Don’t Want To Be Here Anymore (die erste Single) und The Eco-Terrorist In Me (mit den härtesten Parts des Albums) auch dieses Album aus. Diese kurze Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn die übrigen Stücke stehen den Genannten in kaum etwas bis nichts nach. Jeder Hörer wird sicherlich einen persönlichen Favoriten für sich entdecken.
Thematisch setzen sich RISE AGAINST auf "The Black Market" mit dem Preis auseinander, den man als Mensch dafür zahlen muss, sich seiner selbst bewusst zu sein. Dazu sagte Sänger Tim McIlrath: "RISE AGAINST war schon immer eine politische Band, aber eben auch eine Band, die sehr persönliche Themen in den Songs behandelt. Unsere Songs haben schon immer diese beiden Welten vereint, und ich persönlich finde, dass Introspektion eine viel größere Rolle auf dem neuen Album spielt."
“The Black Market“ ist genau das Album, auf das Fans von RISE AGAINST gewartet haben. Die Amerikaner setzen ihren Weg unbeirrt und konsequent fort und erreichen dabei fast noch ein durchgängig höheres Niveau als bei ihren bisherigen Platten. Wenn man es plakativ sagen will: all killer, no filler. Oder aber auch: RISE AGAINST und Punk Rock at their best. Wie sie dieses Album dann beim nächsten Mal toppen wollen, ist mir allerdings jetzt schon ein Rätsel. Aber das habe ich schließlich auch bei “Endgame“ schon gedacht.