Titel |
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01. Do Your Worst |
02. Sugar On The Bone |
03. Back In The Woods |
04. Look Away |
05. Feral Roots |
06. Too Bad |
07. Stood By Me |
08. Imperial Joy |
09. All Directions |
10. End Of Forever |
11. Shooting Stars |
Musiker | Instrument |
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Jay Buchanan | Vocals |
Scott Holiday | Guitars |
Dave Beste | Bass |
Mike Miley | Drums |
Eine der besten Classic Rock Bands des Planeten startet endlich wieder durch. Nachdem die ultracoolen Jungs der RIVAL SONS zuletzt noch die BLACK SABBATH Abschiedstournee als Supporting Act bereichert haben und sich das Warten auf ihr neues Album "Feral Roots" etwas in die Länge streckte, erfeuen die Kalifornier ihr Publikum nun mit einem recht erwachsen und reif klingenden Album, das zwar via Albumtitel eine Rückkehr zu ihren wilden, ungezügelten Wurzeln propagiert, im Gesamtüberblick aber weniger ungestüm und brachial daherkommt als womöglich erwartet.
Oberröhre und selbsternanntes Landei Jay Buchanan berichtet glückselig von seiner Flucht aus der Stadt und die gezielte Rückkehr in die lang vermisste Ruhe und Ursprünglichkeit des Vorstadtlebens. Eine Umgebung, die ihn in seiner Kindheit und Jugend geprägt hat. Nun, dieser sprichwörtliche Tapetenwechsel färbt zugegebenermaßen auf das Songwriting ab. Die Kollaborationen mit seinem Songwritingpartner und Gitarristen der Truppe, Scott Holiday, berufen sich, neben aller zeppelinesken Riff-Rock Vertrautheit auch auf folkige und akustisch orientierte Songs, die Jay Buchanans Sinneswandel dann auch textlich widerspiegeln. "Feral Roots are calling me back home".
Das haben zwar die Überväter von LED ZEPPELIN, deren Einfluss auf RIVAL SONS hier immer noch deutlich spürbar bleibt, auch schon so praktiziert, aber die zu echten Rockstars herangewachsenen Kalifornier haben sich längst emanzipiert und ihre eigene Stilistik kultiviert und im besten Sinne perfektioniert. Insbesondere Saitenmagier Holiday überzeugt erneut mit seinem unverkennbar zersplitterten Sound und seinem unbedingten Drang Innovatives zu kreieren.
Ganz im Gegensatz zu den momentan schwer gehypten Bübchen von GRETA VAN FLEET, die bisher noch eher wie ein Haufen beflissener Schüler klingen, die die musikalischen Formeln ihrer Lehrer nicht von der schmierigen Kreidetafel, sondern vom blinkenden Tablet ablesen. Charisma kann man eben nicht per Formel aus dem Lehrbuch stibitzen.
So klingt das neue Album "Feral Roots" ausgewogen, frisch und lebendig, abwechslungsreich und bei aller zeitweiligen Besonnenheit noch wild und rockig genug, um die inzwischen ebenfalls in die Jahre gekommene Fangemeinschaft rechtzeitig in den Allerwertesten zu treten, wenn sie nach bittersüßen Balladen wie All Directions mit dem düster gestrickten End Of Forever eine lauthalse Ansage von Jay Buchanan um die Ohren gefegt bekommen, die sich im ungewöhnlich aufgeplusterten, gospelgefärbten Shooting Stars wieder in Wohlgefallen auflöst und die selige Hoffnung auf ein gutes Ende wie einen Silberstreif am Horizont leuchten lässt.
Mit dem breit verästelten "Feral Roots" festigen die RIVAL SONS ihre Spitzenposition im Rockzirkus und hämmern eine weitere Kerbe in die Ahnentafel der Rockhistorie.