Riverside Out Of Myself, Laser's Edge, 2004 |
Mariusz Duda | Vocals, Bass, Acoustic Guitar | |||
Piotr Grudzinski | Guitar | |||
Piotr Kozieradzki | Drums | |||
Jacek Melnicki | Keyboards | |||
Gast: | ||||
Krysztof Melnicki | Trombone | |||
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1. The same river | 6. Reality dream II | |||
2. Out of myself | 7. In two minds | |||
3. I beleive | 8. The curtain falls | |||
4. Reality dream | 9. Ok | |||
5. Loose heart | ||||
Polen hat man bisher als Herkunftsland für außergewöhnliche Rockmusik nicht unbedingt auf der Rechnung. Daran könnten RIVERSIDE mit ihrem Debüt-Album "Out Of myself" jedoch zumindest ein bisschen was ändern.
RIVERSIDE überzeugen mit ansprechendem Neoprog, der zwar viele alte Bekannte zitiert, aber dabei durchaus über ein eigenes Profil verfügt.
Zunächst fesseln die ausladenden, psychedelisch angehauchten Instrumentalpassagen die Aufmerksamkeit des Hörers und wecken dabei Erinnerungen an PINK FLOYD, deren deutsches Pendant ELOY oder hinsichtlich der Dramatik auch an ALAN PARSONS PROJECT.
Das ist jedoch nur eine Facette von RIVERSIDE. Genauso versteht es die Band kompositorisch kompakt auf den Punkt zu kommen und geradezu straighte, eingängige Hooklines zu erschaffen. Hier offenbaren sich Parallelen zu MARILLION der "Seasons end/Hollidays in Eden"-Phase, aber auch zu John Wetton und ASIA.
Was im ersten Moment nach unvereinbaren Widersprüchen klingt, funktioniert in der Praxis allerdings perfekt und macht den Reiz von "Out Of Myself" aus. Im einen Moment noch mitten in einem geradlinigen Rocksong wechseln RIVERSIDE unvermittelt in verspielte, komplexe Passagen über, die unweigerlich aufhorchen lassen, ohne dass dieser darunter leidet.
Die Polen neigen dazu, genau das zu tun, was man nicht unbedingt erwartet. So enthält der nur knapp vierminütige Titelsong die wohl abgefahrensten Rhythmuspassagen des kompletten Albums, wohingegen der über zwölfminütige Opener The Same River durch seinen sorgfältig durchdachten sich behutsam steigernden Aufbau unheimlich schnell ins Ohr geht.
Die große Stärke des Albums gegenüber unzähligen anderen Progressive Rock-Veröffentlichungen liegt aber darin, dass "Out Of Myself" schon beim allerersten Hördurchgang zündet. Nicht, dass man das Werk schon in seiner ganzen Größe und Vielschichtigkeit erfassen könnte, aber es streut die Saat, die den Hörer dazu verleitet, diese Scheibe immer wieder und wieder aufzulegen.