Rob Orlemans & Half Past Midnight

Into The Spirit

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.11.2009
Jahr: 2009
Stil: Powerblues

Links:

Rob Orlemans & Half Past Midnight Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Rob Orlemans & Half Past Midnight
Into The Spirit, Silvox, 2009
Rob OrlemansVocals, Guitars
Piet TrompBass
Ernst van EeDrums
Produziert von: Caspar Falke & Rob Orlemans Länge: 51 Min 32 Sek Medium: CD
01. She Loves Rock 'n' Roll08. Your Rainy Day
02. No Hellhound09. When The Haze Is Gone
03. J.L. Boogie10. Love My Baby
04. The Blues Will Survive11. Black Beauty
05. Morning Dew12. 7000 Miles
06. Funky Lou's13. Wrong Number
07. Into The Spirit14. Howling Wolf

In Insiderkreisen über ROB ORLEMANS zu predigen, hieße Wasser in den Rhein zu schütten. Nur das diese Insiderkreise wirklich sehr spärlich besetzt sind und sich auf weltweit wohl nur wenig mehr als drei-, viertausend Leute beschränken (höher schätze ich die bisherigen CD-Auflagen nicht ein). Diesem kleinen Kreis muss ich über den knallharten Powerblueser Rob Orlemans also nichts mehr erzählen. Was aber macht man mit der breiten Masse? Die, die vielleicht gerne möchten, auf Grund der kleinen CD-Auflagen aber gar nicht können?
Da heißt es einfach am Ball zu bleiben und denselben nicht den Branchen-Riesen unter den Music-Shops und CD-Versendern zuzuspielen, sondern genau die kleinen Musikvertriebe anzuchecken, die sich oft genug den A*sch aufreißen um genau solche Musiker wie Orlemans unters Volk zu bringen. Doch leider zeigt sich dann bei vielen Kauf-Interessenten ziemlich schnell diese unsägliche "Geiz-ist-geil-Mentalität". Eine CD darf möglichst nicht mehr als 9,95 kosten und am Besten wäre es noch, wenn der Versand dabei schon mit drinne wäre...
Nein, so kommt man nicht an lohnenswerte Scheiben von Orlemans (und auch einigen Anderen – ich will nur mal SUHLER, DUARTE oder SCHEETZ nennen). Lasst mich das mal mit des Deutschen liebsten Kind vergleichen. Wenn ich zur Shell Tanke um die Ecke sehe, dann ist es erstaunlich, wie viele Typen sich mit ihren Schleifern an der V-Power Säule gütlich tun. Für's Auto sitzt der Flieder prinzipiell sehr locker in der Tasche. Für eine, eher in kleiner Auflage erscheinende, CD verkäme ein großer Teil dieser Typen dann zu gnadenlosen "Geiz-ist-geil-Bestien". Dabei würde ihnen allein Orlemans Fuzzbox Boogie mehr Oktan durch die Birne blasen, als zehn Doppelvergaser und V-Power Tanken zusammen...!
Anyway... (der Fuzzbox Boogie stammt übrigens vom sehr guten Album "Libertyville")...

ORLEMANS heißt "hart", heißt "kernig", heißt "laut", vor allem aber heißt das "Boooogiiiie..."! Boogie bis du drin ersäufst!!
-Und genau so geht die Scheibe los! She Loves Rock 'n' Roll; jaaa ich auch... dass isses doch, was wir hören wollen! Power ohne Ende! Gnadenlos gut: No Hellhound! Keine Sorge, Mr. Orlemans, die Hellhounds sind tatsächlich alle noch hinter Johnson her. Mach einfach weiter und klatsch' uns noch mehr so geile Boogies auf die Glocke; lass es krachen und fuzzen bis die roten Lichter leuchten! Mit dem J.L. Boogie ist der Hattrick perfekt, kniet der Schreiber bereits vor seinen uralten DUAL-Boxen und preist ein Hallelujah nach dem anderen. Leute, dass wird wieder mal 'n Review, das total objektiv sein wird...! Donnerwetter, ist das eine Nummer! So was hätten die BÄRTE sicherlich auch gerne mal wieder geschrieben...
Wommmm! Der nächste Kracher: Only The Blues Will Survive! Natürlich! Wer sonst...?! Jeanette Biedermann...?
Bewegten wir uns bislang unter lauter +/- 3-Minuten Nummern, so ändert sich das jetzt für ein-, zweimal. Morning Dew; ja, genau das, das GRATEFUL DEAD schon mal so genial interpretierten und über dessen Copyright sich Tim Rose und Bonnie Dobson über zwei Dekaden gestritten haben. Orlemans lässt die Nummer nicht "fliegen" sondern spritzt ihr einen halben Liter Additiv ein, damit sie endlich mal "rund" läuft! Nein, Spaß beiseite, Orlemans V-Power Morning Dew kommt zwar wirklich sehr gut, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass diese Nummer trotzdem eher für's "fliegen" taugt.
Ein weiteres Highlight: Into The Spirit; der Titeltrack. Ein bleiern-drückender, enorm rückwärts gewandter Riffrocker, der mehr an die Gitarrenkünste eines Leslie West (zu MOUNTAIN Zeiten) erinnert, als an aktuellen Powerblues. Die Psychedelic-Einlage im hinteren Songdrittel kommt herrlich rauschmittelgeschwängert daher. Nein, kein popeliges Gras, schon eher eine weiße Spur schräg über den Küchentisch...
When The Haze Is Gone, eine Nummer, die ihren Ursprung auf der CD "Libertyville" hatte, wurde für "Into The Spirit" offensichtlich durch Dr. Liebigs Kraftbrühe gezogen und kam, in beinahe verdoppelter Länge überaus gehaltvoll und nahrhaft, mit einer leichten Spur an Würze wieder heraus. ;-)

Im Prinzip könnte ich noch jeden weiteren Track dieser CD ansprechen und über den grünen Klee loben; es gibt nicht einen Ausfall! Orlemans ist mit brüllender Les Paul genauso zur Stelle, wie mit Dobro und Eisenrohr (Rainy Day - Spitzenklasse!). Dass seine Stimme etwas dünner ist, stört an sich nicht weiter. Immerhin passt sie ganz gut zum hausgemachten "Ol' Orlemans Powerblues" und kann so durchaus auch Akzente setzen.
Keinesfalls darf die Groove-Maschinerie "Half Past Midnight" vergessen werden, denn Piet Tromp und Ernst van Ee bereiten mit ihren wuchtigen Bass- und Drum-Fundamenten den Weg, auf dem sich der Meister mit seinen Klampfen dann geradezu hemmungslos austoben kann.

Wer auf knackigen Powerblues und rattenscharfe Boogies steht und diesbezüglich wieder mal eine, komplett (mit dem Eisenwurz) formatierte Festplatte oder auch "nur" einen ordentlichen Tritt in den Hintern braucht, der sollte nicht lange zögern und zugreifen. Orlemans hat sich definitiv in die erste Liga gespielt. Noch besseren Powerblues liefern eigentlich nur noch meine hoch geschätzten Buddys ROB TOGNONI und ALAN MIRIKITANI (BUDDAHEADS, GBC) ab. Damit ist auch in Etwa die Richtung vorgegeben, die ORLEMANS & HALF PAST MIDNIGHT straight nach vorne einhalten. Soundtechnisch gibt es an "Into The Spirit" ebenfalls nichts auszusetzen. Also: Ran an die Buletten! Wie gesagt, die Scheiben des Niederländers werden immer nur in kleinen Auflagen gepresst...!

Christian "Grisu" Gerecht, 24.11.2009

 

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