Robert Ellis

Photographs

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.10.2011
Jahr: 2011
Stil: Country

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Redakteur(e):

Michael Stepien


Robert Ellis
Photographs, New West Records, 2011
Robert EllisVocals,guitar,piano,drums
Will Van HornPedal Steel,banjo
Geoffrey MullerBass
Kelly DoyleElectric guitar
Ryan ChavezDrums,vocals
Produziert von: Robert Ellis & Steve Christensen Länge: 43 Min 18 Sek Medium: CD
01. Friend Like Those06. Comin' Home
02. Bamboo07. What's In It For Me?
03. Cemetry08. I'll Never Give Up On You
04. Two Cans Of Paint09. No Fun
05. Westbound Train10. Photographs

Als ich die CD "Photographs" von Robert Ellis zum erste Mal hörte, sagte ich mir, dass das Album absolut nicht zu Blue Rose-Records passt. Und als alter Fan des Labels, welches gerade in den letzten Jahren mit Leeroy Stagger, Justin Bentall, Cody Canada und der BAND OF HEATHENS einige persönliche Favoriten ins Programm genommen hat, hielt ich "Photographs" schlichtweg für die schlechteste Platte, die je von BR veröffentlicht wurde. Nachdem ich das Teil jetz öfter gehört habe, hat sich diese Einschätzung zwar etwas relativiert, aber begeistert bin ich von der CD von Robert Ellis nach wie vor nicht.

Das größte Problem habe ich sicher mit der Stimme von Robert Ellis. Eventuell liegt das an der sehr vollmundigen Ankündigung der CD, in der zwei Namen auftauchen, die mich aufhorchen lassen: Nick Drake und Tim Buckley sind zwei meiner Alltime-Favoriten. Mit dieser Erwartungshaltung im Kopf finde ich die Stimme von Robert einfach nur farblos und langweilig. Nick Drakes "Pink Moon" oder Tim Buckleys "Happy Sad" sind Platten, die mit Herzblut eingespielt wurden. Von der Intensität eines Songs wie "Gibsy Woman", bei dem Tim Buckley stimmlich alles gibt, ist Robert Ellis weit entfernt. Und auch die tiefe Melancholie der Musik von Nick Drake läßt sich auf "Photographs" nicht wiederfinden. Die Songs und die Stimme kommen mir definitiv zu brav und zu glatt rüber.

Die CD von Ellis zerfällt in zwei Teile: Die ersten vier Songs sind dem Genre Folk/Folkrock zuzuordnen. Die Arrangements sind eher einfach gehalten. Bei Bamboo und Cementery ist es vor allem die akustische Gitarre und gelegentlich etwas Cello, das die Stimme von Robert begleitet. Bei Friends Like Those und Two Cans Of Paint kommt noch Bass, Piano und etwas Drums dazu. Westbound Train startet als Folksong, mutiert aber 50 Sekunden vor dem Ende zu einer Countrynummer mit vollem Bandarrangement. Dabei steht vor allem die eher traditionell gespielte Pedal Steel im Vordergrund. Für den Rest der CD ist damit der Weg geebnet: Robert Ellis und Band spielen einen Country, der sich eher an George Jones orientiert als an der Cosmic American Music eines Gram Parsons. Die Band spielt makellos, die Pedal Steel jammert vor sich hin, das Klavier klingt manchmal nach Honky Tonk. In den Sechzigern wäre das sicher nett gewesen, aber im Jahre 2011 brauche ich solche Musik sicher nicht mehr. Wer vielleicht meint, dass Robert Ellis seine Songs mit einem gewissen selbstironischen Augenzwinkern vorträgt, liegt falsch. Wie ich in verschiedenen Interviews mit ihm nachlesen konnte, meint der Mann das vollkommen ernst. Das flotte No Fun gefällt mir noch am besten. Die Telecaster twangt mit netten Gitarrenläufen, das Banjo forciert das Tempo des Songs und die Steel bringt einen leichten Swing-Touch in den Song. Richtig stark finde ich die Instrumentalpassage des Stücks: Der Steeler beginnt mit dem Solo, gibt dann an das Banjo weiter und die Gitarre bringt virtuos das Solo zu einem Höhepunkt. Beim abschließenden Photographs lässt Robert Ellis noch einmal den Country-Crooner raushängen. Die Pedal Steel jammert, wie ich es nicht ausstehen kann. Das Pathos des Songs kommt mir einfach nicht echt vor.

Ich gebe zu, meine in den letzten 20 Jahren vor allem durch alt.country Bands/Musiker wie UNCLE TUPELO, die COWBOY JUNKIES, Lucinda Williams oder BLUE RODEO bestimmte Musikwelt für diese Art von Countrymusik keinen Platz hat. Wer dagegen ein Faible für die Countrymusik der 60's hat, sollte Robert Ellis eine Chance geben.

Michael Stepien, 29.09.2011

 

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