Mink DeVille Live At Rockpalast, Repertoire Records, 2014 |
Willy DeVille | Gesang, Gitarre & Mundharmonika | |||
Louie Erlanger | Gitarre & Gesang (Köln) | |||
T.R. Allen Jr. | Schlagzeug & Gesang (Köln) | |||
Ruben Siquenza | Bass (Köln) | |||
Bobbie Leonardis | Keyboards (Köln) | |||
Ricky Burgia | Gitarre & Gesang (Essen) | |||
Thommy Prica | Schlagzeug & Gesang (Essen) | |||
Joey Vesta | Bass & Gesang (Essen) | |||
Kanny Mergolie | Keyboards & Gesang (Essen) | |||
Louie Cortelozzi | Saxophon, Percussion & Gesang (Essen) | |||
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CD 01 & DVD | ||||
01. Venus Of Avenue D | 07. Cadillac Walk | |||
02. Gunslinger | 08. She's So Tough | |||
03. Spanish Stroll | 09. Steady Drivin' Man | |||
04. Mixed Up, Shook Up Girl | 10. Soul Twist | |||
05. Just Your Friends | 11. Just You 'N' Me | |||
06. Guardian Angel | 12. Shadows In The Night | |||
CD 02 & DVD | ||||
01. Intro | 11. She's So Tough | |||
02. Harlem Nocturne | 12. You Better Move On | |||
03. Slow Drain | 13. Teardrops Must Fall | |||
04. Savoir Faire | 14. Steady Drivin' Man | |||
05. Cadillac Walk | 15. Just Give Me One Good Reason | |||
06. Mixed Up, Shook Up Girl | 16. Maybe Tomorrow | |||
07. Just Your Friends | 17. This Must Be The Night | |||
08. Can't Do Without It | 18. Spanish Stroll | |||
09. Love And Emotion | 19. Lipstick Traces | |||
10. Love Me Like You Did Before | 20. Mazurka | |||
MINK DEVILLE werden heute zumeist als Sprungbrett für die spätere Karriere ihres Frontmannes Willy DeVille angesehen. Die Band, die 1974 in San Francisco gegründet wurde und in der frühen Blütezeit des Punkrock von 1975 bis 1977 eine der Hausbands im berühmten New Yorker Club CBGB war, war aber deutlich mehr als nur ein Vehikel um den Frontmann bekannter zu machen. So stammten auch auf späteren Konzerten und auch Best-Of-Zusammenstellungen von Willy DeVille teilweise die meisten Songs aus dieser Frühzeit. Das alleine unterstreicht schon, was für eine beeindruckende Band MINK DEVILLE an der Schnittstelle zwischen Rock, New Wave und Americana oder auch Blues-Einflüssen waren.
Diese stilistische Vielfalt machte die Band natürlich für viele Musik-Fans interessant und so erfreute sich die Band bereits ein Jahr nach ihrer Gründung einer recht großen Popularität auch auf dem alten Kontinent. Das wiederum führte dazu, dass MINK DEVILLE sich schnell über eine Einladung zum WDR Rockpalast freuen durften. Die erste Show der Band fand am 16. Juni 1978 statt und ist hier auf der ersten CD nachzuhören. Die Band präsentiert sich dabei in Spiellaune und zockt sehr entspannt zwölf Nummern, aus denen natürlich der Hit Spanish Stroll, aber auch das nicht weniger ikonische Just Your Friends, heraus. Eingefangen wurde das Konzert im Kölner WDR Studio L, das DeVille humorig – und vermutlich wahrheitsgetreu – als kleinsten Gig seit langem bezeichnet, was ihm gefalle. Und so tritt er auch auf. Er hatte Charisma, er war ein Pfau, aber einer, dem man gerne dabei zusah. Dabei überstrahlte er natürlich seine Nebenleute – so auch an diesem Abend.
Ton und Bild entsprechen dabei dem, was man nach so langer Zeit der Lagerung und der anschließenden Bearbeitung erwarten darf. Es handelt sich ja hier ohnehin eher um ein musikhistorisches Dokument, das unter Beweis stellt, wie gut die Band damals war. Die einzige Beschwerde über diesen Abend war wohl, dass DeVille auf der Bühne keine Zigarette rauchen durfte, etwas was er wiederholt monierte. Und trotzdem kam er drei Jahre später noch einmal zum WDR Rockpalast. In der Essener Grugahalle durfte er dann auch seiner Leidenschaft nachgehen und kam entsprechend erst einmal rauchend auf die Bühne. Anschließend lieferte er mit seiner runderneuerten Band eine berauschende Show ab, die die Zuschauer bei der „Rocknacht“ begeistert zurücklies. Von den Anfangstönen der Harlem Nocturne bis zu den abschließenden Noten von Mazurka haben MINK DEVILLE die Halle in ihrem Bann und spielen mit einer Coolness gepaart mit sehr viel Gefühl einen Best-Of-Set, der einfach Spaß macht.
Diese Kombination aus zwei CDs und einer DVD, die beide Konzerte beinhaltet, ist eine Veröffentlichung, die dem Gütesiegel “Live At Rockpalast“ absolut gerecht wird. Enthalten sind zwei intensive und spannende Konzertmitschnitte, die es absolut verdient hatten, aus der „Mottenkiste“ ans Tageslicht geholt zu werden. Für Fans ist das hier eine absolute Pflichtveranstaltung. Da hat Repertoire Records wieder einmal alles richtig gemacht.