Rocky Votolato Makers, Eat Sleep Records/PIAS Recordings, 2006 |
Rocky Votolato | Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica | |||
Casey Foubert | Drums, Percussion, Piano, Keyboards, Violin, Bass | |||
James McAlister | Percussion | |||
Kevin Suggs | Pedal Steel | |||
Phil Wandscher, Cody Votolato | Electric Guitars | |||
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1. White Daisy Passing | 7. Streetlights | |||
2. Portland Is Leaving | 8. Tennessee Train Tracks | |||
3. The Night's Disguise | 9. Goldfield | |||
4. She Was Only In It For The Rain | 10. Tinfoil Hats | |||
5. Uppers Aren't Necessary | 11. Where We Left Off | |||
6. Wait Out The Days | 12. Makers | |||
Rocky Votolato, dessen Name eher an einen Boxer erinnert, denn an einen amerikanischen Singer-Songwriter, ist trotz seiner erst 28 Lenze wahrlich kein Frischling mehr. Bereits 1996 gründete er seine Emo-Core-Formation WAXWING und driftete 2001 in eine Solokarriere, die mit seinem Debut "Burning My Travels Clean" aufhorchen liess. 2003 folgte dann das von Chris Walla (u.a. DEATH CAB FOR CUTIE) üppig produzierte "Suicide Medicine", welches jetzt einem stark reduziertem Outfit gegenübersteht.
Votolato vertritt hier zurecht die landläufige Meinung "Less is more", und stattet die folkgeerdeten Songs auf seinem neuesten Werk "Makers" nur mit dem Notwendigsten aus: Akustikgitarre, Vocals (plus Harmony Vocals), ein wenig Percussion, hie und da eine Mundharmonika und hin und wieder eine Orgel oder gelegentliche E-Gitarre.
Falls so etwas nicht funktioniert, dann taugen die Songs nichts, ganz klar. Doch Votolatos Lieder sind größtenteils stark genug, um diesen Test zu bestehen. Vorteilhaft wirkt sich natürlich auch seine sympathische Tenorstimme aus, die mit ihrer schmeichelhaften Sanftheit irgendwo die Quersumme aus Ryan Adams, Thad Cockrell, dem jungen Paul Simon und Matthew Sweet vertritt. Das passt absolut.
Gleich der Opener White Daisy Passing verzückt den Hörer mit zuckersüssen Harmony-Vocals aus der 60's-Schmiede. Treffer! Hier und erst recht bei Uppers aren't necessary hört man einen starken Simon & Garfunkel Einfluss. The night's disguise z.B. könnte auch locker auf einem der frühen Ryan Adams Alben Platz finden. Das melancholische Where we left off ähnelt dann eher der Leonard Cohen'schen Diktion, wobei Herrn Votolato natürlich das brüchige Grummeln in der Stimme fehlt. Einmal haut Ricky auch etwas auf den Putz, stürmt up-tempo mit voller Bandbesetzung in die Alt.-Country-Ecke. Diese kleine Überraschung stört zwar nicht weiter, haut einen aber auch nicht aus den Schuhen.
Ansonsten bleibt es tatsächlich ruhig, nachdenklich und kontemplativ. Das sollte dem Fan eines Elliott Smith, Ron Sexsmith, Josh Rouse oder Ray LaMontagne durchaus gefallen.
Votolato macht auf "Makers" vieles richtig und unterstreicht überzeugend die These "weniger ist mehr". Ein sehr angenehmes, emotionsgeladenes Album.