Rod Picott

Hang Your Hopes On A Crooked Nail

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.10.2013
Jahr: 2013
Stil: Singer-Songwriter, Americana

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Redakteur(e):

Holger Müller


Rod Picott
Hang Your Hopes On A Crooked Nail, Welding Rod Records, 2013
Rod PicottVocals, Acoustic Guitar
Dave ColemanGuitar, Slide Guitar
Mark PisapiaDrums, Vocals
James HaggertyBass
Joe PisapiaGuitar, Pedal Steel, Piano
Lex PriceGuitar, Mandolin
Jennie OkonVocals
David HenryStrings
RS FieldPiano, Percussion
Produziert von: RS Field Länge: 39 Min 01 Sek Medium: CD
01. You're Not Missing Anything07. Mobile Home
02. Bluebonnet08. Just A Memory
03. Dreams09. All The Broken Parts
04. 65 Falcon10. Milkweed
05. I Might Be Broken Now11. Nobody Knows
06. Where No One Knows My Name

Rod Picott, Sohn eines Schweißers und Handwerkers; man glaubt es beim Blick auf das Cover seines neuen Albums sofort. Wettergegerbtes, bärtiges Gesicht in Schwarz-Weiß, kräftige Stiefel, Jeans und T-Shirt und die Akustik-Gitarre umgehängt. So hat auch Bruce Springsteen in seinen Anfangstagen einmal posiert und heute vielleicht Billy Bragg. Und auch der Albumtitel verrät die Nähe zum Handwerklichen: "Hang Your Hopes On A Crooked Nail". Keine Chance in diesem Leben für einen ehrlichen Arbeiter, offenbar …

Aber der erste Eindruck täuscht gewaltig. You’re not missing anything beginnt Picott sein inzwischen siebtes Studioalbum, und das mit so wehmütigem Timbre, dass man meint, den Geist von Roy Orbison zufrieden durch den Raum schweben zu spüren. Eine Sehnsucht auf ein kleines bisschen Glück, die Picott auf allen elf Songs immer wieder aufs Neue weckt. Kein Rebell, kein wütender Protestmarschierer, sondern einfach ein 48 Jahre alte Songwriter, der sich mit der traurigen Gewissheit auseinandersetzt, schon zu viele Hoffnungen an rostige Nägel gehängt zu haben – und doch immer wieder neu in den Tag hinein startet.

Das allerdings tut der einstige Busfahrer von Alison Krauss mit wunderbar leicht dahingeworfenen Melodien, in denen auch die Musik seiner Kumpels gerne durchschimmern darf. 65 Falcon, die Hymne auf ein altes Ford-Modell, würde auch auf jedes Fred-Eaglesmith-Album passen, Might be broken now hat die melancholische Tiefe eines Mary Gauthier-Songs ("When you get Jesus, you get the devil, too, open your screen door, they both walk on through") und Mobile home erzählt so lakonisch-entspannt vom Leben im Trailer, wie es sonst nur Slaid Cleaves kann. Schon für die Beschreibung des Nachbarn muss man Rod Picott lieben: "You neighbor plays Aerosmith all goddamn day long, it’s him and Joe Perry jamming along / He’s got a Peavy amp and a fake Les Paul, he bought it from the store at the Fox Run Mall / And you wish he’d play something else for a while, maybe some David Bowie, maybe J. Geils / Or something more modern like The Cars or Heart, but he only plays Aerosmith at the trailer park."

Picott selbst hält dieses Album für leichter und "ein wenig hübscher" als die Vorgänger. Ein zutreffendes Urteil, angesichts des warmen, von Fingerpicking und sanften Drums geprägten Sounds, auch wenn er in seinen Texten vor allem Verlorenes besingt: Menschen und Lieben, die gegangen sind; Eltern, die einmal gehen werden oder die eigenen Träume. Aber noch sind sie da, die Träume und Hoffnungen vom besseren Leben. Und wenn wieder einmal eine scheitert, dann findet ein Handwerker wie Rod Picott auch den nächsten rostigen Nagel und einen Platz um sie daran aufzuhängen.

Holger Müller, 27.10.2013

 

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