Rod Stewart Fly Me To The Moon ... - The Great American Songbook Volume V, Sony Music, 2010 |
Rod Stewart | Vocals | |||
John Ferraro | Drums | |||
Reggie McBride, Chris Golde, Trey Henry | Bass | |||
Joe Sample, Mike Thompson | Piano | |||
Larry Koontz, Aaron Kaplan | Guitar | |||
Doug Webb | Tenor Saxophone | |||
Kalani | Percussion | |||
Alex Navarro | Synth Strings | |||
Lauren Wild | Background Vocals | |||
Andrew Lippman, Lee Thornburg | Trombone | |||
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01. That Old Black Magic | 07. Love Me Or Leave Me | |||
02. Beyond The Sea | 08. My Foolish Heart | |||
03. I've got You Under My Skin | 09. September In The Rain | |||
04. What A Difference A Day Makes | 10. Fly Me To The Moon | |||
05. I Get A Kick Out Of You | 11. Sunny Side Of The Street | |||
06. I've Got The World On A String | 12. Moon River | |||
Ich hab's beim ersten Hören wirklich nicht durch die ganze CD geschafft. Das ging mir doch zu sehr auf den Geist, wie sich Roddy zum fünften Mal durch eine Schnulzenansammlung schmalzt. Jetzt, mit der heranrückenden Weihnachtszeit, ist ein zweiter Versuch legitim, aber kaum angenehmer. Da fühlt man sich wirklich bei fast jeder Nummer an irgendeine Titelmelodie zu einer öffentlich-rechtlichen Uralt-Fernsehsendung erinnert.
Da komm ich doch langsam zu der Überzeugung, dass Mick Hucknall (SIMPLY RED) tatsächlich die bessere Besetzung bei der unlängst über ein paar Bühnen gegangenen FACES-"Reunion" war. Und das hielt ich eigentlich für den "Super-GAU"!
Sicher hat Rod Stewart eine tolle Stimme und sie klingt, zumindest in diesem Umfeld, auch noch sehr gut, aber, eingebettet in Streicherimitationen und umhüllt von gestreichelten Instrumenten, klingt es irgendwie doch mehr nach einem mit Kreide gefütterten Wolf.
In 50er Pomp-Hollywood-Schinken und zur besinnlichen Weihnachtszeit und vielleicht auch noch dezent als Hintergrund beim Essen, geht oder ginge das noch recht nett, aber zum aufmerksamen Zuhören? Nee. Also zu dieser wachsweichen Version von Cole Porters I've Got You Under My Skin kann man sicher gepflegt eine Dame über die Tanzfläche bugsieren, aber Pepp hat das selbst beim 70jährigen Cliff Richard mehr. Da ist mir dessen aktuelles Album deutlich lieber.
Ist ja schön und recht, dass Rodney sich schon immer dem Soul zugeneigt gefühlt hat, aber warum dann gleich Swing und Jazz? Und noch dazu in solch überwiegend lahmen Versionen?
Ja, I Get A Kick Out Of You - wiederum Cole Porter - ist ein unkaputtbarer Song und auch hier könnte man sicher cool am Pool oder locker an der Bar sitzen und sich ein paar gerührte Wodka-Martini kommen lassen, jedoch in diesem Gesamtkontext ist mir auch das zu beliebig.
Love Me Or Leave Me bringt tatsächlich etwas mehr Schwung mit und wird auch spannender inszeniert als die bisherigen Songs, doch bei My Foolish Heart sind wir schon wieder mitten im Tony Bennett Fahrwasser. Schnarch ...
Foolish Heart! Verdammt, Rod hatte 1980 'ne Platte die hieß "Foolish Behaviour", DAS war noch vernünftige Musik!
Songs wie September Rain überlässt man Dean Martin und Konsorten und Fly My To The Moon überlässt man dem Verfallsdatum.
Am Schluss dann Moon River. Nee, jetzt langt's. Den Song gibt’s bereits in 1000 und einer Version und die hätten ebenso viele Jahre gereicht. Da braucht's keine von Rod Stewart mehr. Und diese Platte von Rod braucht auch keiner, außer zu den genannten Gelegenheiten oder man ist gnadenloser Sammler und Komplettist.
Frohe Weihnachten.