Rodney Crowell Christmas Everywhere, New West Records, 2018 |
Rodney Crowell | Vocals, Guitar | |||
John Jorgenson, Richard Bennett, Audley Freed | Guitars | |||
Paul Leim, Jerry Roe, Jon Radford | Drums | |||
Dennis Crouch | Bass | |||
Rory Hoffman | Rhythm Guitar, Accordion, tenor Sax | |||
Tommy White | Pedal Steel | |||
Micah Hulscher | Keyboards, Piano, Wurlitzer | |||
Jen Gunderman | Piano | |||
Vince Gill | Harmony Vocals | |||
Mary Karr, Brennan Leigh, Kelly Willis, Lera Lynn | Vocals | |||
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01. Clement's Lament | 07. Christmas In Vidor | |||
02. Christmas Everywhere | 08. Christmas For The Blues | |||
03. When The Fat Guy Tries The Chimney On For Size | 09. Come Christmas | |||
04. Christmas Makes Me Sad | 10. Let's Skip Christmas This Year | |||
05.Merry Christmas From An Empty Bed | 11. Christmas In New York | |||
06. Very Merry Christmas | 12. All For Little Girls & Boys | |||
Für die meisten von uns nimmt Weihnachten immer noch eine Ausnahmestellung ein. Jeder hat im Laufe der Jahre seine einschlägigen Erfahrungen mit dem höchsten christlichen Fest der Freude gemacht. Dass der ursprüngliche Geist der Weihnacht über die Jahrzehnte immer mehr verloren ging und zumeist in mehr oder weniger sinnentleertem Schenken mündet, treibt so manchen Feingeist sogar auf die Palme.
Während etliche Künstler immer wieder Alben mit herkömmlichen, althergebrachten, in verklärter Romantik badenden Liedern veröffentlichen und Kitsch und Kommerz Tor und Türe öffnen, setzt sich der seit Jahrzehnten geschätzte und mit Country-Grammy Ehren gekürte Americana-Künstler Rodney Crowell erstaunlich kritisch mit Santa Claus und seinen eilfertigen Gefolgsleuten auseinander.
Der versierte Troubadour würzt seine kritischen Anmerkungen mit jeder Menge Humor, Sarkasmus und Satire, wird nur selten sentimental und illustriert seine romantischen Sequenzen mit Bildern, die triste Einsamkeit und verlorene Liebe in verschiedenen Graustufen darstellen.
Crowell, der seine aufregende Karriere Mitte der Siebziger Jahre als Gitarrist in Emmylou Harris' HOT BAND startete und sich über die Jahre zu einem der gefragtesten Songwriter im Country-Segment entwickelte, garniert seine zwölf Weihnachtslieder mit allerlei Zutaten aus beschwingtem Western-Swing, New Orleans Style Blues, fingerschnippendem Rockabilly, streift sogar kurz einmal durch roots-rockige Gefilde, um sich postwendend auf folkigem Terrain wiederzufinden. Alles wunderbar old-school verpackt und von echten Nashville Cats wie Dennis Crouch (Bass), Richard Bennett (Guitar) und Paul Leim (Drums) eingespielt, während sich illustre Gäste wie Vince Gill, Lery Lynn, Brennen Leigh und Kelly Willis in den bunten Weihnachtskugeln spiegeln.
Wer sich in seiner adventlichen oder weihnachtlichen Vorfreude mal ein wenig besinnen und erden möchte, legt Rodney Crowells "Christmas Everywhere" auf den Plattenteller und erfreut sich an guter Americana-Music und klugen Texten. Ob man Crowells Vorschlag Let's Skip Christmas This Year nun nachkommt oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.