Rodney Crowell

Sex & Gasoline

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.08.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Sex & Gasoline, Yep Roc Records, 2008
Rodney CrowellVocals, Acoustic Guitar
Greg LeiszAcoustic Guitar, Dobro, Mandolin, Pedal Steel Guitar, Electric Guitar, Mandocello, Lap Steel Guitar
David PiltchElectric & Upright Bass
Patrick WarrenPiano, Pump Organ, Chamberlain
Jay BelleroseDrums, Percussion
Doyle Bramhall IIElectric & Acoustic Guitars
Phil Everly, Sally DworskyVocals
Produziert von: Joe Henry Länge: 49 Min 18 Sek Medium: CD
01. Sex & Gasoline07. Who Do You Trust
02. Moving Work Of Art08. The Night's Just Right
03. The Rise And Fall Of Intelligent Design09. Funky And The Farm Boy
04.Truth Decay10. Forty Winters
05. I Want You #3511. Closer To Heaven
06. I've Done Everything

Über Rodney Crowell gäbe es in der Tat viel zu erzählen, denn seit seinen Gitarristen-Tagen in Emmylou Harris' Hot Band (Mitte der Siebziger), dem allmählichen Start seiner Solokarriere, seiner Produzententätigkeit für Rosanne Cash, die er anschließend sogar ehelichte und bis 1991 die Treue hielt, seinen zahlreichen größeren und kleineren Hits für namhafte andere Country-Stars ist reichlich Wasser den Mississippi hinunter geflossen und viel gute Musik komponiert worden. Das muss an dieser Stelle allerdings reichen.

Mittlerweile schaut Rodney Crowell auf stattliche 58 Lebensjahre zurück und entfernt sich mittels seines aktuellen Albums "Sex & Gasoline" ein wenig aus den sattsam bekannten Country-Fußstapfen seiner bisherigen Lebenslinie. Die Roots-Kollegin Kimmie Rhodes hatte sich übrigens auf ihrem jüngsten Album, "Walls Fall Down", schon vor wenigen Monaten des zynischen Titelsongs Sex & Gasoline angenommen und einen Ausblick auf Crowells jüngstes Schaffen gewagt.

Als musikalischen Kompagnon für seine neuen Elaborate wählte Crowell ganz gezielt den erfahrenen Produzenten und großartigen Musiker Joe Henry, der sicherlich mit seinen eigenen Soloalben und ebenso als Producer für so manch anderen älteren Herrn (z.B. Solomon Burke) auf sich aufmerksam gemacht hat. Henrys Innovationskraft, die hier jenseits der schablonenhaften Country-Muster operiert, verpasst dem neugierigen Altmeister Crowell ein abwechslungsreiches und vor allen Dingen immer wieder kurzweilig instrumentiertes Album (obwohl die Arrangements im Grunde relativ sparsam daherkommen), dass sich innerhalb des Spannungsfelds zwischen Politik, Sozialkommentaren, Frauen und Liebe aufreibt. Versuchsweise betrachtet Crowell die Lage der Dinge einige Male aus der Sicht einer Frau (z.B. in The rise and fall of intelligent design) und fügt so seinem lyrischen Kosmos eine ungewöhnliche Facette hinzu. Schließlich bekäme er in Folge seines Rollentauschs zumindest eine Antwort auf die Frage: "Maybe I could find out if I'm a half decent man, or if I'm just a joke.". Nicht schlecht, diese Idee ....

Joe Henrys Produzentenhände legen Crowell den Mantel des roots-erfahrenen Singer/Songwriter um die bebenden Schultern und gemeinsam zimmern sich die erfahrenen Strategen einen komfortablen und schmucken Liederzyklus, in dessen Gegenwart man sich kaum weniger als wohl fühlen kann. Schließlich dürfen sich Crowell und Henry auf ebenso feinfühlige wie versierte Mitstreiter verlassen, wobei Doyle Bramhall II, Greg Leisz, Patrick Warren, David Piltch und Jay Bellerose mehr als nur prominentes Namedropping versprechen. Da sitzt jeder Ton, alles wirkt meisterlich austariert und dennoch nie berechnend oder gar steril. Wie es insbesondere der erfindungsreiche Schlagzeuger und Percussionist Jay Bellerose schafft, den zeitweise recht skelettierten Songs Bewegung und Kraft zu verleihen, ist schon aller Ehren wert.
Neben aller lyrischen Finesse, Crowells großem Talent, seine Songs mit vielschichtigen Gestalten zu bevölkern, überzeugt "Sex & Gasoline" letztlich als musikalische Gesamt- bzw.Teamleistung. Crowell mag der Namensgeber dieses Albums sein, hat natürlich auch die Titel komponiert, doch der Fokus richtet sich ganz klar auf die komplette Band bzw. den Produzenten. Ein glänzendes Album, auch wenn sich der eine oder andere alte Fan zunächst etwas eingewöhnen muss.

Frank Ipach, 31.08.2008

 

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