Roger Cicero Glück ist leicht, Sony Music, 2017 |
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01. Glück ist leicht | 11. Kompromisse | |||
02. Eine Nummer zu groß | 12. In diesem Moment | |||
03. Du bist mein Sommer | 13. Frauen regier'n die Welt | |||
04. Zieh die Schuh aus | 14. Ich hätt so gern noch Tschüss gesagt | |||
05. Ich atme ein | 15. Ein Kompliment | |||
06. Nicht artgerecht | 16. Wenn Du die Wahl hast | |||
07. Wenn es morgen schon zu Ende wär | 17. Geboren | |||
08. Wovon träumst Du nachts | 18. I was brought to my senses | |||
09. Murphys Gesetz | 19. I've got a crush on you | |||
10. Die Liste | 20. My way | |||
"Denn wenn es morgen schon zu Ende wär', ein Schritt zu viel im Stadtverkehr, dann leb ich vielleicht heute, nur 'n kleines bisschen mehr. Dann wiegt die Welt nicht ganz so schwer und jeder Atemzug ist so viel wert, dann leb ich vielleicht heute nur 'n kleines bisschen mehr."
Schön wär's, diese Zeilen tatsächlich noch einmal aus dem Munde Roger Ciceros zu hören. Vor einem Jahr mit grad mal 45 Jahren völlig unerwartet verstorben, hinterlässt die bunt und schillernd aufgestellte Musik auf Ciceros brandneuem Best-Of Album "Glück ist leicht - Das Beste von 2006 - 2016" den Hörer mit einem zwiespältigen Gefühl. Hin und hergerissen zwischen melancholischer Nachdenklichkeit und einem verschmitzten Lächeln, erfreut man sich ein ums andere Mal an den 20 wunderbaren Nummern, die einen respektablen Querschnitt durch Rogers erfolgreiche Studioalben, einigen ausgesuchten Live-Aufnahmen und einem brandneuen Song (Eine Nummer zu groß), quasi seinem Vermächtnis, präsentieren.
Wenn man bedenkt, dass der Sohn des weltbekannten Jazz-Pianisten Eugen Cicero vor knapp 11 Jahren als Mittdreißiger erst mit seiner Plattenkarriere begann, mit seinem Swing-Debut "Männersachen" gleich 600.000 Einheiten verkaufte, mit Dreifach-Platin geehrt wurde und die Herzen des Mainstream im Sturm eroberte, fragt man sich heute nach seinem viel zu frühen Abschied, was da alles noch hätte kommen können.
Fakt ist, dass diese Best-Of Rückschau all jene Vorzüge dieses großartigen Musikers offenbart, die ihn über die Jahre als feste Größe im Business etablierten: leidenschaftlicher Crooner-Gesang zwischen Swing und Pop, eine wahrhaft meisterliche Balance zwischen Leichtigkeit und Tiefe, der quirlige Umgang mit pfiffigen und klugen Textzeilen, die sich einer erwachsenen Sprache bedienen, die den jungen Dachsen im Mainstream Pop-Geschäft naturgemäß ein wenig abgeht. Roger Cicero erweist sich einmal mehr als stolzer Grenzgänger zwischen Lachen und Weinen.
Cicero war ein echter Glücksfall für die deutsche Musiklandschaft. Wie hat es Roger einst in einem Interview formuliert: "Glück ist ein Gefühl, das sich nicht künstlich erzeugen lässt, es kommt ungeplant, unkontrollierbar." Mit dieser Platte kann man allerdings immer wieder ein paar schöne Glücksmomente kreieren.