Roger Taylor

Fun On Earth

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.11.2013
Jahr: 2013
Stil: Pop

Links:

Roger Taylor Homepage

Roger Taylor @ facebook

Roger Taylor @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Roger Taylor
Fun On Earth, Virgin Music, 2013
Roger TaylorVocals, Guitar, Drums, Piano
Steve HamiltonSaxophone
Kevin JefferiesBass
Jason FalloonGuitar
Rufus Tiger TaylorPiano
Spike EdneyPiano
Jonathan PerkinsOrgan, Backing Vocals
Jeff BeckGuitar on Say It's Not True
Steve StroudBass
Produziert von: Joshua Macrae und Roger Taylor Länge: 47 Min 27 Sek Medium: CD
01. One Night Stand08. I Am The Drummer
02. Fight Club09. Small
03. Be With You10. Say It's Not True
04. Quality Street11. The Unblinking Eye
05. I Don't Care12. Up
06. Sunny Day13. Smile
07. Be My Gal (My Brightest Spark)

Dass "das Ganze" mehr ist oder zumindest sein kann als die Summe seiner Einzelteile, kennen wir längst und zur Genüge und das bewahrheitet sich ein ums andere Mal, wenn sich Mitglieder einer großen Band selbstständig machen, bzw. machen müssen.
Und auch dem QUEEN-Drummer Roger Taylor ergeht es da nicht anders. Weder er, noch einer seiner einstigen Bandkollegen, konnten ohne den großen Zampano Freddie Mercury solistisch auch nur halbwegs an ihre gemeinsamen Meisterwerke anknüpfen, gleichwohl sie sich im Verbund sehr wohl profilieren konnten. Ich erinnere da nur einmal an das von Roger Taylor gesungene I'm In Love With My Car auf dem QUEEN-Album "A Night At The Opera". Eine Sternstunde auch auf diesem Meilenstein.
Aber, wie gesagt, als Solokünstler konnten weder May, Deacon noch Taylor an solche Erfolge anknüpfen. 1981 hob Roger Taylor mit seinem ersten Soloalbum ab, um "Fun In Space" zu haben, dieser Tage kehrt er mit seinem neuen Album zurück, für etwas "Fun On Earth".

Indes, es ist mit dem Spaß nicht so weit her, denn Taylor lässt es meist eher ruhiger angehen. Der One Night Stand, auf den er sich gleich zu Beginn einlässt, bleibt auch fast einer. Das hat zwar schon ziemlich Schub und erinnert entfernt an QUEENs Breakthru - das ja von Roger Taylor geschrieben wurde - aber letztlich verliert man sich in unnötigen Soundspielereien und die Vocals kommen dann doch meist zu abgespaced.
Na ja, war ja vielleicht mehr so die Ouvertüre? Allerdings folgt gleich das melancholische Fight Club, welches, getragen von Saxofon, Piano und Akustikgitarre, nicht geeignet ist, viel Spaß zu verbreiten. Der gesellschaftskritische Text mag engagiert sein, aber so einen Song hätte ich maximal ans Ende eines Tonträgers gesetzt. Hier drückt er schon zu Beginn die Stimmung.
Schwermütig bleibt's auch in Be With You, wenngleich etwas mehr Druck dahinter ist. MEAT LOAF hat gern in solchen Gefühlsozeanen gebadet. Immerhin die Gitarre wimmert ganz nett dazu.
Gerade als ich mich mittels Forward-Taste aus Quality Street (eine Art von Product Placement?) retten will, kommt das Ding doch noch etwas in Schwung, aber so ganz kann es einen altbackenen Charme nicht ablegen, den Sir Paul McCartney meist besser hingekriegt hat. Ansonsten muss man überhaupt sagen, dass das Album sehr "britisch" klingt.
Mit I Don't Care scheint es wieder einen Aufschwung zu geben und Roger drischt zum Teil auch ganz effektiv auf die Felle, aber auch hier fehlt irgendwo der rote Faden und man verliert sich in Effekthaschereien.

Dann taucht mit Sunny Day plötzlich ein Licht auf! Da sieht man wieder, dass es nicht viel braucht, für einen guten Song: Eine Melodie, eine gute Stimme ... und schon ...
Taylor klingt hier so sehr nach Rod Stewart, dass ich, wenn ich es nicht besser wüsste, sagen würde, das ist die beste Ballade, die dieser in den letzten 30 Jahren (nicht) gemacht hat. Wunderschöne Nummer!
Nachdem Be My Gal etwas zu beliebig dahintreibt, gibt Roger Taylor dann doch mal Zwischengas. Geht bei einem Titel wie I Am The Drummer (In A Rock'n'Roll Band) ja auch schlecht anders. Das Ding hat Power und der Drummer knüppelt auch recht engagiert, aber irgendwo denkt man sich hinterher: "Ja, und?" So ähnlich ergeht es einem auch nach Say It's Not True. Hier greift der große Jeff Beck in die Saiten und tut dies auch in seinem unverwechselbaren Sound und Stil, aber wenn sich dann Stimme und Gitarre nur gegenseitig bezirzen und umschmeicheln, rettet mich auch Becks einmaliger Ton nicht.
Ja, man hört sich etwas ein, mit der Zeit, und - nicht zuletzt wegen des anklagenden Textes - The Unbliking Eye ist eine weitere schöne Ballade, mit Stewart-Touch, aber das folgende, entfernt an A Kind Of Magic erinnernde, Pop-Geplätscher rettet die Scheibe für mich ebenso wenig wie die Stimmakrobatik in Smile: Eine nette, hoffnungsvolle Piano-Ballade zum Abschluss mit BEATLES-Anleihen.
Mir leider zu wenig und für einen Mann dieses Kalibers erst recht. Kann man nur sehr großen Anhängern von Taylor und QUEEN oder ganz großen Brit-Pop-Fans empfehlen.

Epi Schmidt, 10.11.2013

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music