Roger Waters

The Lockdown Sessions

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.06.2023
Jahr: 2023
Stil: Prog Rock
Spiellänge: 39:31
Produzent: Roger Waters and Gus Seyffert

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Plattenfirma: Legacy/Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Mother
02. Two Suns In The Sunset
03. Vera
 
04. The Gunner's Dream
05. The Bravery Of Being Out Of Range
06. Comfortably Numb 2022
Musiker Instrument
Roger Waters Vocals, Guitar, Piano
Gus Seyffert Bass, Cellos
Joey Waronker Drums, Percussion
Dave Kilminster Guitar, Rhythm Guitar
Jonathan Wilson Guitar
Jon Carin Keyboards
Lucius (Jess Wolfe and Holly Laessig) Vocals
Bo Koster Hammond Organ
Ian Ritchie Saxophone

Ob der Mann jetzt ein Antisemit ist, muss nicht unser Thema hier sein (ich persönlich bin nicht dieser Meinung), sondern, wie sich das für ein Musikmagazin gehört, richten wir natürlich Blick und Ohren auf die Musik. Wie bei so ziemlich allen Kolleginnen und Kollegen, wurde die auch bei Waters, durch den Lockdown, während der Pandemie gehörig ausgebremst. So musste auch seine “This Is Not A Drill“-Tour verschoben, die sich ja aktuell durch Europa bewegt.

Auf der vorhergehenden “Us + Them“-Tour wurden immer wieder andere Songs in die Zugabensabteilung genommen, sodass geplant war, ein Album mit “The Encores“ herauszubringen. Auch dass wurde durch den Lockdown (zumindest vorläufig) gecancelt. Unruhiger Geist, der er ist, rekrutierter Waters jedoch seine Bühnen-Mitstreiter online, sodass diverse Neueinspielungen aus Rogers PINK FLOYD-Zeit, als auch aus seiner Solo-Karriere enstanden. Den Umständen entsprechend erklingen die Nummern in einer eher intimen Atmosphäre. Doch ein Klassiker, wie Mother, vom “The Wall“-Album, mit diese Sessions eingeleitet werden, funktionieren eben auch auf diese Weise. Zunächst nur von Waters zur Akustikgitarre gesungen, gesellen sich nach und nach die weiteren Musiker hinzu und heben die Nummer auf eine höhere Stufe.

Natürlich ist die Stimme von Waters schon leicht brüchig, aber seine Ausdruckskraft hat er sich erhalten. Ebenfalls von “The Wall“ stammt Vera (Bring The Boys Back Home). Ohnehin eine eher getragene Nummer, gefällt mir das in dieser Fassung sogar besser als das Original. Irgendwie weniger kitschig und Waters weißt zurecht im Booklet auf die wieselflingen Gitarrenläufe von Dave Kilminster hin. Daneben finden sich mit Two Suns In The Sunset und The Gunner's Dream zwei Songs vom “The Final Cut“-Album, die ebenfalls die “Stripped“-Behandlung erfahren. Dadurch wird der Mittelteil in “Two Suns“ auch deutlich ruhiger, aber wenn man nicht den direkten A/B-Vergleich sucht, klingt das durchaus stimmig.

Im Booklet schreibt Roger Waters, dass er wohl künftig bei The Gunner's Dream Piano spielen will, “once I figured out the right key...“. Ich denke, er ist es aber auch hier und gesanglich steigert er sich da nochmal richtig rein. Nicht schlecht für einen End-70er. Aus seinem Soloalbum “Amused To Death“ folgt dann noch The Bravery Of Being Out Of Range, mit seinem bedrückenden Refrain “Old man, what the hell you gonna kill next? Hey, old timer – who you gonna kill next?“ Es lohnt sich wirklich, den Text im Booklet mitzulesen.

Wo die “Us + Them“-Konzerte meist mit Comfortably Numb beendet wurden, war die neue Fassung angedacht, die Konzerte der folgenden Tour zu eröffnen. Waters ließ sie einen ganzen Ton tiefer einspielen, vorgeblich um sie “darker“ zu machen. Ich denke aber auch, dass es seiner Stimme entgegen kommt. Natürlich wurde auf die prägnanten Gilmour-Soli verzichtet. Dafür imponiert Shanay Johnson, eine der neuen Sängerinnen in der Band, gegen Ende mit ihrem Beitrag.
Neue Offenbarungen tun sich dem Hörer hier natürlich nicht auf. Neue Ansätze allerdings schon und die Erkenntnis, dass diese (gute) Musik auf vielerlei Weise funktioniert.

 

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