Roger Waters

Us + Them

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 13.10.2020
Jahr: 2020
Stil: Psychedelic Rock
Spiellänge: 148:00
Produzent: Clare Spencer & Roger Waters

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Pink Floyd

Nick Mason

Titel
01. Intro
02. Speak To Me
03. Breathe
04. One Of These Days
05. Time
06. Breathe (Reprise)
07. The Great Gig In The Sky
08. Welcome To The Machine
09. Déjà Vu
10. The Last Refugee
11. Picture That
12. Wish You Were Here
13. The Happiest Days Of Our Lives
14. Another Brick In The Wall (Part 2)
 
15. Another Brick In The Wall (Part 3)
16. Dogs
17. Pigs (Three Different Ones)
18. Money
19. Us & Them
20. Brain Demage
21. Eclipse
22. The Last Refugee (Reprise)
23. Déjà Vu (Reprise)
Bonus:
01. Fleeting Glimpse (Documentary)
02. Comfortably Numb (Live Performance)
03. Smell The Roses (Live Performance)
Musiker Instrument
Roger Waters Vocals, Bass, Guitar
Dave Kilmister Guitar
Bo Koster Keyboards
Jon Carin Keyboards, Guitars
Jess Wolfe, Holly Laessig Vocals
Ian Ritchie Saxophone
Gus Seyffert Guitar, Bass
Jonathan Wilson Guitar, Vocals
Joey Waronker Drums

Irgendwie schon bemerkenswert, dass sowohl Nick Mason, als auch Roger Waters kurz hintereinander Live-Scheiben veröffentlichen, nicht? Ist es gar kein Zufall? Nun, würden der Schlagzeuger, bzw. der Bassist von anderen Bands Solo-Alben veröffentlichen, würde es jedenfalls mit ziemlicher Sicherheit weit weniger Leute interessieren.

Außer dem nahe beieinander liegendem Veröffentlichungstermin – und ihrer untrennbaren gemeinsamen Karriere bei PINK FLOYD – verbindet die beiden Alben denn auch nicht allzu viel. Mason orientiert sich an der Vergangenheit und widmet sich dem Angang und den frühen Jahren der Progressiv-Pioniere, während Waters nach Vorne blickt und am Puls der Zeit sein will und es auch ist. In der interessanten Dokumentation, die Teil dieser DVD/Blu-ray ist, kann er es sich auch nicht verkneifen (wie Roger sich überhaupt selten etwas verkneift) einen Seitenhieb auf den einstigen Kollegen abzulassen: “Lasst uns etwas riskieren und für einen Moment mal versuchen, nicht Nick Mason zu sein“ (frei übersetzt) unterweist er seine  Mitmusiker bei den Proben zum Konzert.

Jenes Konzert. Stammt aus seiner 2017/2018er Tour und der Sticker auf der Hülle verkündet  „A Night Of Statement, Defiance, Protest & Love“. Nicht dass einer auf die Idee kommt, hier ginge es nur um Musik. Das war bei Waters noch nie der Fall. Wem es allerdings nur um Musik und deren visuelle Umsetzung geht, der kommt hier trotzdem auf seine Kosten. In jedem Fall ist es nicht verkehrt, sich zuerst die Dokumentation anzusehen, denn nicht zuletzt anhand der Backstage- und Probenszenen, erhält man eine gute Einstimmung. Und wird zugleich Zeuge, wie professionell diese Künstler, auf und hinter der Bühne, arbeiten.

Und entsprechend kommt das dann im Konzert/Film auch rüber. Gerade als Blu-ray sind das schon nahezu spekatuläre Bilder und der Sound kaum weniger eindrucksvoll. Lose ist sein kurz vor der Tournee erschienenes Solo-Album “Is This The Life We Really Want?“ vertreten und und überwiegend spielt auch die Band, von diesem Album. Und seine Frustration darüber, dass nach wie vor Kinder in Kriegen getötet werden, verbirgt Waters auch nicht.

Gleich zu Beginn Speak To Me und Breathe, von “Dark Side Of The Moon“, gefolgt von One Of These Days (Album “Meddle“) erweicht natürlich jedes Progressiv Rock-Herz, zumal, wenn es so kompetent geschieht wie hier und auf der 70 Meter breiten Leinwand hinter der Band visuell hervorragend unterstützt wird. Also, da gibt’s nichts, das ist schon hochklassig, was Waters und Band hier liefern. Optisch wie klanglich bestens umgesetzt.

Nach Welcome To The Machine (Rogers kostet seinen Hand zur Theatralik gerne aus) folgt eine Trilogie aus seinem damals aktuellen Soloalbum, welches manchem durch diese Performance wieder interessanter erscheinen könnte. Wahrlich kein Bruch in der Show wenngleich dramatische Bilder nicht unbedingt zur Erheiterung beitragen.

Erheiterung ist aber auch nicht das Interesse des Künstlers, obwohl das wundervoll gespielte Wish You Were Here etliche Freudentränen im Publikum erzeugt. Womöglich auch vor den heimischen Bildschirmen...

Another Brick In The Wall Part 2 und Part 3 zu spielen ist äußerst erfreulich. Sowohl dadurch, als auch durch die optische Umsetzung, mit Statisten in Gefängniskleidung, bekommt der Klassiker eine tolle  Dramtik. Allein das lohnt fast schon den Kauf dieses Films. Dem steht Pigs (Three Different Ones allerdings kaum nach. Wenig überraschend, dass hier der amtierende amerikanische Präsident vorkommt. Vielleicht mit ein Grund, warum auf der Hülle vor “strong language“ gewarnt wird.

Im Prinzip kann man jeden Titel herauspicken, für sich selbst oder im Kontext wirken lassen und bekommt immer eine eindrucksvolle Umsetzung. Wer sich mit dem Werk von PINK FLOYD jemals angfreundet hat, wird von “Us + Them“ nicht enttäuscht. Im Übrigen ist Waters überzeugt, dass es “Wir + Die“ gar nicht gibt, da wir alles Menschen auf diesem Erdball sind und letztlich zusammen gehören.

Nichtsdestotrotz engagiert er sich weiterhin für die, die nicht so sehr zum “Wir“ gehören und hält damit auch nicht hinter dem Berg. Lohnt sich, auf seiner Homepage vorbeizuschauen. Zum Beispiel für diese Nachricht vom März:

THE GOOD NEWS!!!! A federal Judge in Washington DC ruled on March 25, 2020 that Trump’s Dakota Access Pipeline Executive order was ILLEGAL and demands an E.I.S (Environmental Impact Statement). This is a huge victory for the STANDING ROCK SIOUX TRIBES. POWER TO THE PEOPLE!!! Love R.

Und auch an der erzwungenen Verschiebung seiner geplantenen Tour ringt er etwas positives ab:

THE BAD NEWS: I’ve had to postpone my THIS IS NOT A DRILL tour until next year. Bummer, but if it saves one life, it’s worth it.

Und bis dahin ist man mit diesem Film bestens versorgt.

P.S.: Die beiden Bonus-Tracks, Comfortably Numb und Smell The Roses auf keinen Fall entgehen lassen. Lohnt sich!

 

 

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