Muddy Waters, Rolling Stones,
Live Chicago 1981- Checkerboard Lounge, Eagle Vision, 2012
Muddy WatersVocals, Guitar
John PrimerGuitar
Rick KreherGuitar
Lovie LeePiano
Earnest JohnsonBass
Ray AllisonDrums
George BufordHarmonica
Guests:
Mick JaggerVocals
Keith Richards, Ronnie WoodGuitars
Ian StewartPiano
Buddy GuyGuitar, Vocals
Junior WellsHarmonica, Vocals
Lefty DizzGuitar, Vocals
Nick CharlesBass
Produziert von: Lindsay Brown & Dave Trafford Länge: 104 Min 00 Sek Medium: DVD
01. Sweet Little Angel11. Next Time You See Me
02. Flip Flop And Fly12. One Eyed Woman
03. Introduction13. Baby Please Don't Go (Instrumental)
04. You Don't Have To Go14. Clouds In My Head
05. Country Boy15. Champagne And Reefer
06. Baby Please Don't Go16. Instrumental (Credits)
07. Hoochie Coochie ManBonus Features:
08. Long Distance Call17. You're Gonna Miss Me When I'm Gone
09. Mannish Boy18. Black Limousine
10. Got My Mojo Workin'

Wenn sich musikalische Legenden treffen, egal ob auf der Bühne oder im Studio, muss nicht zwangsläufig etwas durchgehend Grandioses oder Weltbewegendes dabei heraus springen. Das legendäre THE ROLLING STONES meet Muddy Waters Konzert vom 22. November 1981, aufgenommen in Buddy Guys Kneipe "The Checkerboard Lounge" in Chicago, hat sicherlich seine bewegenden Momente, kann einen aber auf die Länge von gut 100 Minuten nicht durchgehend vom Hocker hauen.

Zunächst einmal lässt man sich natürlich von den großen Namen blenden. Uah, wow, Muddy Waters, einer der großen, wegweisenden Bluesmänner des elektrischen Chicago-Blues und die famosen ROLLING STONES, die aufgrund ihrer bis in die frühen Sechziger Jahre zurückreichenden Reputation nebst Skandalträchtigkeit einiges zu bieten haben und das eine oder andere schillernde Kapitel im Musikgeschichtsbuch geschrieben haben.

Betrachtet man dieses rein filmtechnisch eher mittelmäßige Event ganz nüchtern und ohne die jeweilige Fan-Brille, beginnt man nach anfänglicher Euphorie zu relativieren. Nach etwa drei Songs (Hoochie Coochie Man; Long Distance Call und Mannish Boy) verliert sich das anfängliche Kribbeln und Prickeln und mündet in einem gelassenen Hinschauen/Hinhören, in dem immerhin befriedigenden Wissen hier ein Stück Musikhistorie zu betrachten. Die einstigen Schüler ROLLING STONES treffen auf ihren Lehrer und Namensgeber Muddy Waters.

Dass im Verlaufe der Jam-Session noch der Gastgeber Buddy Guy, Harp-Spieler Junior Wells, beides alte Muddy Waters Weggefährten, sowie Lefty Dizz (ehemaliger Junior Wells Gitarrist) auf die Bühne eilen, bringt noch einmal Leben und Spaß ins Geschehen, währenddessen sich Muddy Waters schon in die Stuhlreihen des Clubs zurückgezogen hatte.

Keith Richards, Ronnie Wood und Mick Jagger spielen das, was sie können, integrieren sich maßvoll und scheinen sich unter dem offenbaren Einfluss von Hochprozentigem sichtlich wohlzufühlen. Der damals 66-jährige Muddy Waters gibt den gelassenen und wohlwollend grinsenden 'elder statesman', lässt seine Band und die Gäste gewähren und vertraut voll und ganz auf seinen Heldenstatus.

Trotz der im Verlaufe des Gigs etwas abflauenden Euphorie, darf man hier wohl letztlich doch von unterhaltsamen und amüsanten 100 Minuten sprechen. Dieses Konzert muss man wohl mal gesehen bzw.gehört haben, zumal die soundtechnische Aufbereitung von Bob Clearmountain wahrlich nicht schlecht ist.

Frank Ipach, 05.07.2012

 

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