Rolling Stones

Stoned - Mein Leben mit den Rolling Stones

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 23.12.2019
Stil: Rock‘n‘Roll
Autor: Jo Wood
Seitenzahl: 256
ISBN: 978-3-95843-965-8
Preis: 29,95 EUR

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Verlag: Heel Verlag


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

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Keith Richards

Mick Jagger


Bücher über die STONES? Übertreffen zahlenmäßig wahrscheinlich schon längst den Sand am Meer. An welchem Meer ist jetzt zunächst mal wurscht, aber jedenfalls wurden da schon Unmengen an Seiten bedruckt und auch verkauft. Grob gesagt, würde ich die Hälfte davon für verzichtbar halten, denn oft genug ist ja wenig Fundament dahinter, bzw. wird wiedergekaut, was man schon zahllose Male gelesen hat.

Im Allgemeinen fährt man immer am besten, wenn es sich beim Autor um jemanden handelt, der der Band möglichst nahe steht, oder stand. Also nicht solche Luftpumpen, wie Spanish Tony Sanchez, der zeitlebens nur auf seinen Profit aus war und außer Drogen nix zu bieten hatte. Ich meine, auch eine Jo Wood, ihres Zeichens jahrzehntelange Gefährtin und Ehefrau von Ronnie Wood, ist sicher nicht unvoreingenommen, aber näher als sie, konnte der Band wohl niemand kommen.

Und weil Jo einen großen Teil ihres Lebens eine begeisterte Fotografin war, hat sie Unmengen an Fotos geschossen und angehäuft. Wofür, das wusste sie ganz lange selbst nicht. Aber über nahezu den ganzen Erdball hat sie ihre Sammlung mitgeschleppt und aufbewahrt und jetzt lässt sie uns einen tiefen Blick in die Büchse der Pandora tun! Nun, so tief, dass es bis unter die Bettdecke geht, oder kompromittierende Interna aufgetischt werden, geht der Blick nicht, aber ansonsten darf man wirklich den STONES, und hier wiederum Ronnie und Keith, näher kommen als je zuvor.

Und weil ein Bild mehr sagt, als tausend Worte (so sagt man), besteht das Buch über wiegend aus Bildern. Fotos, die Jo praktisch von Beginn ihrer Beziehung mit Ronnie Wood an geschossen hat. Dabei fühlt man sich oft, als blättere  man im Familienalbum. Genauso sieht es aus: Keine hochwertigen, künstlerisch hochklassigen Aufnahmen, sondern Schnappschüsse. Momentaufnahmen, die oftmals vom Motiv gar nicht bemerkt wurden und und wohl selbst von Jo erst später, bei der Sichtung für dieses Projekt, als einzigartig erkannt wurden.

Natürlich sieht man auch etliche vertraut anmutende Bilder von den STONES auf der Bühne oder Backstage, die man in ähnlicher Form – und besserer Qualität – schon gesehen hat, doch weit mehr sind es Aufnahmen aus der Freizeit der Künstler. Und in dieser ungezwungenen Umgebung, sehen diese plötzlich ganz anders aus! Nie zuvor habe ich Charlie Watts so entspannt auf dem Sofa sitzen und herzlich lachen sehen. Oder wie Keith plötzlich einen ganz anderen Gesichtsausdruck bekommt, wenn er nicht für die (professionelle) Kamera posiert. Mick Jagger ist da schon deutlich schwerer einzufangen, aber bei den Late-Night-Gelagen war er offensichtlich eh nicht dabei.

Es macht wirklich Spaß in diesem Buch zu blättern. Hauptsächlich wegen der noch nie gesehen Fotos der Personen, aber auch wegen verschiedener Aufnahmen von Memorabilia, die Jo über die Jahre auf Tour gesammelt hat. Shirts, Backstage-Pässe, die Blätter mit den Spitznamen für Mick Jagger, Charlie Watts und Ronnie Wood, die Keith Richards auf Tournee fertigte, usw.

Und natürlich findet sich auch interessantes zu lesen, denn Jo war natürlich immer direkt dabei. Da sie jahrelang mit für die Bühnenklamotten von Ronnie zuständig war, weiß sie auch davon einiges zu erzählen. Mit was hat Ronnie seine Haare besprüht, damit sie so hoch standen? Wie kamen die weißen Flecken auf sein schwarzes Shirt, dass er in den 80ern auf der Bühne trug? Wie lange durfte Keith‘ Bühnenhose nicht gewaschen werden? Wie wurden Leute backstage willkommen geheißen oder abgewimmelt? Da gibt es viel zu entdecken. Wie war es überhaupt, das Tournee-Leben? Wie viele Koffer braucht so eine Familie Wood? Wie veränderten sich die Touren im Laufe der Jahrzehnte? Jo war ja wirklich seit den Siebzigern immer dabei!

Ein bisschen was lernt man auch über die Frauen der Bandmitglieder oder auch über “den sechsten Rolling Stones“ - Ian “Stu“ Stewart. Und immer wieder kleine witzige Details, wie Keith‘ “The Doctor is is“-Schild.

Wer sich durch die häufig ähnlichen Bücher über die “Greatest Rock‘n‘Roll Band in the World“ gelesen hat, kann sich mit Jo Woods Buch ein paar bisher nicht gekannte Ein-BLICKE in deren Welt verschaffen. Ungestellt – ungeschminkt – unterhaltsam.

 

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