Romislokus All Day Home, Eigenproduktion, 2002 |
Evgeniy Gorelov | Keyboards | |
Mikhail Voronov | Guitars | |
Yuri Smolnikov | Guitars, Vocals | |
Dmitry Shelemetev | Drums | |
Maksim Karavavev | Bass | |
Mikhail Brovarnik | Computers | |
Irina Yunakovskaya | Cello | |
Gäste: | ||
Anna Goya | Backing Vocals |
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1. Cool | 6. I'm tired | |
2. Dreg | 7. Name | |
3. L'amour | 8. Persici | |
4. If | 9. Tree by the wall | |
5. Freedom | 10. Captain Zero | |
Andere Länder - andere Sitten. ROMISLOKUS kommen aus Russland und bezeichnen sich selbst als progressive Rockband, oder besser als progressives Rockprojekt.
Mit den herkömmlichen westlichen Vorstellungen von progressiver Musik haben ROMISLOKUS allerdings wenig gemein. Man muss schon das Wort 'progressiv' im wahrsten Sinne des Wortes als 'fortschrittlich' übersetzten.
Doch selbst dann wird sich der von internationalen Klängen verwöhnte, oder soll ich besser sagen übersättigte Hörer fragen, was an "All day home" fortschrittlich sein soll. Hier und da ein Fiepsen oder Zirpen aus dem Computer ist neben je einem Titel in französischer und italienischer Sprache so ziemlich das einzige was ROMISLOKUS von einer relativ traditionellen Rockband abhebt.
Gut, ROMISLOKUS warten mit einer erstaunlichen Stilvielfalt auf, pendeln zwischen Rock und Chanson, hier etwas Italo-Pop der anspruchsvolleren Sorte, da ein Bossa Nova... und doch könnte ich mir jeden Song auf einem Album der DIRE STRAITS, von Chris Rea oder U2 vorstellen.
Selbst wenn man den Exotenbonus in die Waagschale wirft, können ROMISLOKUS nur bedingt überzeugen. Im direkten Vergleich mit meinen Lieblingsrussen RAKOTH sehen ROMISLOKUS kein Land. Hin und wieder lässt Mikhail Voronov seine Gitarre zwar richtig schön aufheulen, aber mit diesem Pfund wuchten die Wahl-Moskauer viel zu selten.
"All day home" ist ein handwerklich solides Machwerk, was allerdings keine große Überraschung ist, verfügen die Mitwirkenden doch über langjährige Erfahrungen in verschiedenen Bands oder sind sogar als Musiklehrer tätig.
Kompositorisch herrscht trotz der Stilvielfalt allerdings überwiegend Langeweile und man ist geneigt das Thema ROMISLOKUS einfach abzuhaken und ad acta zu legen...
... wäre da nicht das abschließende Captain zero. Da ist ROMISLOKUS wirklich ein starker Song gelungen, der über echte Ohrwurmqualitäten verfügt und bei dem Cellistin Irina Yunakovskaya wunderschöne Akzente setzt.
Von der Sorte das nächste Mal bitte mehr... dann klappt es auch mit der Anerkennung auf internationaler Ebene.