Rory Block

Avalon - A Tribute To Mississippi John Hurt

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.09.2014
Jahr: 2014
Stil: Delta Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Rory Block
Avalon - A Tribute To Mississippi John Hurt, Stony Plain Records, 2014
Rory BlockVocals, Guitar
Produziert von: Rory Block & Rob Davis Länge: 51 Min 09 Sek Medium: CD
01. Everybody Loves John07. Richland Woman Blues
02. Avalon08. Spike Driver Blues
03. Candy Man09. Stagolee
04. Frankie & Albert10. Make Me A Pallet On Your Floor
05. Got The Blues Can't Be Satisfied11. Pay Day
06. Louis Collins

Dass sich kleine weiße Mädchen für große schwarze Männer interessieren – ein Klischee?
Durchaus möglich, aber oft gebrauchte Zitate wie “but the little girls understand“ können doch auch nicht nur Wunschträumen entsprungen sein. Oder?
Nun, jedenfalls handelt es sich bei Girls wie Erja Lyytinen und Rory Block um weibliche Bluesverrückte, die von der Musik jener schwarzen Jungs fasziniert sind und das seit Jahren deutlich zu Gehör bringen. Die Finnin Lyytinen hat erst kürzlich ein Album überwiegend mit Songs von Elmore James gefüllt und Rory Block ist ja bereits seit Längerem dabei, Tribut-Alben für Blues-Größen einzuspielen und zu veröffentlichen. Diesmal geht es um den legendären (ja, ich weiß, ein überstrapazierter Begriff, aber selten so zutreffen wie hier) Delta-Musiker Mississippi John Hurt. 1893 geboren machte er seine ersten Aufnahmen 1928 und demonstrierte eine etwas “weichere“ Form des Delta Blues. Wie geschaffen, um von einer Lady präsentiert zu werden? Mag sein.

Rory Block hat aber längst bewiesen, dass sie mit jeder Form des Blues zurechtkommt. Erneut kommt ihr hier ihr ausgereiftes Fingerpicking-Gitarrenspiel zugute, welches die Songs so bereichert, dass weitere Musiker überhaupt nicht von Nöten sind. Oft genug braucht es nicht einmal eine zusätzlich eingespielte (Slide-) Gitarre.
Zu den “Schlüsselstücken“ hier gehört natürlich der Titelson, Avalon, anhand dessen ein Blues-Fan den Wohnort des Sängers in den Sechzigern ausfindig machte und John Hurt zu einem späten, fast ungewollten, Comeback in den Blues- und Folkkreisen brachte. Rory Blocks Interpretation lässt einen den “Geist“ des Deltas in angenehmer Weise spüren.
Mal geht es eher Richtung Jazz und Ragtime, wie in Candy Man, mal mehr zum Country Blues tendierend, wie in Frankie & Albert oder auch mal erdiger, klassischer Blues, wie in Got The Blues Can’t Be Satisfied.
Immer wieder ist es Rorys wunderbare Pickingtechnik, die den Hörer anspricht und die Songs bestens transportiert.

Außerdem kann die Musikerin ihre Stimme sehr gut variieren und von zartem Wispern zu bluesmäßigem Grollen wechseln.
Der von der Blues Ikone Ma Raney zuerst veröffentlichte Stack O’Lee Blues erlebte in Darbietung und Titel viele Änderungen. Hier nennt sich der Song Stagolee und wieder ist es das muntere Fingerstyle-Spiel, welches hervorsticht.
Das Comeback von Mississippi John Hurt dauerte leider nicht lange und er verstarb 1966. Rory Block hat es jedenfalls verstanden, wie man seine Musik auch heute noch ansprechend präsentiert und wer sich für Blues, in einer sehr ursprünglichen Form, begeistern kann und sich von hervorragendem Akustikgitarrenspiel gern mit auf die Reise nehmen lässt, der liegt auch mit der neuesten Veröffentlichung der Musikerin richtig und dürfte diese wohl bald in die Reihe ihrer bisherigen tollen Aufnahmen stellen

Epi Schmidt, 14.09.2014

 

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