Titel |
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CD 1: |
01. Used To Be Me |
02. I'm Not Awake Yet |
03. Don't Know Where I'm Going |
04. Maybe I Will |
05. Whole Lot Of People |
06. In Your Town |
07. Should've Learnt My Lesson |
08. There's A Light |
09. Out Of My Mind |
10. Crest Of A Wave |
CD 2: |
01. Used To Be Me (Alternate Take 1) |
02. I'm Not Awake Yet (Alternat Take 1) |
03. Maybe I Will (Alternate Take 1) |
04. Whole Lot Of People ( |
05. In Your Town (Alternate Take 1) |
06. Should've Learnt My Lesson (Alternate Take 1) |
07. There's A Light (Alternate Take 1) |
08. Out Of My Mind (Alternate Take 3) |
09. Crest Of A Wave (Alternate Take 2) |
10. Should've Learnt My Lesson (Radio Bremen) |
11. Crest Of A Wave (Radio Bremen) |
12. I Could've Had Religion (Radio Bremen) |
13. For The Last Time (Radio Bremen) |
14. Messin' With The Kid (Radio Bremen) |
15. Don't Know Where I'm Going (Radio Bremen) |
16. Pistol Slapper Blues (Radio Bremen) |
Welches ist das beste Rory Gallagher-Album? Die Wahl dürfte schwer fallen. Gerade die Scheiben bis Mitte der 70er sind für Blues Rock-Fans unverzichtbar und von durchgängig hervorragender Qualität. Sollte trotzdem jemand “Deuce“ zu seinem Favoriten erklären, würde es mir an Gegenargumenten fehlen. Ich würde sogar sagen, dass das Album dadurch, dass ein Ohrwurm a la Laundromat, Tattoo'd Lady oder Moonchild fehlte, oft nicht die verdiente Würdigung erhält.
Vielleicht wird das ja ein bisschen mit dieser 50th Anniversary nachgeholt.
Natürlich jährte sich der 50. Jahrestag von “Deuce“ bereits im November 2021, aber, ach, durch Corona ist so viel aus der Zeit geraden, da reiten wir jetzt nicht lange drauf herum. Wie schon vom Debütalbum gibt es auch hier diverse Editionen und, ja, das 4-CD-Set könnte einem schon munden. Nicht, weil man jetzt ein halbes Dutzend Fassungen von Maybe I Will (inkl. Home Demo) braucht, aber die Live-CD mit den Radio Bremen-Aufnahmen von 1971 sowie den BBC Paris Theatre Stücken von 1972 ist sicher lohnenswert.
Aber wir können uns auch an der Doppel-CD erfreuen, denn die klingt erstens richtig gut und rockt zweitens eine ganze Ecke rauer, als erwähntes Solo-Debüt. Bereits die rohen Akkorde, die Used To Be einleiten, treffen einen voll zwischen die Augen. Bekanntlich wurde das Album überwiegend live eingespielt und nachdem die Band gerade von einer Tour zurück kam, waren sie bestens eingespielt. Gleichzeitig war die Zusammenarbeit des Trios aus Gallagher, Gerry McAvoy und Wilgar Campbell noch frisch und jugendlich genug, um absolut ansteckend zu wirken. Mit Ausnahme von Don't Know Where I'm Going gibt es auf der zweiten CD von jeder Nummer einen Alternate Take. Und da gefällt mir I'm Not Awake sogar besser als auf dem eigentlichen Album. Weil der Vorlauf einfacher gehalten ist? Oder weil der Gesang irgendwie emotionaler klingt? Oder weil die Gitarre gegen Ende mehr improvisiert? Was auch immer, es klingt fantastisch.
Eigentlich kann man keine Nummer besonders hervorheben, denn es sind nur Ausnahmesongs. Trotzdem müssen wohl der Boogie In Your Town und der Klassiker Crest Of A Wave genannt werden. Ersteres wegen seinem Drive und zweiteres wegen dem tollen Slide-Solo. Von Rorys Slide-Künsten kriegt man natürlich bei den Live-Tracks – von dem die sieben aus der Radio Bremen-Show am 21.12.1971 hier enthalten sind – einiges zu hören. Unter anderem bei dem puristischen Blues Should've Learnt My Lesson, gleichzeitig zur Mundharmonika gespielt. Beeindruckende Leistung. Wie in seiner späteren Karriere so oft, ist auch hier Messin' With The Kid ein absolutes Highlight und für mich persönlich könnte diese Scheibe nicht besser enden, als mit dem unvergleichlichen Pistol Slapper Blues, bei dem Rory demonstriert, dass er auch auf der Akustischen eine Klasse für sich war.
Wenn die folgenden Alben in ähnlich liebevoll gestalteten Ausgaben, mit sehr informativem Booklet und schönem Digipak herauskommen, dürfen wir uns auf weitere Anniversary-Ausgaben bereits freuen.